Meine Ganze Kindheit hindurch besuchte ich ab und zu eine christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule, doch erst als ich erwachsen war, nahm ich die Lehren dieser Wissenschaft an. Zuvor heiratete ich unklugerweise einen Mann, der, wie sich herausstellte, gewalttätig war. Die Ehe endete, als ich schwanger wurde.
Als ich mich ernsthaft der Christlichen Wissenschaft zuwandte, war ich bereits mehrere Jahre geschieden, und ich befand mich wieder in der Berufsausbildung. Meinem Leben fehlte eine bereichernde Partnerschaft. Im Laufe der nächsten paar Jahre trat ich einer Zweigkirche und Der Mutterkirche bei. Ich machte geistig große Fortschritte, doch mein Verlangen nach einer beständigen, verläßlichen Beziehung blieb ungestillt.
Mein sehnlichster Wunsch war, daß mein kleiner Sohn die liebevolle Beziehung zu einem Vater erleben möge. Oft machte ich mir im Gebet klar, daß Gott unser wahrer Vater ist. Dies half mir nicht nur, die Sorge zu überwinden, mein Sohn müsse ohne die Liebe und Führung eines Vaters aufwachsen, sondern es löschte auch die Schuldgefühle wegen meiner unbedachten Heirat aus.
Nach mehreren unbefriedigenden Beziehungen wandte ich mich schließlich voller Demut an Gott; ich war bereit, Seinen Willen zu tun. Ich nahm mir das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, vor und machte ein Jahr lang das Kapitel „Die Ehe“ zu meinem ständigen Begleiter.
Eine Aussage in diesem Kapitel beeindruckte mich besonders. Sie lautet: „Niemals sollte eine Ehe ohne eine beiderseitige volle Anerkennung ihrer dauernden Verpflichtungen eingegangen werden. Zärtlichste Besorgtheit für das Glück des anderen und gegenseitige Aufmerksamkeit und Anerkennung sollten alle Jahre des ehelichen Lebens begleiten“ (S. 59). Bis dahin hatte ich immer nur daran gedacht, wieviel Gutes eine neue Ehe in mein Leben und in das meines Sohnes bringen würde, nicht aber, wieviel Gutes mein Sohn und ich zu geben hätten.
Viele andere geistige Erkenntnisse wandelten mein Denken allmählich um, bis ich inneren Frieden gefunden hatte und wußte, daß Gott meinen Sohn und mich führt. Ich machte mir keine Gedanken mehr darüber, ob ich einen passenden Partner finden würde.
Kurz darauf bat mich die Lehrerin meines Sohnes, der damals im zweiten Schuljahr war, Briefkontakt mit ihrem Sohn aufzunehmen, der zu der Zeit als Soldat auf der Halbinsel Sinai stationiert war.
Voller Freude schrieben wir uns ein halbes Jahr lang Briefe, und wir merkten bald, daß wir wunderbar zueinander paßten. Als er von seinem Einsatz in Übersee zurückkehrte, lernten wir uns persönlich kennen, und fünf Monate später heirateten wir. Meine Gebete wurden erhört, denn eine glückliche und bereichernde Ehe bringt nun auch meinem Sohn Segen.
Bald wurde ich schwanger. Als wir zu dem Armeestandort zogen, an dem mein Mann stationiert war, suchte ich einen dortigen Arzt auf und unterzog mich einigen Routineuntersuchungen.
Beim nächsten Termin eine Woche später ordnete der Arzt weitere Tests an, die ich für völlig überflüssig hielt. Er informierte mich zudem über verschiedene Maßnahmen für die Wehen und die Entbindung, die in diesem Krankenhaus routinemäßig bei allen schwangeren Frauen durchgeführt wurden. Als Christliche Wissenschafterin konnte ich einiges davon jedoch nicht akzeptieren. Mein Mann und ich baten den Chefarzt der Entbindungsstation, in meinem Fall von diesen Maßnahmen abzusehen. Er bestand jedoch darauf, daß alle ausnahmslos eingehalten werden müßten.
Daraufhin bemühte ich mich um eine Ausnahmegenehmigung, die mir gestattete, Hilfe von Zivilärzten in Anspruch zu nehmen. Eine solche Genehmigung wird in der Regel nur dann erteilt, wenn eine spezielle medizinische Versorgung durch die Standortärzte nicht gegeben ist. Eine Angestellte sagte mir, daß eine solche Genehmigung nicht erteilt werde — ja daß schon seit vielen Monaten keine Ausnahmegenehmigung bei Schwangerschaften mehr gegeben worden sei. Diese Meinung wurde von allen geteilt, mit denen ich über diese Angelegenheit sprach. Dennoch beharrte ich auf meinem Wunsch. In weniger als einer Woche erhielt ich die Genehmigung. Ich fand eine Hebamme, die bereit war, mich zu betreuen, obwohl ich zu dieser Zeit bereits im achten Monat schwanger war.
Während der Schwangerschaft unterstützte mich eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft durch Gebet. Ich vergegenwärtigte mir die Tatsache, daß die Schöpfung Gottes geistig, vollständig und vollkommen ist und daß Gottes Gesetz der Liebe und Harmonie den Menschen regiert.
Als die Wehen einsetzten, bat ich die Ausüberin um Behandlung durch Gebet und begab mich in das Krankenhaus. In weniger als einer halben Stunde wurde eine gesunde Tochter geboren. Insgesamt dauerte die Entbindung von den ersten Wehen bis zur Geburt zwei Stunden. (Dies stand in völligem Gegensatz zu der langwierigen Geburt meines ersten Kindes).
Später setzten sehr starke Blutungen ein. Ich glaubte zu einem Zeitpunkt, das Bewußtsein zu verlieren, aber ich war fest entschlossen, die Situation durch Gebet zu heilen. Sehr schnell hörten die Blutungen auf, und Harmonie war wiederhergestellt.
Ich bin demütig dankbar für die Christliche Wissenschaft.
Fort Ord, Kalifornien, USA
