Den Ersten Beweis von Gottes vollkommener, heilender Gegenwart erlebte ich vor ungefähr 25 Jahren, als ich noch recht neu in der Christlichen Wissenschaft war.
Wir hatten gerade unser neues Haus bezogen, und ich war im Arbeitszimmer beschäftigt. Da klopfte es an der Haustür. Ein Nachbar teilte mir mit, daß mein damals fünfjähriger Sohn einen Unfall gehabt hatte. Er berichtete, der Junge sei hinten auf einem Fahrrad mitgefahren und mit seinem nackten Fuß zwischen Kette und Zahnrad geraten. Die Verletzung sehe ernst aus, und mein Sohn müsse sofort ins Krankenhaus gebracht werden.
Ich dankte dem Nachbarn für seine Hilfe und versicherte ihm, daß ich mich sogleich darum kümmern werde. So schnell ich konnte rannte ich zum Ort des Geschehens und sah meinen Sohn auf der Erde sitzen. Sein Fuß war schwer verletzt, und er weinte hemmungslos.
An die folgenden Augenblicke erinnere ich mich so klar, als sähe ich sie in Zeitlupe: Ich nahm den Jungen in meine Arme und lief nach Hause. Die ganze Zeit über betete ich. Ich verneinte, daß in Gottes vollkommener Allheit irgend etwas Schädliches vor sich gehen konnte, und versicherte meinem Sohn immer wieder, Gott würde niemals zulassen, daß Seinen Kindern etwas Böses zustößt.
Ich kann nicht leugnen, daß ich zunächst von entsetzlicher Furcht gepackt wurde. Meine Gedanken rasten durch jeden Winkel des Zweifels. Der einzige Trost, den ich finden konnte, bestand darin, mich an die geistigen Wahrheiten zu klammern, die ich bis dahin gelernt hatte. Und dann, während noch der Kampf in meinen Denken tobte — Furcht gegen die Allheit der Gegenwart Gottes, sterbliche Illusion gegen geistige Wahrheit —, „klickte“ es bei mir, und ich wußte ganz sicher, daß allein Gott und Seine Güte anwesend waren.
Als wir zu Hause ankamen, setzte ich meinen Sohn auf den gekachelten Rand des Spülbekkens und stellte seine Füße hinein. Während ich ihm die Füße wusch, sah ich, wie die Wunde vor meinen Augen völlig verschwand. Nur eine feine rosa Linie war außen an der großen Zehe noch zu erkennen. Für mich war dies nicht nur eine großartige Heilung, sondern, was viel wichtiger war, eine Offenbarung der vollkommenen, liebevollen Gegenwart Gottes. Ich erinnere mich, daß wir beide voller Freude lachten, als in diesem gesegneten Augenblick ein Sonnenstrahl aufblitzte. Ich mußte an den 91. Psalm denken: „Denn er hat seinen Engeln befohlen, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen, daß sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest“ (Vers 11, 12). Ich stellte den Jungen auf den Boden. Ein paar Minuten hinkte er, dann kehrte er fröhlich hüpfend zu seinen Spielkameraden zurück.
Seither habe ich mir diese Heilung jedesmal bei Unfällen und Verletzungen ins Gedächtnis gerufen. Diese erste Offenbarung der beschützenden Fürsorge Gottes hat mir die Kraft und den Mut gegeben, im Geist festzustehen, getreu dem Bibelwort: „Prüft aber alles, und das Gute behaltet“ (1. Thess 5:21).
Felton, Kalifornien, USA
