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Jetzt, Wo Die Weihnachtszeit...

Aus der Dezember 1994-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jetzt, Wo Die Weihnachtszeit näherrückt, muß ich an zwei Heilungen denken, von denen ich hier berichten möchte. Die erste fand während meiner Studienzeit statt. Meine Mutter, eine wunderbare Frau, die von vielen geliebt wurde, verstarb zwei Tage vor Weihnachten.

Während ich trauerte und die notwendigen praktischen Schritte erledigte, mußte ich immer wieder denken, welche Lücke jetzt in unserer Familie entstanden war. Wir hielten uns am Heiligabend und am Weihnachtstag zum Teil in einer Friedhofskapelle auf, und trotz der Liebe, die man unserer Familie entgegenbrachte, war es nicht leicht. Die Weihnachtszeit war immer eine so glückliche Zeit für uns gewesen. „Wird Weihnachten jemals wieder so sein wie früher?" fragte ich mich.

Als Christlicher Wissenschafter wußte ich jedoch, daß ich nur durch Gebet von meinem Kummer geheilt werden und wieder Frieden finden konnte. Also betete ich so gut ich es verstand um die Erkenntnis, daß Leben ewig ist und es auch immer sein wird, weil ja Gott Leben ist. Ich betete, um den Menschen besser als den vollkommenen und geistigen Ausdruck Gottes zu verstehen. Und ich hielt daran fest, daß der Mensch immer nur all das zum Ausdruck bringt, was Gott, unendlicher Geist, in sich schließt. Nach vielem Beten wurde mir klar, daß die wunderbaren Eigenschaften, die meine Mutter zum Ausdruck gebracht hatte — Eigenschaften wie Freundlichkeit, Aufmerksamkeit, Rücksichtnahme gegen andere, echtes Mitgefühl —, stets bei mir waren, eben weil sie ihren Ursprung in Gott hatten, dem wahren Vater und der wahren Mutter eines jeden Menschen. Niemand konnte jemals von Gott oder Seiner Güte getrennt werden. Ich sah ein, daß es an mir war, diese geistigen Tatsachen des Seins als wahr anzunehmen und dann selbst mehr wahre, gottähnliche Eigenschaften zum Ausdruck zu bringen.

Durch dieses Gebet wurde ich von allem Kummer und aller Trauer geheilt. Die Heilung hat sich in all den Jahren als dauerhaft erwiesen. Wenn andere davon erzählen, was sie mit ihren Müttern unternehmen und wie sie den Muttertag feiern, empfinde ich nicht die geringste Spur von Trauer. Und Weihnachten ist auch nicht mehr mit Traurigkeit verknüpft, sondern ebenso mit Freude erfüllt wie früher. Wie wunderbar ist es doch, sich auf geistige Wahrheiten zu stützen und sich von ihnen tragen und heilen zu lassen.

Eine zweite Heilung geschah an einem anderen Weihnachtstag. Ich wurde plötzlich ziemlich krank. Unsere Familie hatte Gäste zum Essen geladen, und ich wollte meiner Frau und unseren drei kleinen Kindern den Tag nicht verderben. Ich erwähnte mein Unwohlsein nur meiner Frau gegenüber und betete ernsthaft um die Erkenntnis, daß Krankheit weder Wahrheit noch Wirklichkeit besitzt, weil sie nicht von Gott kommt. Daher, so folgerte ich, brauchte ich keine Krankheit irgendwelcher Art hinzunehmen — auch nicht die Übelkeit, unter der ich litt.

Die Essenszeit kam heran, und ich ging nach draußen, um hingebungsvoller beten zu können.

Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Wir müssen dorthin schauen, wo wir hinwandeln möchten, und wir müssen handeln wie einer, der alle Macht von Ihm besitzt, in dem wir unser Sein haben" (S. 264). Ich erkannte, daß ich gerade in jenem Augenblick, wo ich eigentlich nur im Bett sein wollte, weil ich mich so elend fühlte, handeln mußte wie einer, der „alle Macht" von Gott besitzt, dem Ursprung meines Seins.

Als das Essen aufgetragen wurde, setzte ich mich zu Tisch. Ich wollte gerade eine winzige Portion Kartoffelbrei nehmen, als mir der Gedanke kam: „Iß normal!" Ich betete weiter, um mir meiner wahren, gottgegebenen Vollkommenheit bewußt zu werden. Das Essen schmeckte mir sehr gut, der Nachtisch ebenso. Mir wurde klar, daß ich augenblicklich geheilt worden war. Das war das Ende der Krankheit, und ich war tief dankbar, ein weiteres Mal erlebt zu haben, daß wir nichts zu erdulden brauchen, was nicht von Gott, dem Guten, kommt.

Während der zehn Jahre, in denen ich als Vortragender der Christlichen Wissenschaft tätig war, habe ich viele Heilungen von Schmerzen und Beschwerden, von Erkältungen und anderen Krankheiten, von Fieber, Verletzungen, Enttäuschungen und Groll erfahren. Immer wieder erlebte ich, daß nichts uns daran hindern kann, eine von Gott ausgehende Tätigkeit — in diesem Fall das Weitergeben der Christlichen Wissenschaft — in vollem Maße und freudig zum Ausdruck zu bringen!

Am Anfang meiner Vortragstätigkeit fühlte ich mich völlig überfordert. Ich meinte, die Aufgabe sei zu groß für mich. Als ich aber betete (und erhalten wir nicht gerade dann die richtigen Antworten?), fragte ich mich, warum ich diese Tätigkeit ausübte. Als Antwort kam mir, daß ich die Vorträge nicht zu meinem Vergnügen oder zu dem eines anderen hielt, sondern um der Welt und der Vortragstätigkeit zu dienen, wie diese im Handbuch Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy erläutert wird. Bei dieser Erkenntnis verließ mich alle Bedrückung. Mit Freude setzte ich meine Tätigkeit fort, und ich habe meinen Entschluß nie bedauert. Die zehn Jahre haben mir sogar richtig Spaß gemacht. Ich bin Gott sehr dankbar für Seine Führung in meinem Leben sowie für die göttliche Inspiration und Fürsorge.


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