„Vor kurzem kam eine junge Frau herein und fragte, wo sie eine Kerze für ihren Vater anzünden könne, der letztes Jahr verstorben war. Sie sagte, sie sei Flugbegleiterin und komme aus Deutschland, und sie sei das erste Mal in Boston. Sie brauchte dringend Liebe und Verständnis.
Ich betete, lauschte auf eine Antwort und sagte dann zu ihr, daß die Kerze zwar sicherlich ein schönes, aber ein materielles Symbol sei für ihre liebevollen Gedanken an jemanden, den sie nicht länger sehen könne. Wir sprachen darüber, wie man über das Symbol hinaus zu dem Verständnis gelangen könne, für das es steht. Ich erklärte ihr, daß wir in der Christlichen Wissenschaft genau danach trachten, nämlich uns vom Materiellen zum Geistigen zu begeben.
Sie meinte, daß es ihr wegen ihres Berufs nicht immer möglich sei, in die Kirche zu gehen. Ich las ihr die Definition von Kirche aus Wissenschaft und Gesundheit [von Mary Baker Eddy] vor. Die Bedeutung der Worte ging ihr sogleich auf, und sie gefielen ihr sehr. Ich erzählte ihr, was ich durchgemacht hatte, als ein lieber Angehöriger verstorben war, und wie ich durch das sichere Wissen, daß er gegenwärtig geistig weiter voranschreitet, von jedem Gefühl des Verlustes und Kummers und von persönlicher Trauer befreit worden war.
Die junge Frau bat um Wissenschaft und Gesundheit in Deutsch und um einen Christian Science Journal, in dem die Kirchen in Deutschland aufgeführt werden. Ihre verbesserte Gemütsverfassung wurde in ihrem Gesichtsausdruck und an ihrer impulsiven Umarmung deutlich. Sie war gekommen, um eine Kerze für die Toten anzuzünden. Sie ging hinaus, erfüllt mit dem Licht der Freude und des Lebens.
Ich erhielt eine Karte von ihr mit Worten des Dankes. Auf der Karte stand unter anderem:, Ich denke an Sie und wollte Ihnen nur nochmals dafür danken, daß Sie mit mir sprachen, als ich in Ihre Kirche kam und nach Kerzen Ausschau hielt. Jetzt geht’s mir besser. Sie sind eine wundervolle Frau. Ich hoffe, daß ich Sie bald wiedersehen werde.‘ “