Es War Der letzte Tag eines dreitägigen Wildwasser-Kajakkurses. Wir waren zu zehnt in der Klasse. Im Bus auf der Fahrt zum Fluß kamen wir auf unsere beruflichen Tätigkeiten zu sprechen. Eine Frau erzählte uns, daß sie Narkoseschwester sei. Auf die Frage, was das genau bedeute, sagte sie einfach: „Ich schläfere Leute ein.”
Einige Tage später befand ich mich wieder auf einem Kajakausflug. Drei von uns waren in Kajaks, und eine größere Gruppe folgte uns in Floßbooten. An einer ganz besonders schwierigen Stelle mit mehreren Stromschnellen machte ich einen Ruderschlag, der meinen Kajak stabilisieren sollte. Als ich das Ruder durchzog, spürte und hörte ich sehr deutlich einen Knacks im Rücken. Ich bekam es mit der Angst zu tun, denn ich stellte fest, daß ich sehr wenig Kontrolle über die Arme und den Oberkörper hatte. Da ich nicht in der Lage war, mein Boot zu steuern, ließ ich mich von der Strömung durch den nächsten Flußabschnitt treiben und lief dann auf einen kleinen Strand auf.
Meine beiden Gefährten in den anderen Kajaks, die sich des Problems nicht bewußt waren, folgten mir und beschlossen, daß dies eine gute Stelle war, wo wir Mittag machen und auf die Floßboote warten konnten. Ich ging an einen abgelegenen Ort, setzte mich hin und fing an zu beten. Ich hatte immer noch große Angst und schreckliche Schmerzen. Der Cañon war von der Umwelt völlig abgeschnitten; es gab kein Telefon, und man konnte nur über den Fluß in den Canon hinein- und hinausgelangen.
Ich wandte mich von ganzem Herzen an Gott und bat Ihn um die Zusicherung, daß ich nicht allein war. Mein einziger Wunsch war, Seine liebevolle Fürsorge zu spüren. Dann erinnerte ich mich deutlich an die Bemerkung der Krankenschwester auf dem vorhergehenden Ausflug: „Ich schläfere Leute ein.” Ich dachte darüber nach. Sie brachte ihnen Schlaf, und mit Schlaf meinte sie Bewußtlosigkeit, einen Zustand, in dem man die Einflüsse, die sich auf die körperliche Verfassung auswirken, eine Zeitlang überhaupt nicht wahrnimmt. Hatte nicht die Furcht genau die gleiche Wirkung auf mich? Ich wurde „eingeschläfert” — ich verlor das Bewußtsein von all den geistigen Tatsachen, die, wie ich waßte, wahr über mich waren.
Ich machte mir schnell klar, daß Gott, das göttliche Gemüt, nie bewußtlos, sondern immer aktiv und geistig wach ist. Da mein wahres, zu Gottes Ebenbild erschaffenes Selbst der Ausdruck dieses Gemüts ist, konnte ich also nicht meiner Fähigkeit beraubt werden, klar zu denken und an der Wahrheit über meine unzerstörbare Beziehung zu Gott festzuhalten.
Das alles spielte sich innerhalb von nur wenigen Minuten ab. In dieser Zeit verschwanden die Furcht und die Schmerzen. Ich war zwar besorgt, weil ich mich anscheinend noch immer nicht ohne Beschwerden bewegen konnte. Aber ich hielt einfach weiter an der geistigen Tatsache fest, daß ich nicht des geistigen Verständnisses von meiner Beziehung zu Gott beraubt werden konnte.
Die Floßboote holten uns bald ein, und während des Mittagessens erfüllte mich große Freude über die Beweise der liebevollen Gegenwart Gottes um mich her: die überwältigende Schönheit der Natur, die lebhafte und fürsorgliche Gruppe, der ich angehörte, und unsere fröhlichen Aktivitäten. Jeglicher Zweifel, ich könnte außerhalb der Güte und Macht Gottes sein, war verschwunden.
Wie schon vorher abgemacht, fuhr ich den nächsten Abschnitt in einem Floßboot. Als ich dann wieder in meinen Kajak steigen mußte, tat ich es ohne Zögern. Der Ausflug endete völlig harmonisch und mit überschwenglicher Freude.
An jenem Abend sprach ich mit einer Ausüberin der Christlichen Wissenschaft, und sie unterstützte mich im Gebet. Am nächsten Morgen fühlte ich mich völlig frei und zuversichtlich. Es folgten etliche weitere Tage, an denen ich angestrengt paddelte.
Ich bin so dankbar für die zahllosen Fälle, in denen ich mich wegen Trost, Führung und Heilung auf Gott verlassen habe. Ich kann mit absoluter Überzeugung sagen, daß Gott ein gegenwärtiger und wahrnehmbarer Einfluß in meinem Leben ist; ja, Gott ist das Leben des Menschen. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht für diese Tatsache dankbar bin.
Santa Ana, Kalifornien, USA
