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Im Herbst 1979 erlitt mein...

Aus der Dezember 1994-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Herbst 1979 erlitt mein Mann einen schweren Autounfall. Dieses Ereignis sollte uns beide zu einer neuen Höhe geistigen Verständnisses erheben, etwas, wofür ich stets dankbar sein werde.

Auf der Fahrt nach Hause geriet er eines Nachts in einer Kurve auf eine vereiste Stelle und verlor die Kontrolle über unseren Jeep. Er wurde ca. 16 Meter weit aus dem Wagen geschleudert und blieb bewußtlos liegen, bis die Polizei ihn später in jener Nacht fand.

Als die Polizei mich um 3.00 Uhr morgens anrief und ins Krankenhaus bestellte, unternahm ich sofort die notwendigen Schritte. Als erstes rief ich einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft an und bat ihn, für uns zu beten. Dann weckte ich meinen Sohn und brachte ihn für diese Nacht zu Freunden. Als ich im Krankenhaus ankam, empfing mich der diensthabende Arzt und sagte mir unumwunden: „Falls Ihr Mann diese Nacht überlebt, wird er für den Rest seines Lebens dahinvegetieren." Das war ein ziemlicher Schock für mich. Ich rief sofort den Ausüber an. Die Liebe und das tiefe Vertrauen zu Gott, die er zum Ausdruck brachte, stärkten mich, und ich fühlte, daß der Friede Gottes uns umfing.

Im Laufe der folgenden Tage gab es viele schreckliche Vorhersagen über den Zustand meines Mannes. Jedes Mal betete ich, um die absoluten Behauptungen der geistigen Wahrheit zu verstehen, die der Ausüber mir nahebrachte. Der folgende Vers aus dem Jesaja stand mir beständig vor Augen: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit" (Jes 41:10). Dies war eine Zeit, in der ich mich auf all die Wahrheiten über Gott und den Menschen stützte, die ich in meinem Leben gelernt hatte.

Nach zwei Wochen beständigen Gebets und durchwachter Nächte war wenig — wenn überhaupt — Fortschritt festzustellen. Mein Mann lag im Koma, seine linke Seite war gelähmt. Und die Prognosen waren weiterhin furchtbar. Die Ärzte schlugen vor, operativ einen Teil des Gehirns zu entfernen, um so den Druck zu vermindern und ihn am Leben zu halten. Für mich war das keine Lösung. Zwar hatten sie das Motiv, Leben zu erhalten, doch ich konnte nichts Geringeres akzeptieren als eine vollkommene Heilung.

Ich beschloß, keine Entscheidung zu treffen, bis ich mir sicher war, daß ich allein von Gott geleitet wurde. Dies war für mich der wesentliche Punkt. Ich erkannte, daß ich mich zwar an die Wahrheiten über den geistigen Menschen gehalten hatte, daß ich aber immer noch darauf wartete, daß „etwas" passieren würde. Hier lag eine tückische falsche Vorstellung, die der Heilung bedurfte. Ich mußte in bezug auf die Heilung mein Augenmerk allein auf Gott richten und verstehen, daß Seine Güte bereits eine bestehende Tatsache war und nicht etwas, was erst in der Zukunft in Erscheinung treten würde.

Ich wandte mich aus tiefstem Herzen und von ganzer Seele an Gott. Ich betete auf einfache Weise: „Vollkommener Vater, es gibt nichts, was Du nicht tun kannst. Bitte, nimm diese Last von mir. Ich will nur das tun, was Du mich tun heißt. Bitte, zeige mir den Weg." Da ich wußte, daß Gott die einzige Macht ist und daß nichts den Menschen von dieser Macht trennen kann, beschloß ich, standhaft an der Vollkommenheit des von Gott geschaffenen Menschen festzuhalten — selbst wenn ich sie mit den Augen nicht wahrnehmen konnte. Mein Mann war nicht in der Lage, für sich selbst zu sprechen. Doch da er bis zu diesem Zeitpunkt praktizierender Christlicher Wissenschafter gewesen war, hielt der Ausüber es für richtig, daß er seine Arbeit für uns fortsetzte, und versprach, am nächsten Tag ins Krankenhaus zu kommen.

