Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Heraus aus der Spielleidenschaft

Aus der Februar 1995-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Meine Spielleidenschaft Begann recht bescheiden. Doch ganz unmerklich nahm sie zu, bis sie mich schließlich voll und ganz gepackt hatte! Mit eiserner Willenskraft versuchte ich, mir das Spielen, das zur Sucht geworden war, abzugewöhnen, und hatte auch Erfolg ...für ein paar Tage, Wochen oder bisweilen sogar Monate. Aber der Drang, meinen hart verdienten Lohn im Glücksspiel zu investieren, überkam mich einfach immer aufs neue, und bald war ich wieder auf „meinem Platz“ und verspielte den Inhalt meiner Lohntüte.

Heute scheint es mir fast unglaublich, daß ich jemals an einer so sinnlosen Sache so festhing, aber damals war das Spielen für mich eine alles verzehrende Passion. Mich verlockte dabei nicht nur die törichte Hoffnung auf Geld, sondern ich träumte auch von dem damit verbundenen Lebensstil, der in vielen Filmen und Büchern so glorifiziert wurde, daß es mich einfach überwältigte und mitriß.

Nun, ich kann allen Mut machen, die vom Spielen loskommen möchten und es bislang vergeblich versucht haben. Ich wurde frei, als ich die Lehren der Christlichen Wissenschaft studierte und als ich lernte, ihren moralischen und geistigen Forderungen gemäß zu leben.

Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Es gibt nur eine wirkliche Anziehungskraft, die des Geistes. Das Weisen der Nadel auf den Pol ist ein Sinnbild dieser allumfassenden Kraft oder Anziehung Gottes, des göttlichen Gemüts.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 102. Ich wurde umgewandelt durch die Wahrheit dieser Worte und dadurch, daß ich die Menschen, von denen die Bibel berichtet, immer mehr liebenlernte und versuchte, ihnen nachzueifern.

Schon wenn man in bescheidenem Maße den Beispielen selbstloser Güte und Geistigkeit folgt, die in der Bibel zu finden sind, geht die ganze Freude und Befriedigung verloren, die das Spielen einem angeblich verschafft — und dafür bekommt man Freude und Befriedigung geschenkt, die auf einer echten und dauerhaften Basis beruhen. Spontaneität, eine erwartungsvolle Haltung (die Bereitschaft, unerwartetes Gutes zu empfangen), feste Hoffnung, echtes Verlangen nach Gutem — diese Eigenschaften machen den geistigen Sucher aus, der sich von jeglicher materiellen Sucht frei macht. Gott gibt uns anregende Erlebnisse, die niemals enttäuschen, entmutigen oder erniedrigen. Solche Abenteuer befriedigen, sind sinnvoll und stärken das Selbstwertgefühl. Sie sind niemals selbstsüchtig. Sie treten an die Stelle der falschen Ansprüche auf Abenteuerlichkeit, die die Spielleidenschaft und andere zügellose Lebensstile geltend machen. Und statt dessen wird uns ein neuer, sich ewig entfaltender Lebensweg gezeigt: das Christentum, wie Christus Jesus es ans Licht brachte.

Jesus faßt die christliche und wissenschaftliche Ansicht über den Hang zum Glücksspiel mit folgendem schlichten Satz für christliche Jünger aller Zeiten zusammen: „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Mt 6:24.

Heute verbindet man mit dem Gott-Dienen — wenn es überhaupt in Betracht gezogen wird — oftmals etwas Langweiliges, Einengendes, wodurch man das Beste im Leben verpaßt. Tatsächlich aber leben wir in Unfreiheit, wenn wir dem Mammon dienen — worunter nicht nur Geld zu verstehen ist, sondern alle Materialität. Geist, Gott, zu dienen ist der sichere Weg zu echter, dauerhafter Freude, auf dem wir schließlich Selbsttäuschung und Abhängigkeiten hinter uns lassen.

Der sichere Weg von der Spielleidenschaft weg liegt in dem Verständnis, was das wirkliche Gemüt des Menschen ist. Dieses Gemüt, die unfehlbare Intelligenz, ist Gott, das Gute. Das göttliche Gemüt, das eine wahre Gemüt, kennt keine sinnlosen Zwänge, Abhängigkeiten oder Zügellosigkeiten. Es ist rein und frei, und sein grenzenloses Wirken wird allein durch Liebe bestimmt.

