Die Christliche Wissenschaft hat sich in meinem Leben als unschätzbare Hilfe beim Lösen aller möglichen Schwierigkeiten erwiesen — von finanziellen bis zu zwischenmenschlichen Problemen. Wenn ich meine Entwicklung in der Christlichen Wissenschaft betrachte, so ragt ein Erlebnis ganz besonders heraus.
Vor etwa neun Jahren sah ich an einem Dienstagmorgen im Fernsehen den Anfang einer Diskussion über Rassenprobleme, die von einem bekannten Moderator geleitet wurde. Ich beschloß, mir die Sendung nicht weiter anzuschauen, da ich wußte, daß es sich um einen Austausch menschlicher Meinungen handeln würde. Ich schaltete den Fernseher aus und erklärte still: „Gottes Liebe allein heilt, nicht menschliche Platitüden; und wir sind ,allesamt einer in Christus Jesus' “ (Galater). Ich wußte nicht, wie bald ich dies würde beweisen müssen.
Ich erinnerte mich auch an eine Erklärung aus Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy: „Das Lebenselement, das Herz und die Seele der Christlichen Wissenschaft, ist Liebe.“
Dann ging ich hinaus, um mein Auto zu waschen. Nach etwa fünf Minuten kam eine junge Frau. Sie behauptete, daß ihr Auto am Ende des Häuserblocks liegengeblieben sei und fragte, ob sie mein Telefon benutzen könne. Ich sagte ja. Doch ich bemerkte, daß sie nicht sehr lange am Telefon war und nicht nach meiner Adresse gefragt hatte, damit jemand sie abholen konnte. Nachdem sie gegangen war, sah ich meine Handtasche auf dem Stuhl neben dem Telefon liegen. Als ich ins Portemonnaie schaute, stellte ich fest, daß siebzig Dollar fehlten. Ich wußte den genauen Betrag, weil ich am Abend vorher gearbeitet und siebzig Dollar Trinkgeld verdient hatte, die ich in drei Zwanziger und einen Zehner gewechselt hatte.
Mein nächster Gedanke war, Gott um Hilfe zu bitten. Es schien angebracht, die Notrufnummer der Polizei zu wählen; ich erklärte der Beamtin die Situation und beschrieb die Frau. Die Beamtin sagte, sie werde einen Polizeiwagen auf den Weg schicken, um die Frau zu suchen, aber ich solle mir keine allzu großen Hoffnungen machen.
Sofort erklärte ich die Wahrheit über den Menschen Gottes, die in der Christlichen Wissenschaft gelehrt wird. Dieser geistige Mensch ist zum Ebenbild Gottes geschaffen, und dieses Ebenbild muß gut und ehrlich sein. Mein Gebet befreite mich weitgehend von Furcht. Ich sah den Vorfall als eine Gelegenheit, alle Klischees in meinem Denken zu überwinden, die behaupteten, manche Menschen seien für kriminelle Taten anfälliger als andere. Jeder Mensch ist wahrhaft ein Kind Gottes; daher gibt es in Gottes Schöpfung keine Kriminellen und keine Opfer. Nach etwa zehn Minuten rief die Beamtin zurück und sagte, daß ein Polizeihubschrauber die Frau, die ich beschrieben hatte, ein paar Häuserblocks weiter entdeckt hatte. Sie bat mich zu kommen, um sie zu identifizieren, und ich sagte zu.
Ich wußte, daß Gott den Menschen gut geschaffen hat, wie es im ersten Kapitel des ersten Buches Mose heißt: „Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn ... Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut." Ich dachte auch darüber nach, was Jesus in der Bergpredigt über Liebe lehrte: „Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, die euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel" (Matthäus). Auf der Fahrt zu dem Ort, wo die Frau festgenommen worden war, hielt ich an dieser Wahrheit fest. Ich fing an, die Frau zu lieben — nicht als unvollkommene Sterbliche, sondern als geistig vollkommenen Menschen, so wie Gott sie liebt. Als ich ankam, war ich ganz entsetzt, denn die Frau schrie die Polizisten an und begann mich mit Obszönitäten zu überhäufen. Sie behauptete, ich sei im Unrecht, sie habe mir nichts gestohlen. Ich war mir jedoch meiner Sache sicher.
Ein Polizeibeamter brachte mich nach Hause und meinte in einem etwas angewiderten Ton, daß ich mein Geld wahrscheinlich nie wiedersehen würde. Die Frau könne nicht zur Herausgabe des Geldes gezwungen werden, es sei denn, sie gebe zu, es gestohlen zu haben, denn es gebe ein Gesetz, wonach ungekennzeichnetes Bargeld nicht identifizierbar ist, selbst wenn es in genau denselben Banknoten gefunden wird wie beschrieben. Der Polizist sagte auch, er habe das Gefühl, daß die Frau dieses Gesetz kenne.
Es sah wirklich nicht so aus, als ob die junge Frau überhaupt irgend etwas zugeben würde. Ich wußte jedoch, daß Gott die höchste Macht ist, und ich wußte, daß Seine Liebe heilen konnte und auch heilen würde. Meine Gedanken waren ganz damit erfüllt, diese Frau so zu lieben, wie Gott sie liebt. Der Beamte setzte mich zu Hause ab und sagte: „Wir nehmen sie mit zur Wache und verhören sie, aber ich bezweifle, daß etwas dabei herauskommt. Wollen Sie Anzeige erstatten?" Ich sagte, daß ich das nicht tun würde. Ich wollte nun Gott allein das Problem ausarbeiten lassen.
So behauptete ich weiter die Wahrheit über Gottes vollkommenen, ehrlichen Menschen.
Nach etwa fünfzehn Minuten klingelte das Telefon. Derselbe Polizist rief mich an, um mir zu sagen, daß ich mein Geld abholen könne. Als ich auf der Polizeiwache ankam, erzählte mir der Beamte hinter dem Schalter, daß die Frau reumütig gestanden hatte, meine siebzig Dollar gestohlen zu haben, und daß sie eine verborgene Waffe getragen hatte, die sie der Polizei aushändigte. Der Polizist bemerkte, daß er noch nie so ein reumütiges Geständnis erlebt habe. „Heute muß Ihr Glückstag sein!" meinte er. Ich wußte, daß der Ausgang dieses Zwischenfalls keine Glückssache gewesen war, sondern eine Demonstration der Liebe Gottes zum Menschen, wie sie in der Christlichen Wissenschaft offenbart wird. Nicht nur ich wurde gesegnet — auch der Frau muß dadurch geholfen worden sein.
Diese Erfahrung beweist zweifellos die Wahrheit folgender Worte aus Wissenschaft und Gesundheit: „Laß Wahrheit den Irrtum in Gottes eigener Weise aufdecken und zerstören, und laß die menschliche Gerechtigkeit die göttliche nachahmen."
Miami, Florida, USA
