Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Die Christliche Wissenschaft und eine sich wandelnde Welt

Aus der Mai 1996-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Welt Ist im Wandel begriffen. Die universale Wahrheit, Gott, rührt das Denken auf, erhebt es und lenkt es in neue Bahnen. Das Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy erläutert dazu: „In der materiellen Welt hat der Gedanke mit großer Geschwindigkeit viele nutzbringende Wunder zutage gefördert. Mit gleicher Emsigkeit haben sich des Gedankens schnelle Schwingen zum Reich des Wirklichen erhoben, zu der geistigen Ursache jener niederen Dinge, die zur Forschung anspornen."Wissenschaft und Gesundheit, S. 268.

Demnach bewegen sich also menschliche Ereignisse und menschliche Entwicklungen nicht von der geistigen Wirklichkeit, von der Wissenschaft der Wahrheit weg. Ganz im Gegenteil. Das Denken erhebt sich „zum Reich des Wirklichen". Das darf jedoch kein Grund zur Selbstzufriedenheit sein. Was einmal von der Wahrheit verstanden und bewiesen wurde, und sei's auch nur gestern gewesen, mag für heute nicht mehr ganz gut genug sein. Wir müssen mit der Wahrheit Schritt halten, wie sie sich endlos auftut. Und das können wir auch.

Wenn wir uns zum Beispiel die Christliche WissenschaftChristian Science ansehen, ist es so wichtig zu erkennen, worum es bei dieser Wissenschaft wirklich geht. Die Christliche Wissenschaft handelt nicht von sich selbst. Sie ist keine abgeschlossene, nach innen gewandte Sache. Sie handelt hauptsächlich von Gott — Gott, der sich als Alles ausdrückt. Warum ist das so? Weil es tatsächlich nichts außer Gott und Seinem Ausdruck gibt.

Wenn es in unserem Leben nicht um Gott geht, dann geht es nicht um viel. Gott drückt alles aus, weil Gott Alles ist. Das ist unser Ausgangspunkt. Und das ist unser Endpunkt. Gott ist das „Innen" und das „Außen" allen wahren Seins. Das heißt nicht, daß es nur Ursache und keine Wirkung gibt. So etwas wäre ebenso unmöglich wie die Sonne ohne Sonnenschein. Gottes Offenbarwerdung, der Mensch eingeschlossen, ist grenzenlos und bringt die Vollkommenheit der göttlichen Natur zum Ausdruck. Und das ist die Grundlage für das Heilen in der Christlichen Wissenschaft.

Wie steht es dann mit der christlich-wissenschaftlichen Bewegung? Sie hat eine turbulente Zeit durchgemacht und in den letzten zehn Jahren schmerzhafte Erschütterungen erlitten. Aber hinter all den Anspannungen, hinter dem Ächzen und Stöhnen jener Jahre verbarg sich das Bemühen, mit einer veränderten und sich weiterentwickelnden menschlichen Gesellschaft zu Rande zu kommen.

Ich habe im Laufe der Jahre viel darüber nachgedacht, was es bedeutet, „auf der Höhe der Zeit" zu bleiben, ein Ausdruck, der im Zusammenhang mit den christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften im Handbuch der Mutterkirche von Mary Baker Eddy gebraucht wird. Siehe Handh., Art. VIII Abschn. 14. Es versteht sich von selbst, daß damit nichts Oberflächliches gemeint ist. Ich glaube, in erster Linie heißt es, mit unserer Geistigkeit auf der Höhe der Forderungen unserer Zeit — und ihnen sogar voraus — zu sein.

Wir befinden uns in einer Zeit, die eine mehr und mehr geistige Gesinnung fordert — die das Bewußtsein Gottes und das Verständnis Gottes fordert. Es gibt einen großen Hunger, weniger nach Religion als nach einem Verständnis der göttlichen Wahrheit und des göttlichen Lebens. Und das ist eigentlich das Größte und Wichtigste, was geistige Denker zu bieten haben — ja sie spezialisieren sich darauf! Heilung ist natürlich das logische Ergebnis der Erkenntnis der Wahrheit und des Lebens.

