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Das lebendige Wort Gottes und unsere Reaktion darauf

Aus der Oktober 1995-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Kürzlich Zeigte Die Los Angeles Times unter der Rubrik „Trends" ein großes Farbfoto, auf dem eine offene Bibel abgebildet war. Darunter stand: „Sich auf das Buch stürzen". Der dazugehörige Artikel berichtete über einen aktuellen Trend. Die unterschiedlichsten Menschen — von Bankern und Rechtsanwälten bis zu Krankenschwestern und Studenten — kommen vor oder nach ihrer Arbeit zusammen, um die Heilige Schrift zu studieren. Manche dieser Treffen folgen einem festen Plan, andere sind nur lockere Zusammenkünfte. Und viele haben keine Verbindungen zu einer Kirche oder Synagoge. 42 Prozent der Amerikaner, so heißt es in dem Artikel, nehmen wöchentlich in irgendeiner Form am Bibelstudium teil.

Gute Nachrichten wie diese sind es wert, daß man sie weitergibt! Und sind sie nicht auch ein Hinweis auf das Wesen der Bibel? Was für die Leute so anziehend wirkt, ist nicht nur das historische oder theologische Dokument. Es ist etwas, was heute und hier machtvoll spricht: Die Bibel enthält das lebendige Wort Gottes. Und wenn wir zur Bibel kommen — ganz gleich, ob als Mitglied einer Studiengruppe oder auf eigene Faust, wird das Wort eine stärkere Wirkung auf uns haben, wenn wir etwas von seiner lebendigen Dimension wahrnehmen. Natürlich, es gibt einen geschichtlichen Hintergrund, der verstanden, kulturelle Zusammenhänge, die erfaßt werden müssen. Doch jeder, der einmal die Heilige Schrift gelesen und dabei eine Stelle gefunden hat, die ihn anrührte — als ob Gott selbst gerade in diesem Augenblick zu ihm spräche —, der weiß: Das Wort ist lebendig. Voll Bedeutung. Voll Inspiration. Und voll Heilung.

In dem Artikel der Times wurde eine Studentin zitiert, die zu einer bemerkenswerten Erkenntnis gekommen war. Sie sagte: „Ich hatte auch früher schon Teile der Bibel gelesen, aber ich hatte mich nie eingehend mit ihr befaßt. Sie ist fast so etwas wie ein Reiseführer. Ich glaube schon, sie kommt von Gott. Was wir aus ihr lernen, ist nicht bloß eine persönliche Reaktion darauf, sondern Gott weckt in uns eine Reaktion."

Und das tut Gott durch Sein Wort. Die Bibel ist kein bloß menschlich konstruiertes Buch. Und wenn wir mit geistigem Hunger zu ihr kommen, ist auch unsere Reaktion darauf nicht nur menschlicher Natur. Wir reagieren auf das Wort, wenn es uns dazu bewegt, mitfühlender oder versöhnlicher zu sein oder moralischer in unserem Geschäftsgebaren. Wir reagieren darauf, wenn wir für uns und andere beten. Und in einem tieferen Sinn reagieren wir auch darauf, wenn wir durch das Wort geheilt werden. Es gibt keine wesentlichere Reaktion auf die Botschaft der Heiligen Schrift. Das Alte Testament und besonders auch das Neue sind voll von Heilungen. Und so wie Gott, die göttliche Liebe, in uns Mitgefühl, Integrität und die Fähigkeit zu verzeihen hervorruft, so bringt die göttliche Liebe auch unsere Reaktion von Heilung hervor.

Was bringt denn Heilung in unser Leben? In der Bibel wird Christus als göttlicher Titel für Jesus gebraucht. Aber das Wort Christus wird auch in einem erweiterten Sinn angewandt, um nämlich den gesamten Umfang der Heilsbotschaft Gottes auszudrücken, die im Leben und Wirken Christi Jesu offenbar wurde. Diese Christusbotschaft von der Liebe und der heilenden Gegenwart Gottes kann unmöglich an die Vergangenheit — nicht einmal an die biblische Vergangenheit — gebunden und uns daher verschlossen sein. Wenn das Wort Gottes lebendig ist, muß es auch heute unser Dasein heilend berühren und mit Leben erfüllen. Das Bibelstudium sollte mehr tun, als nur intellektuell und emotionell etwas bei uns zu bewegen. Es sollte umwandelnde, heilende Kraft haben — auch die Macht, den Körper zu heilen.

