Was Kann Gott nicht tun? Mein ganzes Leben lang habe ich in jeder Lebenslage viele wunderbare Beweise von Gottes ständiger Fürsorge erfahren. Nicht nur körperliche Probleme wie Ohrenschmerzen, geschwollene Knie und Grippesymptome wurden geheilt, sondern auch Schwierigkeiten bei zwischenmenschlichen Beziehungen und bei der Arbeit. Ich möchte hier von zwei Heilungen berichten, die besonders inspirierend für mich waren.
Die erste Heilung liegt schon längere Zeit zurück. Ich blieb eines Abends über meine Schicht hinaus auf der Arbeit, um einen Test zu überwachen. Ein Freund hatte die zweite Schicht, und nach Beendigung des Tests überredete ich ihn, früher zu gehen, um Basketball mit mir zu spielen. Da mein Wagen in der Werkstatt war, fuhr ich mit meinem Freund in seinem neuen Sportwagen mit. Es war dunkel und nieselte, und als wir um eine scharfe Kurve fuhren, geriet das Auto leicht aus der Fahrbahn. In dem Moment kam ein anderes Auto um die Kurve geradewegs auf uns zu. Da mein Freund nirgendwohin ausweichen konnte, mußte er nach links steuern. Wir sausten eine über zwanzig Meter hohe Böschung hinunter und landeten in einer Schlucht. Das letzte, woran ich mich erinnere, waren Bäume — mit sieben bis zehn Zentimeter dicken Stämmen —, die vor uns auftauchten und brachen, als wir die Böschung hinuntersausten.
Als ich wieder zu Bewußtsein kam, lag ich mit dem Gesicht nach unten in einem Bach. Unter großen Schmerzen zog ich mich halbwegs aus dem Wasser auf einen herabgefallenen Ast. Ich wußte, daß ich mich in Schwierigkeiten befand, konnte mich aber nicht erinnern, wie ich dort hingelangt war; ich wußte nicht einmal, wer ich war. Ich konnte mich nicht an meinen Namen erinnern. Das einzige, was mir einfiel, war, daß ich Christlicher Wissenschafter bin. Mit diesem Gedanken kam mir „die wissenschaftliche Erklärung des Seins“ zu Bewußtsein, die auf Seite 468 in Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy zu finden ist. Als ich den ersten Teil wiederholte: „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie“, begannen die Angst und der Schrecken zu weichen, die mich so sehr erfaßt hatten, daß ich am ganzen Körper zitterte; sie flössen von mir ab wie Wasser aus einer geöffneten Flasche.
Dann erkannte ich, daß ich mich in tiefem Gehölz befand; mein Freund war ganz in der Nähe, und es ging ihm nicht gut. Ich erinnerte mich an den Bibelvers “Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben“ (Ps 46:2) und fühlte diese Gegenwart wirklich. In dem Augenblick, wo ich von Gottes Gegenwart und Hilfe überzeugt war, sah ich den Strahl von Taschenlampen über die Böschung scheinen, und ich hörte Stimmen. Ich drehte mich um und sah hinter mir das völlig zerstörte Auto.
Als die Rettungshelfer uns heraustrugen, konnte ich mich immer noch nicht erinnern, wer ich war. Aber ich sagte ihnen, daß ich Christlicher Wissenschafter sei, und bat sie, mir keine Medikamente zu verabreichen. Ich wurde auf die Unfallstation eines kleinen Krankenhauses gebracht. Dort erinnerte ich mich langsam an mehr Dinge und bat darum, einen Freund von mir anrufen zu dürfen, der Christlicher Wissenschafter ist. Sobald ich ihm meine Situation geschildert hatte, sagte er: „Es hat niemals einen Unfall gegeben.“ Er unterstützte mich im Gebet. Ich spürte sofortige Linderung, und mein Gedächtnis kehrte kurz darauf völlig zurück.
