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In allen Teilen der Welt erreichen die Kurzwellensendungen des Herolds eine große Zuhörerschaft. Leser, die diese Sendungen nicht gehört haben, werden vielleicht gern einmal Manuskriptauszüge daraus lesen.

Tieferes Lauschen

Aus der Juli 1992-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ansager: Sie hören den Herold der Christlichen Wissenschaft, eine Sendung der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft, die zuständig ist für die weltweite Veröffentlichungstätigkeit Der Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston, Massachusetts, USA.

Holmes: Hallo, ich bin

Solanke: Und ich bin Schön, daß Sie den Herold der Christlichen Wissenschaft eingeschaltet haben.

Holmes: Es gibt Situationen im Leben, wo man sich von den Ereignissen in die Ecke gedrängt fühlt. In unserer heutigen Sendung wollen wir zeigen, wie uns durch Beten und Lauschen Wege aufgetan werden können, die wir vorher vielleicht für unmöglich hielte. Ist es nicht so, Moji, daß wir uns oft als Opfer der Umstände betrachten, aber manchmal selber unser schlimmster Feind sind?

Solanke: Das ist nur zu wahr, Derek. Wenn wir uns in schwierigen Situationen befinden, dann fragen wir uns manchmal: Muß das Leben denn wirklich so sein?...

Holmes:... Heute hören wir von Leuten, die aus äußerst schwierigen Situationen herausfanden und auch körperlich geheilt wurden als Ergebnis gebeterfüllten Lauschens, das heißt eines tiefen aufrichtigen Gebets zu Gott...

Solanke:... Unser Gast spricht mit unserer Mitarbeiterin über eine Erfahrung, die er am Anfang seiner beruflichen Laufbahn machte.

Forrest: Es liegt etwa dreizehn Jahre zurück... Ich war verheiratet und hatte eine kleine Tochter... Und ich hatte ein schönes Zuhause ...

Hand: Welchen Beruf hatten Sie?

Forrest: Ich hatte mit dem Aufbau von Aktiengesellschaften und mit dem Erwerb von Geschäftsbetrieben zu tun... Wie sich aber herausstellte, wurde ich immer mehr zu einem Fachmann für Pleiten. Ich begann dann als Makler auf Provisionsbasis zu arbeiten, aber dabei hatte ich kein regelmäßiges Einkommen. Mein persönliches Vermögen war aufgebraucht, und außerdem hatte ich eine Menge Schulden. Es schien unaufhörlich bergab zu gehen, und ich hatte das Gefühl, in der Falle zu sitzen... In dieser Situation hatte ich niemanden, an den ich mich wenden konnte, außer Gott — und an Ihn wandte ich mich.

Hand: Sie waren damals schon Christlicher Wissenschafter?

Forrest: Ja.

Hand: Haben Sie auch vor diesem Zeitpunkt gebetet?

Forrest: Unablässig!... Wenn ich nachts wach lag und nicht schlafen konnte, schlich ich ins Wohnzimmer, um niemanden aufzuwecken. Und da saß ich dann und betete demütig und still zu Gott. Ich sagte: „Vater, führe Du mich, denn ich weiß nicht, wohin ich gehen soll; ich weiß auch nicht, ob ich die Kraft haben werde, morgen früh aufzustehen und mich dem zu stellen, was auf mich zukommt.“ Ich kann mich an einen Tag erinnern, wo ich voller Panik war, weil ich wichtige Rechnungen bezahlen mußte, wenn ich nicht ernstlich in Schwierigkeiten kommen wollte.

Hand: Was hatten Sie damals für Gedanken?

Forrest: Ich konnte nur an das eine denken: daß mich anziehen und fertigmachen mußte, um so rasch wie möglich das Haus zu verlassen und zu einem Kunden zu gehen und ihm irgend etwas zu verkaufen, damit ich schnellstmöglich einen Provisionsscheck erhielt und diesen Verpflichtungen nachkommen konnte, die schon förmlich nach mir schrien. In dieser Verfassung stürmte ich aus der Tür, das heißt, nur beinahe. Auf der Türschwelle packte ich mich quasi selbst am Kragen und dachte: „Du faßt die Sache falsch an.“

Ich ging in mein Zimmer hinauf und schloß die Tür. Betend vertiefte ich mich in die Bibel. Mein Gebet begann mit der Anerkennung der Allheit Gottes. In der Bibel steht, daß der Mensch Sein Bild und Gleichnis ist... Dieser Mensch muß daher das Gleichnis Gottes, des Geistes, sein. Meine ganze Panik begann sich zu verflüchtigen. Ich fühlte eine Stille und wußte, daß Gott bei mir war.

Ich las weiter, und das Telefon klingelte. Es war ein Bekannter, mit dem ich geschäftlich zu tun gehabt hatte, und der Gute konnte kaum sprechen, so aufgeregt war er. Er wußte, wie es mir ging. Und dann sagte er: „Arthur, gerade hat mich ein Geschäftsfreund angerufen, der verzweifelt jemanden für eine Stellung in seiner Firma sucht.“ Er hatte ihm meinen Werdegang haargenau geschildert...Er gab mir den Namen und die Telefonnummer des Betreffenden und sagte dann: „Du mußt den Mann unbedingt anrufen.“

Hand: Haben Sie das getan?

