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Bibelnotizen

für die Bibellektionen vom Mai 1996

Aus der Mai 1996-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

Ewige Strafe

5. Mai

Entsündige mich mit Ysop, daß ich rein werde; wasche mich, daß ich schneeweiß werde. (Ps 51:9)

Ysop ist eine Pflanze, die zum Bestreichen der Türpfosten vor dem Passa und zu Reinigungszwecken benutzt wurde. Das CB erwähnt, daß es sich dabei nicht um echten Ysop gehandelt haben kann, da der in Palästina nicht vorkommt, sondern wohl um Majoran, etwas, was „die Samaritaner noch heute bei ihrer Passafeier als, Ysop' verwenden".

So wird nun jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben. Darum laßt uns nicht mehr einer den andern richten; sondern richtet vielmehr darauf euren Sinn, daß niemand seinem Bruder einen Anstoß oder Ärgernis bereite. (Rom 14:12,13)

Bruns kommentiert dazu: „Paulus schreibt an glaubende Menschen, also an Menschen, die in einem Punkt einer Meinung sind: Wir wollen allein unserm Herrn leben. Aber er weiß auch, daß es über zweitrangige Dinge verschiedene Überzeugungen gibt, etwa über die Frage der Gottesdienstordnung (Liturgie). Der Apostel sieht zwei ernste Gefahren: daß einer den anderen entweder richtet oder verachtet. Damit wird die Gemeinschaft gestört. Deshalb gibt er zunächst zwei Ratschläge: 1. Denkt an das kommende Gericht; da wird jeder einzelne vor Gott gefragt werden, ob er mit den ihm gegebenen Gaben treu gewesen ist. Denkt daran, daß der Herr alle liebhat, selbst wenn sie über die eine oder andere Sache verschieden urteilen. ...

Paulus gibt noch zwei Fingerzeige: 1. Denkt daran, daß es im Reich Gottes auf ganz andere Dinge ankommt: ob wir in der Gerechtigkeit Gottes leben, innerlich Frieden haben und Freude uns erfüllt. Das führt sofort zu dem andern: 2. Denkt daran, daß die Liebe alles entscheiden muß. Der Bruder könnte durch unser Verhalten in Gefahr kommen, auch etwa das Weintrinken anzufangen, und ihm wird es dann zur Gefahr, er wird dadurch gebunden, oder auch anders: Der Bruder könnte innerlich erregt und böse werden, weil ich es tue. In beiden Fällen schade ich ihm und werde ihm zum Fallstrick. Darum muß die Liebe mich zum Verzicht führen."

Adam und der gefallene Mensch

12. Maii

Mit wem wollt ihr mich also vergleichen, dem ich gleich sei? spricht der Heilige. Hebet eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat dies geschaffen ? Er führt ihr Heer vollzählig heraus und ruft sie alle mit Namen; seine Macht und starke Kraft ist so groß, daß nicht eins von ihnen fehlt. (Jes 40:25, 26)

Diese kraftvollen Bibelworte werden in der WStB folgendermaßen kommentiert: „Gott hat alles das, was das menschliche Auge am Firmament wahrnimmt, geschaffen. Hier taucht zum erstenmal im zweiten Teil des Prophetenbuches das hebr. Wort, bara" auf, das aus dem bekannten ersten Vers der Bibel geläufig ist. Obwohl es Ausdrücke gibt, die sowohl für Gottes als auch des Menschen Schaffen und Bilden gebraucht werden können, ist das hier benutzte hebr. Wort ausschließlich für Gottes unvergleichliches Erschaffen reserviert. Es unterstreicht Gottes Schöpferhandeln, das mittels des Wortes geschieht: Gott braucht für sein Erschaffen keinen irgendwie schon zuvor vorhandenen, etwa formlosen Stoff. ... Gott schafft Realitäten, weil er sie will. Dabei geht es sowohl um gegenwärtige als auch um zukünftige Wirklichkeiten. Das Besondere bei der Verwendung dieser Vokabel liegt darin, daß sie nicht nur für Gottes Erschaffen von Himmel und Erde, sondern auch für Israels Erwählung als Volk und um die wunderbare Botschaft von dessen Erlösung benutzt wird., Bara" zeigt, wie Gott in seinem Schaffen und Erlösen einer ist."