Krankheit ist nicht so unausweichlich und keine so feststehende Tatsache, wie immer behauptet wird. In Wirklichkeit ist sie ein Nebenprodukt der materiellen und sterblichen Daseinsauffassung. Das, was die Bibel „fleischlich gesinnt sein" Siehe Röm 8:7. nennt, will uns ständig — fälschlicherweise — einreden, daß wir sterblich und schließlich dem Untergang geweiht sind. Wenn wir nicht geistig wachsam sind, reagieren wir mit Furcht und Krankheit darauf. Gott ist göttliches Gemüt, das Gegenteil der fleischlichen Gesinnung oder des fleischlichen Gemüts. Seine frohe Botschaft ist der Christus, das Gegenteil der erschreckenden und krankmachenden Berichte. Geistige Heilung erfolgt, wenn wir die falsche Botschaft des fleischlichen Gemüts samt unserer verkehrten Reaktion darauf abschütteln und beides durch die Christusbotschaft ersetzen, daß wir in Wirklichkeit, in den Augen Gottes, furchtlos, geistig und vollkommen sind. Wenn diese gute Nachricht in unserem Denken aufdämmert, dann können wir gar nicht anders, als mit Heilung darauf zu reagieren.

Einfach ausgedrückt: Christus führt uns dazu, das Wort Gottes zu lesen, Christus heißt uns willkommen, wenn wir uns dem Wort zuwenden, und Christus heilt uns, wenn wir lesen und die lebendige Bedeutung in uns aufnehmen.

Christus führt uns dazu, das Wort Gottes zu lesen, Christus heißt uns willkommen, wenn wir uns dem Wort zuwenden, und Christus heilt uns, wenn wir lesen und die lebendige Bedeutung in uns aufnehmen.

Heilung ist eine derart natürliche und unausbleibliche Reaktion auf das lebendige Wort Gottes, daß sie als wissenschaftlich angesehen werden kann. Mrs. Eddy, die die Christliche Wissenschaft entdeckte, definierte einmal das christlich-wissenschaftliche Heilen als „das Wort und die Vermählung dieses Wortes mit allem menschlichen Denken und Handeln" Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 153.. [Der ganze Satz lautet: „Das christlich-wissenschaftliche Heilen ist, der Geist und die Braut' — das Wort und die Vermählung dieses Wortes mit allem menschlichen Denken und Handeln —, das da spricht: Kommt, und ich will euch Erquikkung, Frieden, Gesundheit, Heiligkeit verleihen."]

Eine wundervolle Möglichkeit, dem Wort näherzukommen, sind die Bibellektionen, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft veröffentlicht werden, einer Schwesterpublikation des Herolds. Sie folgen nicht dem Aufbau der Bibel, sondern behandeln sie thematisch. Schwerpunktthemen der Bibel wie „Leben", „Liebe", „Christus Jesus", „Die Versöhnungslehre" werden im wöchentlichen Turnus bearbeitet, und jede Lektion ist eine Zusammenstellung verschiedener Zitate aus der ganzen Bibel zu dem gegebenen Thema. Stellen aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift erhellen die Bibelverse. Diese Lektionen halten jeder intellektuellen Untersuchung stand, aber es sollte doch betont werden, daß sie weniger dazu dienen, verstandesmäßig erforscht zu werden als dazu, eine heilende Reaktion hervorzurufen.

In meiner eigenen Praxis des christlich-wissenschaftlichen Heilens haben diese Bibellektionen mehr Heilungen bewirkt und mehr geistiges Wachstum hervorgerufen als alles andere. Ein Christlicher Wissenschafter berichtete kürzlich: „Vor einigen Wochen wachte ich am Morgen um vier Uhr mit allen Symptomen einer Grippe auf. Ich lag einige Augenblicke im Bett und fühlte mich schrecklich deprimiert, denn ich fürchtete, daß ich nun einige unangenehme Tage vor mir hätte. Dann dachte ich daran, wie oft ich schon durch das Studieren der Bibellektionen geheilt worden war. So stand ich auf, begann zu lesen und machte mir klar, daß die göttliche Liebe mir jetzt, in diesem Augenblick, etwas zu sagen hatte. Ich verlor mich ganz in das, was ich las, und so weiß ich auch nicht, wann die Symptome vergingen. Aber als ich die Lektion durchstudiert hatte, waren sie weg."

Die göttliche Liebe bringt uns die Botschaft von der aufrichtenden und rettenden Macht. Und die gleiche göttliche Liebe veranlaßt unsere Reaktion auf diese Botschaft. Wenn wir erkennen, daß die Gegenwart und die Autorität Gottes untrennbar sind von Seinem Wort, werden wir immer empfänglicher für die Bedeutung und die heilende Kraft dieses Wortes.

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