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Bibelnotizen

FÜR DIE BIBELLEKTIONEN VOM Juni 1994

Aus der Juni 1994-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft — Bibellektionen verüffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold der Christlichen Wissenschaft veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

5. Juni

Gott die einzige Ursache und der einzige Schöpfer

Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. (1. Mose 1:31)

Die WStB erklärt uns diese fundamentale Bibelstelle folgendermaßen: „Das Ansehen Gottes und das Lob des Schöpfers: ,es war sehr gut‘ bezieht sich nicht auf ein einzelnes Werk, sondern auf die Gesamtheit der Schöpfungswerke. Das Ganze, in dem das zweckmäßig einzelne harmonisch ineinandergreift, erhält das Prädikat höchster Anerkennung. Das Wort, sehr‘ ist eigentlich ein Substantiv und bedeutet, Kraft, Vermögen, Mächtigkeit und Wucht‘. Zusammen mit dem Wort gut, das zugleich, angenehm, brauchbar, zweckmäßig, freundlich und schön‘ bedeutet, nennt Gott sein Schöpfungswerk überaus gut und sehr schön.“

Des Herrn Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiß. Er liebt Gerechtigkeit und Recht; die Erde ist voll der Güte des Herrn. (Ps 33:4, 5)

In der GN wird deutlich, daß in diesem Psalm nicht nur etwas vom Wesen Gottes behauptet wird, sondern die Wahrheit dieser Worte wird durch den Hinweis auf Taten belegt: „Was der Herr sagt, ist zuverlässig, er beweist es durch seine Taten. Er will, daß Recht und Gerechtigkeit herrschen; von seiner Güte lebt die ganze Welt.“

Denn der Herr hat deine Strafe weggenommen und deine Feinde abgewendet. Der Herr, der König Israels, ist bei dir, daß du dich vor keinem Unheil mehr fürchten mußt. (Zef 3:15)

Zefania gehört zu den Propheten. Das HzB berichtet über ihn: „Zephanja trat zur Zeit des Königs Josia auf (640–609 v. Chr.), also um die Zeit, in der auch Jeremias Wirken begann. Der Härte seiner Worte nach weissagte er in der Zeit vor der großen Reform Josias, die im Jahr 621 nach der Entdeckung des Gesetzbuches im Tempel begann. Die beiden Vorgänger Josias, Manasse und Amon, hatten das Volk in bezug auf Religion und Moral an den Tiefpunkt seiner Geschichte gebracht. Zephanja selbst scheint königlicher Abstammung zu sein, da er Hiskia, der zur Zeit Jesajas, also etwa 70 Jahre früher, König war, als einen seiner Vorfahren nennt.“

Es ist bezeichnend, daß im Bibeltext von „deiner Strafe“ und „deinen Feinden“ die Rede ist — ein Hinweis darauf, daß Strafe und Feinde nichts mit Gott zu tun haben. Die StEB schreibt zu diesem Vers: „Die Strafe wird ein Ende haben (vgl. Jes 40, 1f), und der HERR wird als König Israels wieder unter seinem Volk wohnen (vgl. Jes 12,6; 40,9f; 57,15; Mi 4,7).“

12. Juni

Gott der Erhalter des Menschen

Wer den HERRN fürchtet, hat eine sichere Festung, und auch seine Kinder werden beschirmt. (Spr 14:26)

Dieser Bibelvers lautet in der WStB folgendermaßen: „In der Furcht Jahwes ist eine starke Sicherheit, auch seinen [des Gottesfürchtigen] Kindern ist sie Zuflucht.“ Und der Kommentar dazu lautet: „Das Wort, Furcht‘ in dem Ausdruck Furcht Jahwes hat in unseren Ohren leicht einen negativen Klang. Aber diese Vorstellung ist falsch. Wir sollen Jahwe nicht fürchten, weil er so furchtbar ist, sondern weil er uns eine starke Sicherheit bietet. Sie (oder auch, er‘, nämlich Jahwe) ist aber nicht nur dem Gottesfürchtigen selber Zuflucht, sondern Jahwe bietet seine Freundlichkeit auch den Kindern der Gottesfürchtigen an... Sie dürfen von klein an die Geborgenheit bei Jahwe erleben, und das wird sie dazu anleiten, auch Jahwe zu fürchten.” Und die GN übersetzt diesen Text ganz schlicht: „Wer Gott ernst nimmt, ist in Sicherheit, und auch seine Kinder haben eine Zuflucht.“

Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben. (Hebr 10:38)

Die MÜ gibt den Text so wieder: „Mein Gerechter aber wird aus Glauben (= infolge seines Glaubens) das Leben haben.“ Und die WStB kommentiert zu diesem Vers: „Mein Gerechter wird aus Glauben leben. Was heißt das? Doch nichts anderes, als daß die wahre, vor Gott geltende Gerechtigkeit allein dem Glaubenden geschenkt und zugerechnet wird. Der Glaube an Jesus Christus ist unsere Gerechtigkeit; wer durch Glauben gerecht geworden ist, erlangt die Verheißung.“ Die GN sagt hier ganz kurz: „Wer mir vertraut und mir die Treue hält, wird leben.“

19. Juni

Hat sich das Weltall, einschließlich des Menschen, durch atomare Kraft entwickelt?