Die Sterblichen und die Unsterblichen

19. Mai

Was der Mensch sät, das wird er ernten. (Gal 6:7)

Die WStB schreibt zu diesem Satz: „Jesus hat in seinen Gleichnisreden diese Gottesordnung wiederholt unterstrichen. Nicht nur Gott sät durch seinen Christus den Lebenssamen, nicht nur sind die, Kinder des Lichts' eine Saat auf dem Acker der Welt. Auch der Mensch wirft durch sein Denken, Reden und Tun lauter Saatkörner aus. Paulus spricht hier nicht von der Güte des Saatgutes, sondern vielmehr von der Qualität des Ackerfeldes. Von welchem Ackerfeld erwartest du etwas? Vom Ackerfeld deines Fleisches? Es braucht nicht mehr erklärt zu werden, welch ein Acker damit gemeint wäre. ... Das Fleisch ist dann unser Acker, wenn wir unsere Zuversicht auf uns selbst, unsere Leistung und Haltung setzen."

Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, wozu du berufen bist und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen. (1. Tim 6:12)

Nachdem Timotheus bei der ersten Missionsreise von Paulus zum Glauben findet, ist er auf der zweiten sein Begleiter, sein Gehilfe und enger Vertrauter. Schließlich überträgt ihm Paulus die Leitung der Gemeinde in Ephesus. Dazu gibt er immer wieder hilfreiche Anweisungen. LBe kommentiert eine der machtvollen Aufforderungen, die fast Befehlen gleichkommen, so: „. .. kämpfe: Nachfolge und Dienst sind kein Spaziergang, sondern Kampf."

Seele und Leib

26. Mai

Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. (Mt 6:24)

Barclay erläutert den Begriff „dienen", der im griechischen Text mit dem Verb douleuein wiedergegeben wird. Das von doulos = Sklave abgeleitete Wort bedeutet, jemandes Sklave oder Eigentum zu sein. Entsprechend hieße das: Niemand kann Sklave zweier Eigentümer sein. Sklaven galten in der Antike nicht als Personen, sondern als Sache, über die ihr Herr in jedem Augenblick verfügen konnte. Barclay schreibt: „An keiner Stelle der Bibel kommt der Anspruch, daß wir ausschließlich Gott dienen sollen, deutlicher zum Ausdruck als in diesem Abschnitt." Dann erläutert Barclay den Begriff „Mammon": „Mamon, mit einem m, war die hebräische Bezeichnung für materielle Besitztümer. ... Das Wort mamon machte im Laufe der Zeit eine höchst merkwürdige und aufschlußreiche Entwicklung durch. Es geht in seiner Wurzel auf ein Wort zurück, das anvertrauen heißt, mamon war das, was man einem Bankier oder einer anderen Stelle anvertraute, damit es dort sicher aufbewahrt werde. Im Laufe der Zeit kam es dann dahin, daß mit mamon nicht mehr bezeichnet wurde, was man anvertraute, sondern das, worauf man vertraute und worauf man sich verließ. ... Der Bedeutungswandel ... zeigt deutlich, wie materielle Dinge sich eines Einflusses in unserem Leben bemächtigen können, der ihnen keineswegs zusteht. Obwohl es sich ursprünglich nur um materiellen Besitz gehandelt hatte, den man jemandem zur Aufbewahrung anvertraute, waren es schließlich die Dinge selbst, in die man sein ganzes Vertrauen setzte. Gott läßt sich wohl am besten als die Kraft bezeichnen, der wir vertrauen; wer daher sein Vertrauen in materielle Besitztümer setzt und sich auf sie verläßt, der macht diese dadurch statt zu einer Hilfsquelle zu einem Gott."

Abkürzungen

Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
Bruns = Hans Bruns, Die Bibel mit Erklärungen
CB = Calwer Bibellexikon
LBe = Lutherbibel erklärt
WStB = Wuppertaler Studienbibel

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