Bei Einer Der regelmäßigen zahnärztlichen Untersuchungen meiner Tochter wurde mir mitgeteilt, daß ihre Zähne an 17 Stellen von Karies befallen seien. Da sie erst sechs Monate vorher beim Zahnarzt gewesen war, konnte ich das kaum glauben. Doch kurz darauf, als sie von zu Hause weg war, hatte sie Zahnschmerzen und ging in einer anderen Stadt zum Zahnarzt. Er stellte elf Löcher fest und meinte, daß Röntgenaufnahmen wahrscheinlich noch weitere zeigen würden.
Gleich nach dem ersten erwähnten Zahnarztbesuch hatte ich begonnen, im Gebet über die Diagnose nachzudenken, doch nun studierte ich ernsthaft im Sinne der Christlichen Wissenschaft. Mit Hilfe von Konkordanzen zur Bibel und zu den Werken Mary Baker Eddys suchte ich nach heilenden Ideen. Einer meiner ersten Gedanken war, Stellen nachzuschlagen, die mit Raum und füllen zu tun hatten, denn laut Wörterbuch ist ein Loch ein „Hohlraum in einer Masse“. Allein schon die Betrachtung dieser Definition führte mich zu der geistigen Gegentatsache des Problems — nämlich daß Gott allgegenwärtig ist und allen Raum füllt.
Einige Textstellen fand ich besonders inspirierend wie zum Beispiel folgende: „Tu deinen Mund weit auf, laß mich ihn füllen!" — „Laß meinen Mund deines Ruhmes und deines Preises voll sein täglich" (aus den Psalmen) und: „Die Tiefe, Breite, Höhe, Macht, Majestät und Herrlichkeit der unendlichen Liebe erfüllen allen Raum. Das genügt!“ (Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy).
Bald danach hörte meine Tochter auf, über Schmerzen zu klagen. Als nächstes dachte ich über einige der allgemein akzeptierten Ursachen für Karies nach. Vor allem mußte ich mich mit der Suggestion befassen, daß das Essen von zuviel Süßigkeiten unwiderrufliche Schäden verursacht habe. Doch sofort kamen mir Jesu Worte in den Sinn: „Was zum Mund hineingeht, das macht den Menschen nicht unrein; sondern was aus dem Mund herauskommt, das macht den Menschen unrein“ (Matthäus); und das führte mich zum Gebet des Psalmisten: „Laß dir wohlgefallen die Rede meines Mundes und das Gespräch meines Herzens vor dir, Herr, mein Fels und mein Erlöser.“
Ich gewann noch größere Klarheit, als ich dies in Zusammenhang brachte mit den Schwierigkeiten, die meine Tochter in der Schule mit dem Lernen und auch mit Freundschaften hatte. Einige Lehrer klagten darüber, daß der Umgangston an der Schule zu sarkastisch sei — als ob der einzelne nur dadurch Geltung gewinnen könne, daß er jemand anders herabsetzt.
Ich erkannte, daß diese Einstellung in zwei Gegensätzen zusammengefaßt werden konnte. Das erste Extrem war: „Ich bin toll — das weiß ich —, wie kannst du nur so dämlich sein?“ Und allen, die diese Einstellung haben, erklärt Jesus: „Ich kann nichts von mir aus tun“ (Johannes). Das andere Extrem war: „Das verstehe ich nicht — ich bin so dämlich.“ Dem entgegnet Paulus: „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht“ (Philipper). Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß beide Einstellungen durch das Verständnis vom geistigen Wesen des Menschen geheilt werden können; dabei werden menschlicher Wille und Egozentrik dem göttlichen Gemüt, Gott, untergeordnet.
Wir ließen die Zähne nicht vom Zahnarzt füllen. Statt dessen betete ich mit Hilfe der wöchentlichen christlich-wissenschaftlichen Bibellektionen mehrere Monate lang und bemühte mich, den Menschen besser zu verstehen, den Mrs. Eddy als „die volle Darstellung des Gemüts“ beschreibt (Wissenschaft und Gesundheit). Der Zeitpunkt kam für eine weitere zahnärztliche Untersuchung. Nachdem ich den Termin vereinbart hatte, hielt ich im Gebet besonders daran fest, daß der Mensch als Gottes Bild und Gleichnis vollkommen ist und daß nur diese Vollkommenheit sichtbar sein kann. Gottes Mensch kann nur das wissen, was Gott weiß.
Ich empfand keinerlei Besorgnis, als ich im Wartezimmer saß, während die Zähne meiner Tochter gereinigt und untersucht wurden. Unmittelbar vor dem Termin hatte ich mir klargemacht, daß sie unter Gottes Fürsorge stand, denn ich war überzeugt, daß die gebetvolle Arbeit abgeschlossen und vollständig war. Etwa eine Stunde später kam meine Tochter heraus und wiederholte strahlend wie in einer Fernsehwerbung den Befund des Zahnarztes: „KEINE Löcher.“ Die Heilung war vollständig. Dann war ich an der Reihe, und meine Untersuchung hatte das gleiche Ergebnis.
Ein „Nebeneffekt“ dieser Heilung war, daß meine Tochter von der starken Abneigung und dem Groll frei wurde, die sie gegen eine Mitschülerin gehegt hatte; ihre Zensuren wurden besser, und sie wurde ein viel glücklicherer Mensch.
Man hört oft von den unerwünschten Nebenwirkungen bei der Anwendung von Medikamenten. Ich bin so dankbar, daß geistige Behandlung nur positive Nebenwirkungen hat und das Ausarbeiten unserer eigenen Erlösung immer Fortschritt mit sich bringt. Meine Dankbarkeit nimmt täglich zu für die Lehren der Bibel und Christi Jesu, für die Wissenschaft des Christentums, wie sie Mrs. Eddy offenbart hat, und für unsere Kirche, die auf so vielerlei Art und Weise die Schritte geistiger Entwicklung unterstützt.
Waban, Massachusetts, USA
Ich bin die Tochter, von der in dem Zeugnis die Rede ist, und ich bestätige, daß sich alles so zugetragen hat. Ich bin außerordentlich dankbar für das wunderbare Geschenk, das die Christliche Wissenschaft unserer Familie gegeben hat: nämlich die Gewißheit, daß alles geheilt werden kann, wenn wir unser Vertrauen auf Gott setzen. Es ist sehr tröstlich zu wissen, daß wir die Lösungen für alle unsere Probleme in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit finden.
Diese Heilung ist eine von vielen, die ich durch die Christliche Wissenschaft erlebt habe.
