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Grenzenlose Freiheit — jetzt!

Aus der Februar 1995-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Kommen Sie, Geniessen Sie grenzenlose Freiheit und Unabhängigkeit. Erleben Sie unbeschwerte Lebensfreude und Wohlbefinden pur.

Solche Formulierungen aus der Werbung versprechen uns fälschlicherweise ein überwältigendes Lebensgefühl durch den Genuß von beispielweise Alkohol oder Tabak. Doch können sie auch den Wunsch wecken, echte Freiheit zu erleben. Und solche Freiheit liegt nicht außerhalb unserer Reichweite.

Das Johannesevangelium berichtet von einem Mann, der vielleicht öfter gedacht haben wird: „Ach, wenn ich mich doch nur frei und ungehindert bewegen könnte.“ Nachdem er 38 Jahre krank am Teich Betesda gelegen hat, wird er von Christus Jesus gefragt, ob er gesund werden will. Siehe Joh 5:2–9. Doch er antwortet ihm nur, daß er niemanden hätte, der ihn im rechten Moment in das angeblich heilende Wasser brächte.

Wahrscheinlich werden die zurückliegenden 38 Jahre nicht sonderlich verheißungsvoll und abwechslungsreich für ihn gewesen sein; vielleicht durchlebte er Zeiten voller Hoffnung ebenso wie tiefer Verzweiflung. Und nichts hatte ihn seinem ersehnten Ziel, der Freiheit, nähergebracht, keiner hatte ihn aus all dem Leid herausgetragen.

Und nun taucht Christus Jesus auf und fordert ihn ohne Umschweife auf: „Steh auf, nimm dein Bett und geh hin!“ 38 Jahre der Krankheit werden in einem einzigen Augenblick abgeschlossen. Die Bibel berichtet: „Und sogleich wurde der Mensch gesund und nahm sein Bett und ging hin.“ Welche Lebensfreude, welchen Jubel mag er empfunden haben!

Wie viele Menschen wünschen sich heutzutage wohl ähnlich wie der Kranke am Teich Betesda etwas, das ihnen Wohlbefinden, Zufriedenheit oder Beruhigung bescheren soll. Mancher mag sich dies von einer Tasse Kaffee, einer Flasche Bier oder von einer Tablette irgendeiner Art versprechen. Und vielleicht kommt ihm der Gedanke an Abhängigkeit angesichts „dieser Kleinigkeiten“ geradezu absurd vor.

Kürzlich meldete die amerikanische Presseagentur Associated Press in vielen deutschen Zeitungen: „Das Einstiegsalter in den Alkoholismus ist nach Angaben der Deutschen Hauptstelle gegen die Suchtgefahren in den vergangenen Jahren weiter gesunken. Vielfach beginnen Alkoholikerkarrieren bereits mit zwölf Jahren“ (Freie Presse, 30. Juni 1994). Und es wurde weiter aufgeführt, daß in vielen Fällen das Verhalten der Erwachsenen verantwortlich sei, weil die Kinder nichts anderes täten, als das Verhalten der Erwachsenen nachzuahmen.

Die Heilung des Kranken in Betesda erscheint in einem neuen Licht, wenn man sie unter dem Aspekt der Abhängigkeit betrachtet. Die irrige Vorstellung des Kranken, er könne nur durch einen anderen äußeren Einfluß geheilt werden, wurde plötzlich verwandelt. Weder seine Bewegungslosigkeit noch die Abhängigkeit von einem helfenden Freund, noch die Ferne des Wassers spielten eine Rolle mehr. Er benötigte noch nicht einmal eine Phase der Entwöhnung, um sich von seinen alten Vorstellungen zu verabschieden, sondern konnte augenblicklich aufstehen und seine wahre, geistige Freiheit nutzen.

Die Christliche Wissenschaft lehrt die Menschen, ihre gottgegebene Freiheit zu beanspruchen. Befreiung bringt das Verständnis unserer gegenwärtigen Vollkommenheit und Vollständigkeit als Gottes Idee. Als Widerspiegelung und Ebenbild eines vollkommenen Gottes kann es für den Menschen keinen Mangel an guten Eigenschaften, an Geborgenheit, Stärke und Freude geben. Der Mensch, die zusammengesetzte Idee Gottes, besteht aus geistigen Eigenschaften, denen weder durch Arzneien noch mit anderen Formen der Drogen auf die Sprünge geholfen werden muß.