Mein Volk hat seine Herrlichkeit eingetauscht gegen einen Götzen, der nicht helfen kann! (Jer 2:11)

Hier ist die Frage, was mit des Volkes Herrlichkeit gemeint ist. Die WStB erklärt: „Weil Gott sich mit seinem Volk verbunden hat, kann er sich selbst auch seine (d.h. des Volkes) Herrlichkeit nennen. Der Mensch, der Gott gehört, braucht nicht durch ehrgeizige Unternehmungen seine eigene Herrlichkeit zu erwerben, er bekommt vielmehr die Herrlichkeit Gottes verliehen. Götzendienst — obwohl dem Augenschein nach viel attraktiver — bringt nichts ein. Zu beachten ist, daß Jeremia sich nicht scheut, so praktisch vom wahren Gottesdienst zu reden. Er will sagen: Prüft, ob dabei etwas herauskommt, wenn Ihr den Götzen nachlauft.“

Und alsbald trieb Jesus seine Jünger, in das Boot zu steigen und vor ihm hinüberzufahren, bis er das Volk gehen ließe. Und als er das Volk hatte gehen lassen, stieg er allein auf einen Berg, um zu beten. Und am Abend war er allein dort. (Mt 14:22,23)

Barclay gibt uns eine anschauliche Erklärung für diese Begebenheit. Zunächst führt er uns den Schauplatz und den Hintergrund der Handlung vor Augen und dann die Weisheit, mit der Jesus dieser Situation begegnete, um schließlich im Gebet die Einheit mit seinem himmlischen Vater zu suchen: „Nach der Speisung der Menschenmenge schickte Jesus die Jünger fort. Matthäus sagt, Jesus habe die Jünger getrieben, das Boot zu besteigen und vorauszufahren. Der Ausdruck er trieb sie klingt zunächst sonderbar, doch sobald wir diese Stelle bei Johannes nachlesen, finden wir höchstwahrscheinlich die Erklärung dafür. Johannes berichtet nämlich, daß das Volk nach der Speisung vorgehabt habe, zu Jesus zu kommen, um ihn mit Gewalt zum König zu machen (Joh. 6,15). Eine Welle der Begeisterung erfaßte die Menschen, und bei dem erregten Spannungszustand, in dem Palästina sich befand, wäre es hier und jetzt womöglich zu einer Erhebung gekommen. Diese gefährliche Situation hätte durch die Jünger unter Umständen noch kompliziert werden können, da ja auch sie noch in den alten messianischen Vorstellungen der Juden befangen waren. Daher schickte Jesus die Jünger fort, um sie nicht in eine Situation hineinzuziehen, mit der er am besten allein fertig wurde. Als sie fort waren, stieg er auf einen Berg, um zu beten.“

26. Juni

Die Christliche Wissenschaft

Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen. (Joh 16:12, 13)

Während im Luthertext der Bibel gesagt wird, daß der Geist der Wahrheit „in alle Wahrheit“ leiten wird, läßt die GN keinen Zweifel darüber, daß es sich hier tatsächlich um die endgültige Offenbarung handelt, nämlich „die ganze Wahrheit“: „Ich hätte euch noch vieles zu sagen, doch das würde euch jetzt überfordern. Aber wenn der Geist der Wahrheit kommt, wird er euch in die ganze Wahrheit einführen. Was er euch sagen wird, hat er nicht von sich selbst, sondern er wird euch sagen, was er hört. Er wird euch in Zukunft den Weg weisen.” Zu „Wahrheit“ wird im ALB erläutert: „, Wahr‘ kann im Hebräischen nicht nur eine Aussage sein, sondern auch eine Person oder Sache. Wahr ist etwas, wenn es hält, was es verspricht; Wahrheit meint Zuverlässigkeit, Beständigkeit, Treue, haltgebende Wirklichkeit. Diese Art von Wahrheit kommt vor allem Gott zu.“

Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht über die unreinen Geister, daß sie die austrieben und heilten alle Krankheiten und alle Gebrechen. (Mt 10:1)

Der BKB trifft zu diesem Bibelvers eine geradezu revolutionäre Aussage: „Die Berufung schließt die Bevollmächtigung immer mit ein“. Der ganze Text lautet dort: „10,1 ist die erste Erwähnung seiner zwölf Jünger. Die Berufung schließt die Bevollmächtigung immer mit ein. Vermittler dieser göttlichen Vollmacht ist Jesus. Alle Krankheiten und alle Gebrechen: Ihre Heilstätigkeit ist so umfassend wie der Dienst Jesu (vgl. 9,35).“

Abkürzungen

ALB = Anhang der Lutherbibel
Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
BKB = Brockhaus, Kommentar zur Bibel
GN = Gute Nachricht
HzB = Handbuch zur Bibel
= Menges Bibelübersetzung
StEB = Stuttgarter Erklärungsbibel
WStB = Wuppertaler Studienbibel

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