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Macht Gott Urlaub?

Aus der Juli 1992-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Susanne und Josch hatten gerade ihre Koffer fertig gepackt.

„Mutti“, rief Susanne ihrer Mutter zu. „Hast du meinen Badeanzug irgendwo gesehen?“ Sie war so glücklich. Der Sommer war da, und sie und ihr Bruder, ihre Mutti und ihr Vati waren eingeladen worden, ein paar Ferientage mit Freunden zu verbringen, die ein großes Haus direkt am Strand gemietet hatten.

„Schau mal in die untere Kommodenschublade“, rief ihre Mutter zurück. Und natürlich: da war er.

„Ich bin fertig“, rief sie und rannte die Treppe hinunter und zum Auto, wo Josch und ihre Eltern schon warteten.

Es dauerte nicht lange, und sie waren am Strand; und natürlich wollten Josch und Susanne als erstes ins Wasser. Sie stürzten sich in ihre Badesachen und rannten zum Strand. Nun war es aber so: Obwohl Susanne Schwimmunterricht gehabt und sich sehr viel Mühe gegeben hatte, konnte sie immer noch nicht richtig schwimmen. Und deshalb stand sie nun am Wasser und schaute zu, wie die anderen Kinder schwammen und nach ihr riefen.

Sie wollte so sehr gern schwimmen. Aber jedesmal wenn sie ins Wasser gehen und schwimmen sollte, bekam sie Angst, sie könnte untergehen, und davor grauste ihr. Heute aber wollte sie es einfach noch einmal versuchen — sich ins Wasser gleiten lassen, ihre Arme bewegen und mit den Beinen stoßen. Sie dachte an etwas, was sie in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft gelernt hatte. War Gott überall? Ja! War Gott also auch jetzt hier? Natürlich! Er würde sie niemals loslassen.

So holte sie tief Atem, und plötzlich hatte sie keine Angst mehr. Sie bewegte ihre Arme und stieß kräftig mit den Beinen, und sie ging nicht unter! Sie schwamm! Sie spritzte dabei so gewaltig, daß die anderen über sie lachten, aber das störte sie nicht. Sie wußte, Gott war da und hatte ihr gesagt, was sie machen sollte, und sie war so froh, daß sie auf Ihn gehört hatte.

Am nächsten Tag wollten die Väter einen Spaziergang am Strand machen.

„Kommt ihr mit?“ fragten sie die Kinder. Natürlich wollten sie das. Susanne zog ihre Schuhe an, und bald liefen sie am Strand entlang und suchten nach Muscheln und Treibholz. Auf einmal fühlte Susanne, daß etwas an ihrer Schuhsohel klebte. Sie sah hinunter, und da hing ein kleines Holzstück. Sie wollte es abschütteln, aber es blieb an ihrem Fuß hängen. Sie setzte sich in den Sand und versuchte es wegzuziehen, aber es wollte nicht abgehen! Dann sah sie den Nagel. Er ging durch ihren Schuh und in ihren Fuß hinein. Sie rief ihren Vater. Als er es sah, sagte er: „Ich muß ihn herausziehen, Susanne.“ Zuerst war ihr sehr nach Weinen zumute. Dann dachte sie wieder an das, was sie in der Sonntagsschule gelernt hatte. „Gott ist allüberall, und nichts neben Ihm ist gegenwärtig oder hat Macht.“ (Das stammt aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy.) Susanne wußte, daß Gott gut und vollkommen ist und daß Gott sie auch so gemacht hatte, wie Er war. Gottes Werk kann nicht verändert oder verletzt werden! Susanne wußte, daß dies wahr ist, egal, ob sie im Wasser oder auf dem Strand war. Der Nagel ließ sich leicht und schmerzlos herausziehen. Sie wusch den Sand von ihrem Fuß, zog den Schuh wieder an und rannte los, um weiter nach Muscheln zu suchen.

Als ihr die Mutter später am Abend gute Nacht sagte, erzählte ihr Susanne, was passiert war, und obwohl ein Loch in der Schuhsohle war, gab es in Susannes Fuß kein Loch. Alles war geheilt, und Susanne wußte, daß Gott auch an diesem Tag bei ihr gewesen war.

Am nächsten Tag mieteten Susannes Vater und die anderen Männer ein Boot, um ein paar Stunden zu angeln. Sie nahmen ihre Angelruten und Eimer mit Ködern mit und machten sich früh am Morgen auf den Weg, denn sie wollten mittags zurück sein. Aber nach ein paar Stunden zog ein schwerer Nebel auf, und man konnte fast nichts mehr sehen. Es wurde Mittag, und die Männer waren noch nicht zurück. Es wurde vier Uhr. Der Nebel hatte sich noch nicht verzogen, und immer noch wußten sie nichts von den Männern. Susannes Mutter und die anderen Frauen beteten und wußten, daß Gott bei den Männern war und daß sie in Sicherheit waren, wo immer sie sein mochten.

Die Abendbrotzeit war vorbei, als drei schattenhafte Gestalten mit Angelruten und Eimern durch den Nebel vom Strand herangestapft kamen. Es waren Susannes Vater und die anderen Männer! Sie waren sehr dankbar, daß sie wieder daheim waren, und sie hatten einen Riesenhunger. Nachdem sie ihr Abendbrot gegessen hatten, erzählten sie, wie der Nebel aufgekommen war und sie nicht mehr hätten sagen können, wo das Land war. Also beteten sie. Und sie sagten, sie hätten sicher gewußt, daß ihre Frauen auch beteten. Später fand sie ein Küstenwachschiff, das ausgesandt worden war, um nach Leuten im Nebel zu suchen. Von diesem Schiff wurden sie an Land geschleppt.

Alle waren so dankbar, daß alles in Ordnung war, und Susanne wußte, daß sie niemals vergessen würde, daß Gott immer bei uns ist — zu Hause, in der Schule und in den Ferien. Gott macht nie Urlaub!

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