Falsche abhängigkeit kann man durchaus als eine Form des Götzendienstes bezeichnen, und Götzendienst hat ein charakteristisches und auch entlarvendes Merkmal: Die Hinwendung, die jemand dem Götzen zeigt, wird in keinem einzigen Fall erwidert. Was kümmert es die Droge, daß der Abhängige ihr nahezu all sein Denken und Handeln unterwirft?

Demgegenüber steht die unwandelbare, nie versiegende Liebe Gottes, die Er Seinem vollkommenen Kind in keinem Moment entzieht. In dieser Liebe liegt das, was viele Menschen irrtümlich bei einem Götzen suchen: Zuverlässigkeit, Beständigkeit, Substanz, das befriedigende Gefühl, geliebt zu werden, und Erfüllung. Diese sind immerdar verfügbar und weder an Ort, Zeit noch Umstand gebunden.

Wir haben die Freiheit und die Kraft, uns an Gott, das alles regierende Gemüt, um Hilfe zu wenden und den Weg zu mehr Unabhängigkeit und wahrer Freude einzuschlagen. In Wissenschaft und Gesundheit erklärt Mary Baker Eddy: „Alles, was du an Einfluß in die Waagschale der Materie wirfst, nimmst du vom Gemüt fort, das sonst alles andere überwiegen würde. Deine Annahme nimmt Stellung gegen deine Gesundheit, während sie sich doch in den Dienst der Gesundheit stellen sollte. Wenn du (der Annahme nach) krank bist, greifst du schleunigst zu Arzneien, erforschst die materiellen sogenannten Gesundheitsgesetze und machst dich von ihnen abhängig, um geheilt zu werden, obgleich du dich durch ebendiese falsche Annahme in den Sumpf der Krankheit gebracht hast.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 168.

Die leblose Materie, sei es nun Kaffee, Alkohol oder Hasch, kann weder beleben noch beruhigen. Was sie bewirkt, ist die Projektion der Annahmen des sterblichen Gemüts auf unser Denken, und ihre vermeintliche Wirkung ist verheerend, weil dieses materiell geprägte Denken keinen göttlichen Gesetzen folgt und daher in sich selbst zerstörerisch ist. Im 5. Buch Mose finden wir eine wegweisende Aufforderung, die jedermann zugänglich ist: „Dem Herrn, eurem Gott, sollt ihr folgen und ihn fürchten und seine Gebote halten und seiner Stimme gehorchen und ihm dienen und ihm anhangen.“ 5. Mose 13:5.

Dieses Gebot, das in ganz unterschiedlicher Formulierung an vielen Stellen der Bibel erscheint, spornt uns an, uns von Sklaverei und falscher Abhängigkeit zu befreien. Es zeigt die wahre, geistige Natur des Menschen auf, der dazu geschaffen ist, im Einklang mit seinem Vater-Mutter Gott zu leben und Ihm zu gehorchen. Wie schwer auch immer der Kampf eines einzelnen sein mag, sich von der falschen Abhängigkeit wieder zu lösen, es kann uns immer bewußt sein, daß die heilende Botschaft Gottes, der Christus, auch heute jeden einzelnen von uns aus der Sklaverei falscher Vorstellungen befreit. Was der Mann in Betesda vor rund 2000 Jahren erlebt hat — die augenblickliche Befreiung —, ist heute ebenso möglich.

Im Lehrbuch finden wir die folgende Bekräftigung: „Die Sklaverei des Menschen ist nicht gesetzmäßig. Sie wird aufhören, sobald der Mensch das Erbe seiner Freiheit antritt, seine gottgegebene Herrschaft über die materiellen Sinne.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 228.

Das göttliche Gesetz, das uns die Freiheit verheißt, ist das Gesetz der Widerspiegelung alles Guten; es liegt der untrennbaren, unveränderlichen Beziehung von Gott zum Menschen zugrunde. In dieser Widerspiegelung liegt alle wahre Freiheit und Unabhängigkeit, alle echte Lebensfreude und Erfüllung.

Erfrischen auch Sie sich im Bewußtsein der Gegenwart eines liebenden Vater-Mutter Gottes! Gottes Liebe stillt alle Bedürfnisse.

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