Man hört sie unter Bekannten, die sich auf der Straße begegnen. Sie kommen in Briefen und auf bunten Weihnachtskarten. Oft sind die Grüße, die alltäglich ausgetauscht werden, nur freundliche Äußerungen ohne wesentlichen Inhalt. Und doch — oder gerade deshalb — tun uns solche Mitteilungen oder das fröhliche Winken eines Freundes wohl. Sie zeigen, daß wir uns gernhaben, daß unser Leben in Ordnung ist.
Allerdings sind nicht alle Grüße, die man austauscht, so leicht und unkompliziert. Der Besuch einer geselligen Veranstaltung mit vielen fremden Gesichtern, zum Beispiel, mag sich schwieriger gestalten, oder der Beitritt zu einer Organisation, der Wechsel in eine neue Schulklasse. Solche Begegnungen gibt es täglich, und sie mögen, verglichen mit größeren und bedrückenderen Ereignissen überall in der Welt, trivial erscheinen. Dennoch können wir im Umgang mit „kleinen“ unangenehmen oder beklemmenden Situationen lernen, wie man größeren Schwierigkeiten am besten begegnet.
Wenn wir uns scheuen, auf andere zuzugehen, wenn wir ängstlich oder sehr schüchtern reagieren, müssen wir etwas gegen die Furcht tun. Zeugt es nicht von Furcht, wenn wir die Begegnung mit anderen Menschen vermeiden, um unangenehmen Situationen aus dem Weg zu gehen?
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