Es War Eine hochinteressante Diskussion, die wir sechs neulich beim Abendessen führten. Weihnachten stand vor der Tür, und unser Gespräch drehte sich um Kinder und darum, inwieweit die Fernsehwerbung ihre Vorstellung von der Weihnachtszeit beeinflußt und welche Erwartungen sie in ihnen weckt — natürlich vor allem in bezug auf Geschenke.
Eine Frau aus der Runde berichtete über ihre Erfahrungen als Schuldirektorin. Über die Jahre hinweg hatte sie beobachtet, daß Kinder, die unbeaufsichtigt fernsehen dürfen, oft nur sehr verworrene Vorstellungen davon haben, was Weihnachten wirklich bedeutet. Die Werbung gibt ihnen das Gefühl, es gehe zu Weihnachten hauptsächlich darum, daß sie materielle Geschenke bekommen — je teurer, desto besser! Sie sagte, wenn Kinder gewisse „Dinge” nicht bekommen, haben sie oft den Eindruck, sie seien schlechter dran als ihre Freunde. Und wenn sie nicht das kriegen, was die Werbung ihnen begehrenswert erscheinen läßt, wird Weihnachten für sie zu einer großen Enttäuschung.
Was hat eine derartige Manipulation des kindlichen Denkens, die die Begehrlichkeit nach Weihnachtsgeschenken weckt, mit der wahren Weihnachtsbotschaft zu tun? Nichts — denn Weihnachten ist genau das Gegenteil von all dem. Es hat nichts mit der Manipulation eines auf die Materie ausgerichteten Denkens zu tun, das nur zu Unzufriedenheit führt. Die Geschichte des Kindes von Bethlehem zeigt uns die Schönheit und Schlichtheit, mit der der Christus, die reine Macht der Wahrheit, wirkt und uns allen Gaben der Heilung und der Freiheit bringt. Die von vielen geliebte Weihnachtsgeschichte spricht zu uns von der ewigen Verfügbarkeit des Christus, der lebendigen Macht des Prinzips, die dem menschlichen Bewußtsein aufdämmert.
Jemand schenkte Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen WissenschaftChristian Science kr’istjen s’aiens), einmal eine Ausgabe von Martin Luthers deutscher Bibelübersetzung, die 1733 in Nürnberg gedruckt worden war. In ihrem Dankbrief schrieb sie: „Dieses Buch der Bücher ist auch die Gabe der Gaben...” Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 295. und wies damit darauf hin, wie die Bibel jeden von uns bereichert, weil wir durch sie erkennen und beweisen können, was wir als Söhne und Töchter Gottes wirklich sind. Und tun nicht alle geistigen Gaben das gleiche?
Das erste „Geschenk”, das in der Bibel erwähnt wird, ist das Licht — „Es werde Licht!” 1. Mose 1:3. Dieses Licht ist die Erleuchtung der göttlichen Liebe, in der wir die Vollkommenheit von Gottes Schöpfung erkennen. Im selben Kapitel im ersten Buch Mose wird berichtet, daß Gott dem Menschen Herrschaft gab — ein unvergleichliches Geschenk, das wir durch die Christlichkeit unseres Denkens und Handelns finden.
Christus Jesus lebte zum Segen der Menschheit. Er sagte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.” Joh 14:6. Jesus ist unser Wegweiser. Er brachte uns das Geschenk geistiger Führung, und durch seine Worte und Werke bleibt diese Gabe immer bei uns. Seinem Beispiel zu folgen, das ist wie eine Wanderung mit einem Kompaß. Es ermöglicht uns, auf dem rechten Weg zu bleiben — in einem Leben, das erfüllt ist von den Segnungen, die Jesus ans Licht brachte.
Um dieses Geschenk genießen zu können, müssen wir aber auf dem rechten Pfad bleiben. Wenn Sie einen Kompaß haben, mit dessen Hilfe Sie auf einer langen Wanderung durch die Wildnis den Weg finden können — stecken Sie dann einen Magneten in Ihre Tasche? Nein, denn der würde zu einer Ablenkung der Kompaßnadel führen, und so würde sie nicht mehr die richtige Richtung anzeigen. Der tierische Magnetismus — das ist der Ausdruck, den Mrs. Eddy benutzt, um den Irrtum oder das Böse zu beschreiben — lenkt ab und verzerrt. Schauen Sie sich das Wort noch einmal an: tierischer Magnetismus. Wenn wir es zulassen, lenkt er uns davon ab, unserem Wegweiser zu folgen. Destruktive Kritik, Eifersucht oder Neid und andere Elemente des fleischlichen Gemüts können — sofern wir es zulassen — so eine Wirkung haben. Und diese Gefahr besteht überall, wo wir „den Weg” finden und ihm folgen wollen, sei es zu Hause, im Beruf, in unseren Beziehungen zu anderen oder in unseren Kirchen. Diese Magneten wollen uns die christliche Gabe der geistigen Führung wegnehmen, die doch ein wirklich wertvolles Weihnachtsgeschenk ist.
Geistiges Heilen ist ein Geschenk, das sich ganz natürlich aus der Wissenschaft des wirkenden Christus ergibt. Meine Frau bewies dies vor einigen Jahren am Weihnachtstag. Sie hatte gerade Kartoffeln geschält und ein scharfes Messer dazu benutzt. Nun hielt sie das Messer mit der Spitze nach oben in der einen Hand und wollte mit der anderen ein Küchengerät bedienen. Bei der Abwärtsbewegung rammte sie ihren Arm mit voller Wucht auf die Spitze des Messers und schnitt ihn sich bis auf den Knochen auf. Sie wandte sich sofort im Gebet an Gott und vergegenwärtigte sich die unmittelbare und greifbare Gegenwart des heilenden Christus. Das war natürlich die Botschaft, die Weihnachten für sie hatte. Durch Gottes Liebe ist der Christus augenblicklich verfügbar.
