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Von Zeit zu Zeit werden wir Anmerkungen zu verschiedenen Themen in der Bibel veröffentlichen, die für die Herold-Leser von besonderem Interesse sind.

Ein Blick in die Bibel: Der Baalsdienst

Aus der März 1996-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Baal Bedeutet „Herr" oder „Besitzer" und bezieht sich in erster Linie auf den kanaanitischen Gott der Fruchtbarkeit. Dieser Gott, einer der vielen kanaanitischen Gottheiten, war, so glaubte man, Herr über die Fruchtbarkeit — der Menschen und insbesondere der Feldfrüchte —, und zwar mittels der Sonne, des Regens und anderer Witterungseinflüsse. Mrs. Eddy erklärt in den Vermischten Schriften: „Die Anbeter Baals beteten die Sonne an. Sie glaubten, daß etwas außer Gott Macht und Kraft habe, heilen und segnen könne. .. " Verm., S. 333.

Baal war ein Gott, der abnahm und zunahm, darin den Konflikt in der Natur mit dem Kommen und Gehen der Jahreszeiten und Ernten darstellend. Seine Anbeter glaubten, die Handlungen des Baal dadurch beeinflussen zu können, daß sie ihn auf menschliche Weise nachahmten: durch Opfer, sexuelle Riten und durch imitative Magie. In dem Buch Understanding the Old Testament beschreibt Bernhard W. Anderson den Unterschied zwischen dem Baalsdienst und der Anbetung Gottes (Jahwes): „Während die Baalsreligion ihre Anhänger lehrte, die Götter zu beeinflussen, legte der Glaube der Israeliten das Schwergewicht darauf, Gott zu dienen, und zwar aus Dankbarkeit für seine Wohltaten und um die Aufgabe zu erfüllen, die er seinem Volk auferlegt."

Als die Kinder Israel von Gott ins Land Kanaan geführt wurden, trafen sie dort natürlich nicht auf ein Vakuum. Sie gaben ihre nomadische Lebensweise auf, bei der sie gelernt hatten, einen einzigen Gott, Jahwe, zu verehren, und nahmen eine seßhafte bäuerliche Kultur an, in der die Menschen viele Götter verehrten.

Da sie selbst wenig von der Landwirtschaft verstanden, übernahmen die Israeliten das vorhandene Wissen und die erprobten Methoden der Bewohner des Landes, was, wie Anderson weiter ausführt, ganz natürlich auch die Baalsanbetung einschloß: „Die Leute glaubten, daß die Ernte nicht gut werden könne, es sei denn, sie verehrten die Mächte der Fruchtbarkeit in kanaanitischer Weise. Die Baalsriten zu ignorieren wäre dem Bauern in jener Zeit ebenso unklug vorgekommen wie einem heutigen Landwirt die Mißachtung wissenschaftlicher Erkenntnisse bezüglich der Landwirtschaft."

Nach und nach — und eigentlich unbeabsichtigt — kamen die Kinder Israel dahin, Jahwe und Baal gleichermaßen anzubeten. Jahwe war Herr über die Geschichte und über kriegerische Auseinandersetzungen, während Baal, so glaubte man, in landwirtschaftlichen Dingen Gehorsam verlangte. Das Problem dabei war natürlich, daß Israels Bund mit Gott von den Israeliten völligen Gehorsam in allen Lebensbereichen forderte. Israel sollte „keinen anderen Gott haben neben Jahwe" — etwas, was die Kinder Israel und später die Nachfolger Jesu („Niemand kann zwei Herren dienen" Mt 6:24.) unter ganz unterschiedlichen Lebensumständen immer wieder neu lernen sollten.

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