Jede Lektionspredigt, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.
Christus Jesus
3. März
Um so fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, daß ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen. (2. Petr 1:19)
Die ScB schreibt hierzu in einer Fußnote: „Die Prophetie wird durch die teilweise Erfüllung ,fester' gemacht. Die erfüllte Prophetie ist ein Beweis für die Inspiration ... Hunderte von Voraussagen über Israel, über das Land Kanaan, über Babel, Assyrien, Ägypten und über eine Anzahl von Personen sind so alt, so genau, scheinbar so unmöglich und doch einzigartig und bestimmt, daß kein Sterblicher sie hätte voraussagen können. Sie wurden durch die Elemente oder durch Menschen erfüllt, die sie gar nicht kannten oder sie überhaupt nicht glaubten, oder die sogar mit rasender Verzweiflung kämpften, um ihre Erfüllung zu verhindern. Es ist also gewiß, daß die Schriften, die sie enthalten, inspiriert sind." Dies gilt auch für inspirierte Prophezeihungen unserer Zeit. Zink übersetzt o. g. Vers: „... bis einst der Tag über der Welt anbricht und der Morgenstern in eurem Herzen aufgeht: die Sonne, die Christus heißt."
Der Mensch
10. März
Denk daran, daß du sein Werk preisest, von dem die Menschen singen. Denn alle Menschen schauen danach aus, aber sie sehen's nur von ferne. (Hiob 36:24, 25)
Die Pb verdeutlicht in einer Übersetzung von 1905, daß es nur die Sterblichen sind, die Gott „von ferne" erleben, denen Gott unverständlich erscheint: „Gedenke daran, daß du sein Tun erhebest, welches Menschen besingen. Alle Menschen schauen es an, der Sterbliche erblickt es aus der Ferne."
Nachdem aber Johannes gefangengesetzt war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium! (Mk 1:14, 15)
In der Bibel werden wir immer wieder zur Buße, zur Umwandlung des Denkens, aufgefordert. Barclay beleuchtet zuerst das den christlichen Glauben bestimmende Wort Evangelium, euaggelion, frohe Botschaft. Er belegt es durch Bibelstellen als frohe Botschaft der Wahrheit (Gal 2:5; Kol 1:5), der Hoffnung (Kol 1:23), des Friedens (Eph 6:15), der Verheißung Gottes in Jesus Christus (Eph 3:6), als frohe Botschaft von der Unsterblichkeit, „von einem ans Licht gebrachten unvergänglichen Wesen" (2. Tim 1:10), von unserer Seligkeit (Eph 1:13).
Dann sagt er über die Buße: „Buße ist das zweite wichtige Wort; sie ist keineswegs so leicht, wie wir zuweilen denken. Metanoia, das entsprechende griechische Wort, bedeutet wörtlich Sinnesänderung. Wir neigen dazu, zwei Dinge durcheinanderzubringen: Trauer über die Folgen der Sünde und Trauer über die Sünde als solche. Manch einer ist verzweifelt traurig wegen der Patsche, in die er durch seine Sünde geraten ist, weiß aber sehr wohl, daß er dasselbe nochmals täte, wenn er sicher sein könnte, den Folgen seines Tuns zu entgehen ... Echte Buße aber heißt, daß wir nicht nur die Konsequenzen unserer Sünde bedauern, sondern daß uns die Sünde selbst verhaßt ist. Der im sechzehnten Jahrhundert lebende französische Philosoph Montaigne schrieb in seiner Autobiographie:, Kinder sollte man lehren, Laster um ihrer spezifischen Beschaffenheit willen zu hassen, so daß sie diese nicht nur zu begehen vermeiden, sondern sie auch innerlich verabscheuen — daß schon der Gedanke daran sie ekelt, in welcher Gestalt immer es ihnen begegnet.' Buße heißt: Die Sünde, um ihrer Sündigkeit willen hassen, statt sie zu lieben."
Glauben beschreibt Barclay als das dritte wichtige Wort: „, Glaubt an das Evangelium', sagt Jesus. An das Evangelium glauben heißt: Jesus ganz einfach bei seinem Wort nehmen und glauben, daß Gott der Gott ist, von dem Jesus uns erzählt hat; glauben, daß Gott die Welt so lieb hat, daß er jedes Opfer bringen wird, um uns zu sich zurückzuführen ..."