Die Wunde hörte sofort auf zu bluten. Meine Frau konnte den Arm frei bewegen, mit der Zubereitung des Weihnachtsessens fortfahren und es in aller Fröhlichkeit auf den Tisch bringen. Diese Heilung war bestimmt das schönste Geschenk, das unsere Familie an diesem Tag erhielt. Die Heilung war vollständig, und es zeigten sich keine unangenehmen Nachwirkungen.
In gewisser Weise könnte man sagen, daß dies eine Illustration Zu Jesu Gleichnis von den anvertrauten Zentnern war. Siehe Mt 25:14–28. Der Meister erzählt uns daß ein Arbeitgeber als er außer Landes ging, einem seiner Knechte fünf Zentner Silber (einige Bibelübersetzungen benutzen hier das Wort „Talente”) anvertraute, einem anderen zwei Zentner. Ein dritter Knecht bekam einen Zentner. Als der Herr zurückkam, gaben ihm die ersten beiden Knechte zehn und vier Zentner zurück, der dritte Knecht aber nur einen. Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, sagt Mrs. Eddy über Gottes Gaben: „Die Talente, die Er gibt, müssen wir pflegen.” Wissenschaft und Gesundheit, S.6. Wir müssen das Talent des geistigen Heilens nutzen. Wenn wir die sanfte und doch so mächtige Gegenwart des Christus anerkennen, dann ist solches Heilen die unausbleibliche Folge.
Gottes Gaben sind von Dauer, denn sie sind immer rein geistig. Wir lesen im Jakobusbrief: „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel des Lichts und der Finsternis.” Jak 1:17. Der Meister sagte einmal: „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.” Joh 14:27. Und Paulus schrieb an die Christen in Rom: „Die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.” Röm 6:23. Geistige Heilung, Frieden, der durch den Christus zu uns kommt, ewiges Leben — kann es wundervollere Geschenke geben?
Einmal kamen viele Anhänger Mrs. Eddys nach Concord, New Hampshire, wo sie in einem schönen Haus mit dem Namen Pleasant View wohnte. Von einem Balkon aus sprach sie zu der Menge im Garten. Bei dieser Gelegenheit gab sie ihnen allen ein Geschenk. Es war ein Zitat aus der Bibel, von dem sie sagte, es gehöre den Zuhörern bereits. Siehe Verschiedenes, S. 170. Dieses Geschenk gehört heute auch uns, und es ist eingepackt in lauter Liebe und Beständigkeit. Ein Teil dieses Zitats aus dem 37. Psalm lautet nach der King-James-Bibel: „Hoffe auf den Herrn und tu Gutes, so wirst du im Lande wohnen, und wahrlich, du wirst genährt werden.”
In dem Buch Zwölf Jahre mit Mary Baker Eddy berichtet der Autor, der in Mrs. Eddys Haushalt arbeitete, sie habe gesagt: „Ich möchte lieber Demonstrationen meiner Schüler haben, indem sie Kranke heilen, anstatt all der Gaben auf Erden. Folgendes sind die Gaben, die ich haben möchte: euer eigenes geistiges Wachstum, eure eigenen Demonstrationen.” Irving C. Tomlinson, Zwölf Jahre mit Mary Baker Eddy (Boston: The Christian Science Publishing Society, 1972), S. 186.
Mit ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit gab uns Mrs. Eddy die Mittel in die Hand, geistige Heilung, Frieden, Harmonie und „Wohlgefallen” zu finden. Das ist ihr Geschenk an die ganze Menschheit: Es bringt uns den Tröster, den uns unser Meister versprochen hat. Jedesmal wenn wir Wissenschaft und Gesundheit aufschlagen, finden wir Beweise der überströmenden göttlichen Liebe und ihrer Gaben — Freude, Freiheit, Harmonie, Frieden, den Weg des Heils.
Wenn wir Wissenschaft und Gesundheit einem Freund schenken, geben wir ihm eine Gabe, die er immer wieder auspacken und neu entdecken kann. Jedesmal wenn wir darin lesen, finden wir eine Überfülle geistiger Geschenke. Das Kapitel „Früchte der Christlichen Wissenschaft” enthält naben vielen anderen Zeugnissen auch das eines Mannes, der von verschiedenen Krankheiten geheilt wurde, unter anderem von Katarrh und Halsentzündung, etwas, woran er über dreißig Jahre lang gelitten hatte. Und in den letzten fünf Jahren hatte er außerdem noch mit Magenbeschwerden und Bronchitis zu kämpfen. Durch das Studium von Wissenschaft und Gesundheit wurde in sechs Wochen geheilt. Er schreibt: „Diese gute und vollkommene Gabe kam zu mir durch das sorgfältige und andächtige Studium der Christlichen Wissenschaft, so wie sie der heutigen Zeit durch Wissenschaft und Gesundheit offenbart worden ist.” Wissenschaft und Gesundheit, S. 635.
In dem Gespräch, das wir sechs neulich beim Abendessen führten, kam zum Ausdruck, wie dankbar wir waren für die Bibel und für Wissenschaft und Gesundheit und dafür, wie diese beiden Bücher (die Mrs. Eddy zum Pastor der Kirche Christi, Wissenschafter, einsetzte) uns die wahre Bedeutung von Weihnachten und von Weihnachtsgeschenken vor Augen führen.
Weihnachten ist das Aufdämmern des Christus im Bewußtsein. Jeden Tag ist Weihnachten. „Gott aber sei Dank für seine unaussprechliche Gabe!” 2. Kor 9:15.