Kann Gott Eine Situation heilen, der wir anscheinend machtlos gegenüberstehen und in der eine Straftat begangen wurde? Das kann Er durchaus — wie meine Frau und ich erfuhren, als wir vor einigen Jahren in einem Sommerlager arbeiteten.
Dieses Lager veranstaltete wöchentliche Sommerprogramme auf staatseigenem Gelände. An den Wochenenden brachte der Mitarbeiterstab gewöhnlich die wertvolle Ausrüstung und allen persönlichen Besitz sicher in einer Scheune unter, die für diesen Zweck vorgesehen war. Eines Sonntags entdeckten wir, daß jemand in die Scheune eingebrochen war; es fanden sich zahlreiche Anzeichen mutwilliger Zerstörung, und vieles von der wertvollen Ausrüstung fehlte.
Da wir gerade von einem inspirierenden christlich-wissenschaftlichen Gottesdienst kamen, schien es uns ganz natürlich, uns in jenem Augenblick an Gott zu wenden. Ich betete, und mit dem Gebet kam die klare, zuversichtliche Erkenntnis, daß nichts von all dem Gottes Werk war. Der Vorfall würde keinen von uns als Opfer oder Täter zurücklassen, denn, wie der Apostel Paulus sagt: „In ihm [der göttlichen Liebe] leben, weben und sind wir“ (Apg 17:28).
Wir meldeten den Vorfall der örtlichen Polizei. Meine Frau und ich wie auch die Betreuer, mit denen wir zusammenarbeiteten, genossen die restliche Zeit im Sommerlager. Geistiges Verständnis befähigte uns, uns auch weiterhin durch Gebet mit diesem Fall von Vandalismus auseinanderzusetzen. Wann immer wir an die Sache dachten, hielten wir daran fest, daß Gott die Situation beherrschte und durch das göttliche Gesetz wirkte und daß weder menschliche Umstände noch irgendeine Person sich außerhalb dieses allmächtigen, allgegenwärtigen und allwirkenden Gesetzes der Harmonie befinden konnten. Gott schafft keinen Straftäter, noch kennt Er einen.
Nachdem die Saison zu Ende war, zelteten meine Frau und ich am letzten Abend auf dem Grundstück, um am nächsten Morgen gleich dort zu sein, da wir uns noch zu einem abschließenden Gespräch über das Lager treffen sollten. Einige Betreuer, mit denen wir zusammengearbeitet hatten, kamen uns besuchen. Sie sagten, daß sie bei der Ankunft im Lager ein paar Leute beobachtet hätten, die sich auf dem Grundstück zu schaffen machten. Daraufhin ging eine Gruppe von uns los, um sie darüber zu informieren, daß die Saison beendet und das Lager geschlossen sei. Wir stellten fest, daß die Betreffenden zahlreiche Gegenstände der gestohlenen Ausrüstung bei sich hatten. Während einige von uns diese Leute aufhielten, indem sie in aller Ruhe eine Unterhaltung mit ihnen begannen, konnten andere die Polizei verständigen, die schnell kam. Wie sich herausstellte, trugen diese Leute auch Jagdmesser bei sich — mit solchen Jagdmessern war im Lager vieles beschädigt worden. Aber keinem von uns war etwas geschehen; es war, als könnte die Situation einfach nicht Gottes alles beherrschendem Gesetz der Gerechtigkeit entgehen.
Diese jungen Männer waren für eine Reihe von ungelösten Einbrüchen verantwortlich, die sich im Laufe der letzten paar Jahre in staatlichen Parks in der Gegend zugetragen hatten. Im Herbst verurteilten die Gerichte sie dazu, als Wiedergutmachung für ihre Handlungen in diesen Parks Arbeit im Dienste der Allgemeinheit zu leisten. Erleichtert, daß die Straftaten aufgeklärt waren, dankte uns die Parkaufsicht für alles, was wir dazu beigetragen hatten. (Außerdem erhielten wir alle gestohlenen Gegenstände zurück.)
Heilungen dieser Art sind eine beständige Quelle der Inspiration für meine Familie; sie erinnern uns daran, daß Gott die Welt wirklich in Seinen Händen hält.
Fort Leonard Wood, Missouri
USA