Als ich am nächsten Morgen erwachte, hielt ich mich strikt an meinen Entschluß, nur auf die Eingebungen der Liebe zu lauschen. Zum ersten Mal fühlte ich mich sicher, weil ich wirklich erkannt hatte, daß Gott alles beherrscht und daß das Ergebnis nur gut sein konnte. Als ich an jenem Morgen auf meinem Bett saß, wartete ich auf Gottes Eingebungen, um mich von ihnen durch den Tag leiten zu lassen. Die Eingebung, die ich hatte, überraschte mich. Ich fühlte mich veranlaßt, die Schuhe meines Mannes zu putzen. Das kam mir sonderbar vor, aber ich blieb bei meinem Entschluß, Mrs. Eddys Rat in Wissenschaft und Gesundheit zu folgen: „Halte das Denken beständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet, dann wirst du das Dauernde, das Gute und das Wahre in dem Verhältnis erleben, wie es deine Gedanken beschäftigt" (S. 261). Der nächste Gedanke, der mir kam, war, seine Sachen zu packen, und das tat ich unverzüglich. Ich legte die Sachen ins Auto und fuhr ins Krankenhaus, um meinen Mann zu besuchen. Dabei lauschte ich gewissenhaft auf die nächste Weisung.

Als ich beim Krankenhaus ankam, blieb ich still im Wagen sitzen und betete um Führung. „Vater, soll ich diese Sachen mit hineinnehmen?" Die Antwort lautete: „Es schadet nie, vorbereitet zu sein." Also nahm ich sie und trug sie hinauf zur Intensivstation, wo mein Mann lag. Ich fühlte, daß ich mit der Zusicherung lebte: „So auf den Felsen Christi gegründet, wenn Sturm und Wetter gegen diesen sicheren Grund toben, seid Ihr, sicher behütet in der festen Burg der Hoffnung, des Glaubens und der Liebe, Gottes Nestlinge; und Er wird Euch mit Seinen Fittichen decken, bis der Sturm vorüber ist. In Seine Freistatt der Seele dringt kein Element der Erde ein, das Engel austreiben und die rechte Eingebung, die Euch sicher heimleitet, zum Schweigen bringen könnte" (Vermischte Schriften von Mary Baker Eddy, S. 152).

Der Ausüber kam, wie er mir zugesagt hatte, und betete gemeinsam mit mir, und gemeinsam lauschten wir auf die Intuitionen der Liebe. Am Ende des Tages kam der Arzt zu mir und kündigte an, daß sie meinen Mann von der Intensivstation in ein Einzelzimmer verlegen würden. Dieses Zeichen von Fortschritt erfüllte mich mit großer Dankbarkeit.

Bis dahin hatte mein Mann überhaupt nicht sprechen können, aber ich hielt es für wichtig zu wissen, was er gern von mir veranlaßt sehen wollte. Ich fragte ihn danach und erzählte ihm, wo er war und was geschehen war. Ich bin nicht sicher, ob er alles verstand, aber als er die Worte „nach Hause" hervorbrachte, wußte ich, daß er sich der Situation bewußt war.

Geduldig wartete ich eine Woche. Dann fühlte ich mich von der Liebe veranlaßt, ihn nach Hause zu holen. Als ich dem Arzt sagte, ich würde ihn mit nach Hause nehmen, um für ihn zu sorgen, wies er nachdrücklich darauf hin, daß dies angesichts seines ernsten Zustands ein Fehler sei. Doch mit der Hilfe einer christlich-wissenschaftlichen Pflegerin holten wir meinen Mann nach Hause.

Während wir meinen Mann pflegten, war ich von einer ungeheuren Erwartung des Guten erfüllt. Wir entwickelten weder feste Vorstellungen, wie die Heilung vor sich gehen sollte, noch eine von Furcht diktierte, übersteigerte Fürsorglichkeit. Ich konnte einfach festellen, daß die bewußte Wahrnehmung der Vollkommenheit des Menschen Gottes in unserem Heim klarer wurde. Die Heilung meines Mannes machte rasche Fortschritte, und langsam erlangte er seine Fähigkeit, zu laufen und zu sprechen, wieder.