Forrest: Natürlich war meine erste Reaktion „Juhu!“ Ich schnappte mir das Telefon und wollte schon wählen, da bremste ich mich energisch und legte auf. Ich hatte das ganz starke Bedürfnis, einfach stille zu sein und zu hören, was Gott sagte. So betete ich in aller Stille. Ich sagte: „Vater, sage Du mir, was ich wissen muß.“ Die Antwort kam sehr, sehr schnell. Es war, als ob eine Stimme in mir sagte: „Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein.“

Hand: Das klingt bekannt.

Forrest: Das ist es auch. Es stammt aus Christi Jesu Gleichnis vom verlorenen Sohn, das im Lukasevangelium in Kapitel 15 steht. Die Worte spricht der Vater im Gleichnis zu seinem älteren Sohn, nicht zum verlorenen Sohn. Sie erinnern sich vielleicht, daß der ältere Sohn ziemlich aufgebracht war, und sein Vater sagte da zu ihm: „Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein.“ Mir wurde klar, daß wir zu jeder Zeit alles haben, was uns der Vater gibt. Für mich persönlich bedeutete das, daß Substanz einfach nichts mit Geld zu tun hat, nicht von materiellen Umständen abhängig ist; das Gute ist immer da, weil Gott uns immer Vater und Mutter ist... Ich kann nicht beschreiben, was ich fühlte — aber ich wußte mich einfach vom Vater gesegnet. Und selbstverständlich griff ich dann zum Telefon und rief an.

Hand: Was für eine Arbeit wurde Ihnen angeboten?

Forrest: Es ging um eine Firma, die... etwa ein Jahr zuvor gegründet worden war, und jetzt brauchten sie jemanden, der sie leitete... und aufbaute. Dazu waren genau meine Fachkenntnisse und meine Ausbildung erforderlich. Und darüber hinaus wurde all das gefordert, was ich durch die harte Krisenzeit gelernt hatte.

Hand: Durch Ihre Mißerfolge und so weiter.

Forrest: Ja. Und es ist mir gelungen, diese Firma dahin zu bringen, daß sie heute zwanzigmal so groß ist wie damals, als ich sie übernahm. Und sie war immer sehr erfolgreich.

Hand: Haben Sie etwas aus dieser Erfahrung gelernt, was anderen weiterhelfen kann?

Forrest: Eines weiß ich jetzt ganz sicher: daß unser Vater-Mutter Gott in allen Lebenslagen, so schlimm sie auch erscheinen mögen, immer zu uns sagt: „Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein.“

Hand: Vielen Dank, Herr Forrest, daß wir heute mit Ihnen sprechen durften.

Forrest: Ich bedanke mich auch...

Holmes: Es ist doch interessant, Moji, wie tief unseren letzten Gast diese biblische Geschichte vom verlorenen Sohn berührt hat, besonders die Stelle, wo der Vater seinem älteren Sohn versichert, daß er immer versorgt ist. Vielleicht sollten wir einmal kurz über diese Geschichte sprechen...

Solanke: Gern. Dieser Mann hatte also zwei Söhne, und der jüngere wollte sein Erbteil ausgezahlt bekommen. Er nahm es, ging weg und gab alles „mit Prassen“ aus, wie die Bibel berichtet. Dann ging es ihm sehr schlecht ...

Holmes: Ja. Wir lesen, daß eine Hungersnot im Land herrschte. Er war so arm, daß er in einem Schweinestall arbeitete. Es heißt: „Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, die die Säue fraßen.“ Er hatte wirklich gar nichts mehr.

Solanke: Das war bestimmt eine schreckliche Lage. Aber „da ging er in sich“, wie es in der Bibel heißt, und voll Demut beschloß er, zu seinem Vater zurückzukehren und ihn darum zu bitten, sein Tagelöhner werden zu dürfen.

Holmes: Ja, manchmal muß man erst schwere Zeiten durchmachen, bevor man zur Besinnung kommt. Aber wahre Demut weist uns den Weg.

Solanke: Er kam heim und sagte zu seinem Vater, daß er nicht mehr verdiene, ein Sohn zu sein... Aber der Vater hieß ihn mit offenen Armen willkommen, umarmte ihn und feierte seine Rückkehr mit einem großen Fest. Er sagte: „Dieser mein Sohn... war verloren und ist gefunden worden.“

Holmes: Dazu war dieses Geistiggesinntsein nötig, dieses Lauschen im Gebet, von dem wir gesprochen haben...

Solanke: Genau.

Holmes: Sich demütig an Gott um Führung wenden, Ihn an die erste Stelle setzen, das führte zu der Wende...

Solanke: Es ist doch so, Derek: Gebet ist nicht etwas, was wir Menschen für Gott tun. Beten heißt vielmehr lauschen...

Holmes: Ja, und wenn wir lauschen, entdecken wir, wie wir in allen Lebenssituationen das Wesen Gottes besser widerspiegeln können — wie wir unserem Vater-Mutter Gott ähnlicher sein können in all unseren Gedanken, in Worten und Werken.

Solanke: Weißt du, Derek, wichtig ist, daß wir Gott auch wirklich sein lassen wollen, was Er schon ist — nämlich das Prinzip unseres Seins. In Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Wenn der Mensch an das göttliche Prinzip der Gesundheit glaubt und Gott geistig versteht, so erhält ihn dies unter allen Umständen...“

Wenn Sie das vollständige Programm des Herolds der Christlichen Wissenschaft hören möchten, schreiben Sie bitte an Der Herold der Christlichen Wissenschaft; PO. Box 58; Boston, MA, USA 02123. Wir werden Ihnen dann eine Liste mit den Kurzwellenfrequenzen für Ihr Sendegebiet zuschicken.

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