Der wahre Mensch, der wirkliche Mensch, der von Christus Jesus, unserem Wegweiser, am vollendetsten verkörpert wurde, zeugt von diesem einen Gemüt, spiegelt es ganz und gar wider und drückt nur das aus, was zu diesem Gemüt gehört. Die individuelle, geistige Mentalität, die jeder von uns in Wahrheit besitzt, besteht einzig aus den Eigenschaften des göttlichen Gemüts. Darum trägt der Mensch als Ausdruck des Gemüts keine schädlichen Charakterzüge wie Suchtanfälligkeit, Abhängigkeit oder Haltlosigkeit in sich. Die Vergangenheit des Menschen und seine Bestimmung sind Reinheit, Unverdorbenheit, konstruktive und sinnvolle Tätigkeit. Und das kann jetzt bewiesen werden!

Wie beweisen wir diese wunderbaren und befreienden Tatsachen über uns selbst? Durch erneuerndes Gebet. Das, was wir über uns denken, muß von der falschen materiellen Grundlage zur geistigen Grundlage wahrer Selbsterkenntnis erhoben werden. Solange wir uns für begrenzte, in der Materie lebende Sterbliche halten, werden wir Begrenzungen in unserem Leben erfahren. So eine Begrenzung ist der Hang zum Glücksspiel. Aber wir können unser Denken von solcher falschen Annahme frei machen, indem wir uns bewußt unablässig das höhere Bild des Menschen vor Augen halten, wie es uns die göttliche Wissenschaft zeigt — das Bild des reinen und vollkommenen Kindes des alles erleuchtenden Geistes.

Anfangs müssen wir uns dabei vielleicht ganz massiv gegen den Augenschein vom Gegenteil wehren. Aber Schritt für Schritt bekommen wir einen besseren Begriff von dem, was wir sind. Die geistigere Sicht vom Menschen macht es uns möglich, unser Verhalten, unser Betragen, zu bessern. Und dadurch wird unser Entschluß immer fester, für Gott und Seine Idee, den Menschen, einzutreten. Wenn wir uns zunehmend gottgegebener Eigenschaften wie Freude, Freiheit, selbstlose Liebe, Vitalität und Aufrichtigkeit bewußt werden und sie in die Tat umsetzen, werden sie zur Realität unseres Lebens — und zwar jetzt sofort!

Genau das tat und erlebte ich mit wachsendem Erfolg. Es war gar nicht so sehr ein bewußter Kampf gegen den scheinbar unaufhörlichen Drang zum Spielen, wie früher, als ich es durch Willenskraft versucht hatte. Ich stellte vielmehr fest, daß es schon ausreichte, wenn ich einfach an den Wahrheiten über den Menschen Gottes festhielt, die mich die Christliche Wissenschaft lehrte! Im nachhinein weiß ich, daß ich das erlebte, was in Wissenschaft und Gesundheit so beschrieben wird: „Der Weg, den Irrtum aus dem sterblichen Gemüt zu entfernen, ist der, die Wahrheit mit Fluten der Liebe einströmen zu lassen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 201.

Der Wandel kam in meinem Fall nicht augenblicklich, aber er kam und war von Dauer. Es war keine erfolglose, harte Schinderei. Im Gegenteil, ich erlebte ganz natürlich und unaufhaltsam immer mehr die Güte Gottes.

Jeder von uns muß seine eigenen individuellen Erfahrungen machen. Ich lernte voll Dankbarkeit, daß das Glücksspiel kein echtes Abenteuer ist. Noch dankbarer aber bin ich dafür, daß ich gelernt habe — und täglich mehr darüber lerne —, daß Gott unser Leben regiert. Und das ist das wahre Abenteuer unseres Lebens!

Die reich werden wollen,
die fallen in Versuchung und Verstrickung
und in viele törichte und schädliche Begierden,
welche die Menschen versinken lassen
in Verderben und Verdammnis.
Denn Geldgier ist eine Wurzel alles Übels;
danach hat einige gelüstet,
und sie sind vom Glauben abgeirrt
und machen sich selbst viel Schmerzen.
Aber du, Gottesmensch, fliehe das!
Jage aber nach der Gerechtigkeit,
der Frömmigkeit, dem Glauben, der Liebe,
der Geduld, der Sanftmut!

1. Timotheus 6:9–11

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Februar 1995

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.