Als wir eines Tages einen Spaziergang machten, blickte er mich mit sonderbarer Miene an und fragte, wo denn unser Jeep sei. Vorsichtig machte ich ihm klar, daß er einen Totalschaden erlitten hatte, daß Gott uns aber aus dieser Situation herausgeholfen hatte und daß er selbst sich auf dem Weg der Heilung befand. Von dem Tag an nahm seine bewußte Wahrnehmung deutlich zu. Der Ausüber betete täglich mit uns und besuchte uns häufig. Mein Mann fing wieder an zu lesen und studierte Abschnitte aus der Bibel und aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, auf die der Ausüber ihn hinwies. Nach einer Woche machten wir schon zusammen Weihnachtseinkäufe und konnten wieder zusammen die Kirche besuchen. Ein Familienmitglied hörte von der Heilung und erklärte: „Es ist ein Wunder!" Zwei Monate nach dem Unfall fuhr mein Mann wieder Auto. Nach drei Monaten arbeitete er wieder voll in seinem Beruf als Programmierer.

Auf Bitten der Ärzte hin gingen wir zu einer Untersuchung, damit sie sich selbst vom Heilungsfortschritt überzeugen und erkennen konnten, daß die Christliche Wissenschaft Probleme nicht ignoriert, sondern heilt. Als der Arzt erfuhr, daß mein Mann selbst am Steuer gesessen hatte, rief er aus: „Sie brauchen mich nicht!"

Diese Heilung — ein Lehrstück über das Festhalten an der Liebe Gottes — ist für uns eine Quelle der Inspiration gewesen, und für alle Familienmitglieder, die sie miterlebten, war sie eine erhebende Erfahrung. Unsere Familie erfuhr aus erster Hand, daß es nichts gibt, was Gott nicht tun kann! Durch tiefempfundenes Gebet lernte ich, daß Glaube und die Bereitschaft, Ihm uneingeschränkt zu folgen, der Schlüssel zu dieser Heilung waren.


Ich bin der Ehemann, von dem hier die Rede ist. Ich bin glücklich, bezeugen zu können, daß meine Heilung vollständig und von Dauer war. Meine Verletzung war so schwer, daß die Medizin wenig Hoffnung auf mein Überleben und keine Hoffnung auf Wiederherstellung bot. Die Heilung war ausschließlich das Ergebnis christlichwissenschaftlicher Behandlung.

Ich habe zwar keine Erinnerung an den Unfall oder an meinen Aufenthalt im Krankenhaus, doch ich habe die offiziellen Berichte gesehen; mein Fall ist dokumentiert. Meine Erinnerung setzte ein, kurz nachdem ich aus dem Krankenhaus nach Hause entlassen worden war. Mir war, als erwachte ich aus einem langen, tiefen Schlaf. Ich litt unter einer erheblichen geistigen Desorientierung, mein Erinnerungsvermögen war beeinträchtigt, und ich war linksseitig völlig gelähmt.

Ich betete mit meinem Lehrer der Christlichen Wissenschaft. Wir hielten an der folgenden Aussage fest: „Unter der göttlichen Vorsehung kann es keine Unfälle geben, denn in der Vollkommenheit ist kein Raum für Unvollkommenheit" (Wissenschaft und Gesundheit, S. 424). Jeden Tag gab es Fortschritte, und nach drei Monaten konnte ich meine Arbeit wiederaufnehmen.

Nachdem ich schon mehrere Wochen zu Hause gewesen war, fing ich an, jeden Tag einen Spaziergang um den Block zu machen, um Bewegung und frische Luft zu bekommen. Ich humpelte ziemlich stark, weil eine Seite meines Körpers noch immer sehr beeinträchtigt war. Eines Tages, während ich meinen Spaziergang machte, kam mir ganz klar der Gedanke: „Gott will nicht, daß ich so gehe." Als ich diese geistige Tatsache akzeptierte, spürte ich, wie sich mein Schritt zu einem gleichmäßigen, normalen Gang streckte, und bald erlangte ich auch den vollen Gebrauch meines beeinträchtigten Armes wieder. Auch erinnere ich mich daran, daß die gesamte Zeit meiner Wiederherstellung von tiefer, ausstrahlender Freude erfüllt war.

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