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In den 90er Jahren aufwachsen

Die Vereinten Nationen haben das Jahr 1994 zum „Internationalen Jahr der Familie” erklärt. Dieser Teil des Herolds befaßt sich besonders mit den geistigen Hilfsmitteln, die den Familien zur Verfügung stehen. Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Mit einem Vater, nämlich Gott, würde die ganze Familie der Menschen Brüder werden; und mit einem Gemüt, und zwar Gott oder dem Guten, würde die Brüderschaft der Menschen aus Liebe und Wahrheit bestehen und Einheit des Prinzips und geistige Macht besitzen, die die göttliche Wissenschaft ausmachen” (S. 469). Der Herold wird im November mehr zu diesem Thema bringen.

Wenn Eltern sich trennen

Aus der Juli 1994-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es Ist Hart für alle in der Familie, wenn eine Ehe zerbricht. Ich weiß das aus eigener Erfahrung, denn mein Mann und ich ließen uns scheiden, als unsere Kinder noch zur Schule gingen — und ich habe miterlebt, wie schwer es für sie war, damit fertig zu werden.

Aber ich weiß auch, daß Gebet eine Hilfe ist, wenn wir uns in schwierigen Situationen befinden und andere sich nicht so verhalten, wie wir das gern hätten. Es mag sein, daß wir die Wirkung unseres Gebets nicht sofort sehen — aber wenn das Problem einmal gelöst ist und das Leben aller Beteiligten wieder in geordneten Bahnen verläuft, erkennen wir, daß Gebet tatsächlich etwas bewirkt hat.

Wenn du das Gefühl hast, daß du für deine Familie beten mußt, aber nicht weißt, wie du es tun kannst, dann fang einfach damit an, daß du Gott um Hilfe bittest. Gott ist unendlicher Geist, göttliche Liebe, das allwissende Gemüt. Wenn wir uns an Ihn wenden und wirklich ehrlich auf die Ideen hören, die Er uns gibt, werden wir feststellen, daß Er gegenwärtig ist und bereit, uns beizustehen.

Gebet ist sozusagen das In–die–Hand–nehmen und Benutzen geistiger Werkzeuge. Und das, womit wir arbeiten, sind die geistigen Tatsachen über Gott und den Menschen. Welche zum Beispiel?

Gott ist Vater–Mutter, die göttliche Liebe. Dieser ewige Vater–Mutter Gott ist ein vollständiges Ganzes, das nie aufgespalten werden kann. Menschliche Eltern bringen Gottes Fürsorge zum Ausdruck, aber unser wahrer Vater und unsere wahre Mutter ist Gott, und der versorgt uns immer mit allem, was wir brauchen. Dadurch, daß wir uns im Gebet an Gott wenden, können wir Seine Fürsorge erleben — ganz gleich, was sich in unserem Leben alles verändert.

Gott schuf den Menschen geistig, zu Seinem Bild und Gleichnis, damit er Sein Wesen, Seine Natur ausdrückt. Daher ist jeder einzelne in seinem wahren Wesen geistig, er ist Gottes Kind. Das bedeutet, daß im Grunde jeder von uns der Bruder oder die Schwester jedes anderen ist. Und das trifft auch auf uns und unsere Eltern zu! Wenn wir erkannt haben, daß unsere Eltern genau wie wir Gottes Kinder sind, wird es uns leichter fallen, sie mehr zu lieben und besser zu verstehen.

Jeder hat eine individuelle Verbindung zu Gott, und letztlich sind wir — ob wir uns dessen bewußt sind oder nicht — allein von dieser Verbindung abhängig, nicht von unseren Beziehungen zu anderen Menschen. Manchmal sieht es so aus, als ob Verwandte oder Freunde uns unglücklich machten oder als ob unsere Eltern daran schuld seien, daß es uns schlecht geht, aber in Wirklichkeit kommen unser Glück und alles Gute unmittelbar von Gott. Von diesem geistigen Standpunkt aus erkennen wir, daß unsere Freude und Versorgung gar nicht durch etwas beeinträchtigt werden können, was andere Leute tun. Haben wir das einmal begriffen, brauchen wir uns keine Sorgen mehr zu machen, was nun weiter geschehen wird, denn wir wissen, daß wir die Sorge für jedes Familienmitglied Gott anvertrauen können.

