Baal Bedeutet „Herr" oder „Besitzer" und bezieht sich in erster Linie auf den kanaanitischen Gott der Fruchtbarkeit. Dieser Gott, einer der vielen kanaanitischen Gottheiten, war, so glaubte man, Herr über die Fruchtbarkeit — der Menschen und insbesondere der Feldfrüchte —, und zwar mittels der Sonne, des Regens und anderer Witterungseinflüsse. Mrs. Eddy erklärt in den Vermischten Schriften: „Die Anbeter Baals beteten die Sonne an. Sie glaubten, daß etwas außer Gott Macht und Kraft habe, heilen und segnen könne. .. " Verm., S. 333.
Baal war ein Gott, der abnahm und zunahm, darin den Konflikt in der Natur mit dem Kommen und Gehen der Jahreszeiten und Ernten darstellend. Seine Anbeter glaubten, die Handlungen des Baal dadurch beeinflussen zu können, daß sie ihn auf menschliche Weise nachahmten: durch Opfer, sexuelle Riten und durch imitative Magie. In dem Buch Understanding the Old Testament beschreibt Bernhard W. Anderson den Unterschied zwischen dem Baalsdienst und der Anbetung Gottes (Jahwes): „Während die Baalsreligion ihre Anhänger lehrte, die Götter zu beeinflussen, legte der Glaube der Israeliten das Schwergewicht darauf, Gott zu dienen, und zwar aus Dankbarkeit für seine Wohltaten und um die Aufgabe zu erfüllen, die er seinem Volk auferlegt."
Als die Kinder Israel von Gott ins Land Kanaan geführt wurden, trafen sie dort natürlich nicht auf ein Vakuum. Sie gaben ihre nomadische Lebensweise auf, bei der sie gelernt hatten, einen einzigen Gott, Jahwe, zu verehren, und nahmen eine seßhafte bäuerliche Kultur an, in der die Menschen viele Götter verehrten.
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.