Substanz
17. März
Denn ihr habt mit den Gefangenen gelitten und den Raub eurer Güter mit Freuden erduldet, weil ihr wißt, daß ihr eine bessere und bleibende Habe besitzt. Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt. (Hebr 10:34–36)
Barclay bemerkt hierzu: „Es hat eine Zeit gegeben, in der die Menschen, denen dieser Brief galt, nachdem sie Christen geworden waren, Verfolgung und Drangsal erlitten hatten und ihrer Güter beraubt worden waren. Sie hatten erfahren, was es bedeutet, einer unpopulären Gruppe anzugehören. Tapfer und ehrenvoll hatten sie diese Zeit durchstanden. Jetzt, da Gefahr besteht, daß sie von anderen erdrückt und aufgesogen werden, erinnert der Verfasser an ihre frühere Treue ...
Der Appell des Verfassers galt nicht nur damals, sondern gilt heute noch ebenso allen Menschen. Denn der Autor sagt nichts anderes als:, Seid wieder wie in eurer besten Zeit.' Das Leben sähe anders aus, wenn wir stets unser Besten hergäben. Der christliche Glaube verlangt nicht Unmögliches von uns. ...
Wir müssen Vertrauen haben ... Geduld tut uns not. Ausdauer gehört zu den großen unromantischen Tugenden. Die meisten Menschen besitzen ein gutes Startvermögen, und fast alle Menschen leisten sporadisch Außerordentliches ... Es tut uns not, an das Ende zu denken. Der Verfasser des Hebräerbriefes zitiert Habakuk 2,3. Dort heißt es, daß Gott, wenn sein Volk ihm treu bleibe, wenn es ausharre, seine Verheißung wahrmachen werde. ... Wenn unser Leben ein Weg zu Christus ist, dann kann niemand es sich leisten, ihn zu verfehlen oder auf halber Strecke aufzugeben."
Materie
24. März
Da sprach Gott zu Noah: ... Mache dir einen Kasten aus Tannenholz mit Kammern darin und verpiche ihn mit Pech innen und außen. (1. Mose 6:13, 14)
In der WdB lesen wir etwas über die Ausmaße der Arche: „Gott gab Noah genaue Anweisungen für den Bau eines riesigen Bootes, der Arche. Die Maße der Arche sind erstaunlich: 137 x 23 x 14 m (mehr als die Hälfte eines heutigen Überseedampfers). Die Arche war aus Holz mit Zwischenwänden aus Rohrgeflecht und mit einer dicken Teerschicht abgedichtet. Es regnete vierzig Tage lang; die Flut stieg und bedeckte die Erde. Es dauerte mehr als ein Jahr, bevor die Erde trocken war und Noah und seine Familie die Arche verlassen konnten."
Ich will Gottes Wort rühmen; auf Gott will ich hoffen und mich nicht fürchten. (Ps 56:5)
Die Psalmdichter haben sich immer wieder die Macht und Güte Gottes bewußt gemacht. Die GN drückt das so aus: „Ich preise Gott für sein helfendes Wort. Ich vertraue ihm und habe keine Angst."
Wirklichkeit
31. März
Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. (Offb 21:1)
Barclay schreibt hierzu folgendes: „Johannes hat zunächst eine Vision vom Untergang der Gottlosen gehabt. Jetzt folgt eine Vision von der Seligkeit der Gesegneten.
Der Traum von einem neuen Himmel und einer neuen Erde war tief im jüdischen Denken verankert ... (Jes. 65, 17) ... (Jes. 66, 22. 23) ... Überall ist das Bild anzutreffen, dessen Bestandteile stets die gleichen sind. Alles Leid wird vergessen sein, alle Sünde überwunden, der Finsternis wird ein Ende bereitet, Zeitlichkeit verwandelt sich in Ewigkeit."
Barclay führt das auf drei Gründe zurück: das Verlangen des Menschen, das über die Welt hinausgeht; sein Bewußtsein dessen, was Sünde ist und einer damit verbundenen notwendigen Erneuerung; das Vertrauen, der Glaube der Menschen an Gott.
Man mag sich fragen, warum betont wird: „Das Meer ist nicht mehr."? Barclay schreibt dazu u. a.: „In den Sibyllischen Orakeln (5,447) heißt es, in der Endzeit werde das Meer austrocknen, und in der Himmelfahrt des Mose (10,6) lesen wir, das Meer werde in den Abgrund zurückweichen. Der jüdische Traum vom Meer, das nicht mehr ist, ist gleichbedeutend mit dem Traum vom Ende einer Gott und den Menschen feindlichen Macht und Gewalt."
Abkürzungen
Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
GN = Gute Nachricht
Pb = Perlbibel
ScB = Scofield-Bibel
WdB = Welt der Bibel
Zink = Jörg Zink, Womit wir leben können