Wenn wir fürchten, daß unser Zuhause nie wieder so sein wird, wie es früher war, oder daß wir vielleicht umziehen müssen, wird es hilfreich sein, daran zu denken, daß unser wirkliches Zuhause das ist, was Gott für uns bereitet hat — das Himmelreich. Viele Leute meinen, wir kämen erst in den Himmel, wenn wir gestorben sind, aber Christus Jesus hat gelehrt, daß der Himmel bereits hier ist. Er sagte: „Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!” Mt 3:2. Wenn wir durch Gebet mit Gott in Verbindung bleiben, werden wir immer besser verstehen, was Jesus damit meinte. Das Himmelreich ist die geistige Schöpfung Gottes. Wir können es nie verlassen oder aus ihm herausfallen — wohin wir auch gehen —, weil es für diese Schöpfung einfach kein „Außerhalb” gibt. Wenn wir wissen, daß wir in Wahrheit jederzeit im Himmel sind, fühlen wir uns wohl und „zu Hause”, wo immer wir sind.

Die Liebe in der Familie ist im wahrsten Sinn eine klare, reine Widerspiegelung der Liebe Gottes zu uns allen.

Im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft gibt es ein Lied, in dem es heißt: „In Gottes Liebe leben wir / Und wachsen und gedeihn.. .” Liederbuch, Nr. 144. Diese Atmosphäre der göttlichen Liebe, Gottes, ist unsere wahre Umgebung — ganz gleich, in welcher Nachbarschaft wir leben, auf welche Schule wir gehen oder mit welchem Elternteil wir zusammenleben. Je besser wir das verstehen, desto mehr Liebe fühlen wir — und desto mehr Liebe sehen wir um uns herum.

Wenn deine Eltern sich trennen, dann bedeutet das nicht, daß sie nicht mehr als Gottes Kinder geliebt werden, denn sie leben immer noch in Gottes Familie. Und es bedeutet erst recht nicht, daß dein Vater oder deine Mutter dich nicht mehr liebhat oder du aufhören solltest, sie liebzuhaben. Die Liebe in der Familie ist im wahrsten Sinn eine klare, reine Widerspiegelung der Liebe Gottes zu uns allen. Unsere Liebe zueinander wird stärker, wenn wir klarer erkennen, daß eine Liebe, die die Widerspiegelung der göttlichen Liebe ist, weder zerbrechlich sein noch einfach vergehen kann, sondern unzerstörbar und ewig ist.

Es ist nicht immer leicht, an dem festzuhalten, was geistig wahr ist, und auf Gott zu vertrauen, besonders wenn wir es mit lauter Dingen zu tun haben, die uns gar nicht gefallen. Aber wie ich selber erfahren habe, gibt es Zeiten im Leben, wo man sich einfach mit aller Kraft an die geistigen Tatsachen klammern muß und sich nicht von den Umständen einreden lassen darf, daß Gott nicht mehr herrscht oder der Himmel nicht mehr da ist. Wenn wir versuchen zu beten und dann aufgeben, weil es uns zu schwierig scheint oder nicht schnell genug alles wieder in Ordnung kommt, haben wir nicht unser Bestes gegeben. Gebet verlangt Ausdauer und Übung (das ist ja auch bei anderen Dingen so!), und wenn wir nicht locker lassen, werden wir gute Ergebnisse sehen. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Nützt uns Beten etwas? Ja, das Verlangen, das da hungernd nach Gerechtigkeit ausgeht, wird von unserem Vater gesegnet, und es kehrt nicht leer zu uns zurück.” Wissenschaft und Gesundheit, S. 2.

Wenn wir uns Zeit zum Beten nehmen, an den geistigen Tatsachen über Gott und den Menschen festhalten und auf Gottes Führung lauschen, fühlen wir tiefen Frieden. Dann fangen wir wirklich an, auf das Gute zu vertrauen, das wir momentan vielleicht noch nicht sehen können, dessen Gegenwart unser Gebet uns aber zeigt, denn Gott hört ja nie auf, für uns zu sorgen. Und Schritt für Schritt ändert sich unser Leben — nicht immer so, wie wir uns das ausgemalt haben, aber oft viel schöner, als wir es jemals gedacht hätten.

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