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„Mein ganzes Leben veränderte sich unwiderruflich“

Aus der Februar 1995-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Bitten Sie Einmal jemanden, ein Bild der Drogen- und Alkoholprobleme in unserer Gesellschaft zu zeichnen, und wahrscheinlich wird er Ihnen von Bandenkriminalität, rauschgiftabhängigen Kindern und den jeder Strafverfolgung entgehenden Drahtziehern im Drogengeschäft erzählen. Dieses klischeehafte Bild weist zwar auf ein ernstes Problem hin, zeigt aber nur einen Aspekt eines sehr komplexen Sachverhalts. Das Drogen- und Alkoholproblem liegt viel tiefer und ist viel komplizierter, als man vielleicht denkt.

Es gibt Millionen von Alkohol- und Drogenkonsumenten, die noch nie festgenommen wurden, nie in einem verkommenen Stadtviertel gewohnt und nie auch nur daran gedacht haben, im täglichen Leben Gewalt anzuwenden. Drogen und Alkohol sind für diese Leute nicht etwas, was sie aus der Gesellschaft ausgrenzt und in eine Unterwelt der Verzweiflung versenkt. Die Annahme, daß eine zeitweilige Flucht aus der Realität nicht nur wünschenswert, sondern sogar notwendig sei, ist für sie ein ganz normaler Bestandteil eines erfolgreichen Lebens. Und die einzige Möglichkeit zu einer solchen Flucht sehen sie darin, Leben und Empfindung in der Materialität zu suchen.

Ich gehörte auch einmal zu diesen Menschen. Ich glaubte, Glück bestehe darin, eine neue Hochstimmung oder einen neuen Kitzel zu finden und viele geistlose Stunden mit Freunden zu verbringen. Die Gesellschaft hatte mich dazu erzogen, das zu glauben, und meine bisherigen Lebenserfahrungen schienen zu bestätigen, daß es so ist.

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