Obwohl ein Arzt gesagt hatte, daß ich wegen der schweren Prellungen mehrere Wochen lang nicht würde gehen können, konnte ich das Krankenhaus zu Fuß verlassen. Jemand brachte mich zum etwa dreißig Kilometer entfernten Haus meines Freundes, wo ich einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft anrief, der mehrere Tage für mich betete. Zuerst wurde mir beim Stehen immer wieder schwarz vor Augen. Dieses Problem wurde geheilt, als ich über folgende Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit nachdachte: „Erhebe dich in der Stärke des Geistes, um allem zu widerstehen, was dem Guten unähnlich ist. Gott hat den Menschen dazu fähig gemacht, und nichts kann die dem Menschen göttlich verliehene Fähigkeit und Kraft aufheben“ (S. 393). Drei Tage nach dem Unfall konnte ich meinen Freund besuchen, der noch im Krankenhaus lag. Während des Besuchs traf ich den Kollegen, der mich zum Haus meines anderen Freundes gefahren hatte. Er konnte es nicht glauben, daß ich ohne Behinderung umherlief. Ich freute mich, daß ich nach dieser Heilung einigen meiner Kollegen von der Christlichen Wissenschaft erzählen konnte.
Aus dieser Erfahrung lernte ich, daß wir niemals von Gott getrennt sind. Paulus sagt im Römerbrief: „Ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben ... noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn“ (8:38, 39) — und das gilt auch für schweren Gedächtnisverlust. Ich habe außerdem gelernt, daß das göttliche Gemüt den Menschen regiert und daß dieses Bewußtsein nicht von Materie oder einem menschlichen Gehirn abhängig ist.
Die andere Heilung liegt nicht so weit zurück. Ich treibe gern Sport, und als ich kürzlich Basketball spielte, bekam ich sehr starke Kreuzschmerzen. Nach dem Spiel war ich nur noch unter Schwierigkeiten imstande, mich zu bewegen oder aufrecht zu stehen. Zu Hause konnte ich nur noch mit aller Mühe die Treppen zu meiner Wohnung hinaufsteigen. Schlafen war sehr schwierig.
Ich betete um die Erkenntnis der heilenden Wahrheit, daß ich als vollkommenes Kind Gottes ebensowenig unter Schmerzen oder einem Rückenproblem leiden konnte wie Gott. Am nächsten Morgen hatten die Schmerzen so weit nachgelassen, daß ich mich anziehen und zur Arbeit gehen konnte, aber ich war noch nicht beschwerdefrei. Ich rief einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft an, der sich bereit erklärte, mit mir zu beten. Wir sprachen über die Bewegungsfreiheit des Menschen als einer vollkommenen, geistigen Idee. Ich legte meinem Gebet folgende Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit (S. 283) zugrunde: „Gemüt ist die Quelle aller Bewegung, und es gibt keine Untätigkeit, die das immerwährende und harmonische Wirken des Gemüts verzögern oder hemmen könnte.“ Als wir um das Verständnis beteten, daß Gemüt, Gott, meine Bewegungsfreiheit regiert, erkannte ich, daß meine harmonischen Tätigkeiten nicht von der Materie abhängig sind; sie sind rein geistig, und jeglicher Augenschein von Untätigkeit ist eine Lüge über Gottes Menschen. Die Schmerzen verschwanden vollständig, und ich freute mich über meine Freiheit und die Wahrheit, die mich frei gemacht hatte.
Ich wurde nicht nur von diesem speziellen Problem geheilt, sondern auch von Rückenbeschwerden, die mich seit vielen Jahren geplagt hatten. Ich erinnere mich aus meiner Jugend, daß mein Vater unter denselben Schwierigkeiten litt, und ich hatte mich damit abgefunden, daß die Rückenprobleme vererbt waren. Diese alten Beschwerden sind nie wieder aufgetreten, und ich bin vollständig frei. Mir ist klar, daß die Annahme von materieller Vererbung keine Macht über mich haben kann, denn in Wahrheit bin ich das Kind Gottes, nicht das Kind eines Sterblichen. Alles, was ich erben kann, ist gut und kommt von dem einen Vater-Mutter Gott.
Ich werde Gott für Seine Güte ewig dankbar sein.
Chesapeake, Virginia, USA
