Als Ich In der Sonntagsschule unterrichtete, lernten meine Schüler und ich jede Woche den Goldenen Text der Bibellektion im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft auswendig. Wir bemühten uns dann alle, die in diesem Bibelvers enthaltene geistige Wahrheit täglich zu Hause, in der Schule und anderenorts anzuwenden.
Einmal fragte ich an einem Sonntag, wie der Goldene Text heiße, und ein Schüler antwortete: „Zieht an die Waffenrüstung Gottes.“ Ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, sagte ein anderer Schüler: „Nein, es heißt:, Zieht an die ganzeNach der englischen King-James-Bibel Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels.‘ “
Im Laufe der Jahre ist mir viele Male der Gedanke gekommen: Nein, zieh an die ganze Waffenrüstung Gottes. Das hat mir folgendes klar gemacht: Wenn wir glauben, wir hätten nur einen Teil unserer Waffenrüstung an, dann sehen wir nicht die wahre Identität des Menschen als den vollständigen, geistigen Ausdruck der Vollkommenheit Gottes. Ziehen wir aber die ganze Waffenrüstung Gottes an, dann sehen wir uns in der richtigen Weise und können durch dieses geistige Verständnis Heilung finden.
Als ich Leser in unserer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, war, hatte ich eine Erfahrung, die das bewies. Seit einiger Zeit hatten sich bei mir Symptome von Herzbeschwerden bemerkbar gemacht, und während der Leserwahl hatte ich mich gefragt, ob ich unter diesen Umständen das Amt annehmen sollte. Damals kam mir die Definition von Kirche aus dem Glossarium in Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy in den Sinn. Die ersten beiden Zeilen lauten: „Der Bau der Wahrheit und Liebe; alles, was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht.“ Dann kam mir der Gedanke, daß diese Zeilen nicht nur auf den Bau der Kirche, sondern auch auf den Bau meiner wahren, geistigen Identität als Gottes Ebenbild anwendbar sind. Mir wurde klar, daß das Leseramt mir die Möglichkeit bot, sowohl meine Dankbarkeit für Mitgliedschaft in einer Zweigkirche zum Ausdruck zu bringen, als auch klarer zu erkennen, daß die Kirche Gottes und der Mensch Gottes auf dem göttlichen Prinzip beruhen und von ihm ausgehen. Ich nahm das Amt demütig und dankbar an.
Bisweilen waren die Herzbeschwerden eine echte Herausforderung, aber ich hörte nicht auf, zu beten und daran festzuhalten, daß ich in Wahrheit völlig geistig bin, eine Widerspiegelung der Wahrheit und Liebe. Eines Sonntags waren die Beschwerden so akut, daß ich mich fragte, ob ich nicht um eine Vertretung bitten sollte. Dann fielen mir die Worte aus Wissenschaft und Gesundheit ein, die im Kirchenraum hinter dem Podium an der Wand standen: „Die göttliche Liebe hat immer jede menschliche Not gestillt und wird sie immer stillen." Ich überlegte, daß der Satz nicht besagt, daß Gott alles außer menschliche Nöte stillt, sondern daß Gott jede menschliche Not stillt. Ich dankte dem himmlischen Vater für diese Engelsbotschaft und begab mich an dem Morgen mit großer Freude und Dankbarkeit auf das Podium. Während des ganzen Gottesdienstes fühlte ich deutlich Gottes Gegenwart.
Im letzten Lied hieß es: „Sei froh! Du bist geheilt“ (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft). Als ich, auf die Gemeindemitglieder blickend, diese Worte sang, wußte ich mit absoluter Gewißheit, daß das die Wahrheit über den Menschen war. Alle Symptome der Herzbeschwerden verschwanden; ich war geheilt.
Diese Heilung liegt nun schon einige Jahre zurück, und sie ist von Dauer gewesen. Von ganzem Herzen danke ich unserem Vater-Mutter Gott, der allezeit und in jeder Hinsicht für Seine Kinder sorgt.
Benton Harbor, Michigan, USA