Ich habe im Laufe der Jahre viel darüber nachgedacht, was es bedeutet, „auf der Höhe der Zeit" zu bleiben, ein Ausdruck, der im Zusammenhang mit den christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften im Handbuch Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy gebraucht wird.

Wenn eine Zweigkirche Christi, Wissenschafter, nicht gerade allzu erfolgreich zu sein scheint, was könnte dann das einzelne Mitglied besser machen? Wie kann der einzelne helfen? Auf jeden Fall durch einen mehr und mehr geistigen Ansatz. Ziel eines Mitglieds ist es, sich eng mit allem zu verbinden, was vom göttlichen Gemüt ausgeht. Es ist viel besser, geistig mit dem „Bau der Wahrheit und Liebe" Wissenschaft und Gesundheit, S. 583. eins zu sein, um Mrs. Eddys Beschreibung der geistigen Idee Kirche zu zitieren, als selbst das eifrigste Komiteemitglied zu sein. Nur auf diese geistige Weise kann man als Mitglied effektiver mitwirken.

Es gibt da einiges, was das Mitglied wie ein Klotz am Bein runter- und zurückziehen möchte. Nostalgie kann so ein Klotz sein — das Zurückschauen auf eine Welt, die einmal war, und auf den früheren Fortschritt in der Kirche. Die Erwartung, daß „die alte Zeit" wieder herbeikommen wird, mag keine sehr hilfreiche Haltung sein.

Aber macht es aus einer großen und höheren Sicht — wenn wir sozusagen geistig von den Sternen ausschauen — wirklich soviel aus, daß die Dinge nicht mehr so wie früher einmal aussehen? Macht es etwas, wenn die Geschichte sich nicht wiederholt? Macht es etwas, wenn die Geschichte einer Kirche keine Zyklen durchläuft? Es macht nichts, weil wir ja geistig weiter voranschreiten müssen und auch können. Und das ist der einzige Fortschritt, den es wirklich gibt oder je geben kann.

Letztendlich findet man Beständigkeit in der Wissenschaft des Seins und nicht in dem, wie sich etwas menschlich darstellt. Beständigkeit liegt in der geistigen Wirklichkeit der Kirche — nicht im menschlichen Erscheinungsbild der Kirche. Wenn wir diese Tatsache verstehen und annehmen helfen wir unseren Kirchen. Die „alte Zeit" muß nicht erst wieder herbeikommen, damit die allumfassende Wahrheit ihr großes Werk tun und Alles sein kann und damit sie sich in ihrer unendlichen Vielfalt als Alles offenbaren kann.

Ich glaube, in erster Linie heißt es, mit unserer Geistigkeit auf der Höhe der Forderungen unserer Zeit — und ihnen sogar voraus — zu sein. Wir befinden uns in einer Zeit, die eine mehr und mehr geistige Gesinnung fordert — das Bewußtsein und Verständnis Gottes.

Das Festhalten an Klischees kann auch ein Klotz am Bein sein. Ohne es vielleicht zu merken, haben wir eine klischeehafte Vorstellung davon, was eine Zweigkirche ist. Oder wir haben ein klischeehaftes Bild von Ausübern der Christlichen Wissenschaft, von Heilungszeugnissen, von den christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften. Wir mögen ziemlich feste Ansichten darüber haben, wie diese Dinge sein sollten, wie aussehen sollten. Vielleicht haben wir auch ein sehr klischeehaftes Bild davon, was für ein Mensch ein guter Christlicher Wissenschafter ist. Klischees können die Individualität und den Fortschritt ersticken.

Manchmal haben wir eine zu enge — und zu düstere — Anschauung davon, wie die Christliche Wissenschaft in der Welt vorankommt. Aber wir können unser Denken um einige Grade anheben. Die große Frage ist: Was tut der Christus heute in der Welt? Das ist der wesentliche Punkt. Und es ist ein Punkt, der das Denken höher hebt. In vielerlei Hinsicht ist der Einfluß des Christus im Denken heute sichtbarer denn je. Zweifellos leben wir in einer Welt großer Gegensätze — gute und schlechte Elemente treten beide verstärkt hervor. Doch die Intuition sagt uns, daß es mehr konkretes Gutes gibt als je zuvor.

Was ist unsere Rolle bei den Veränderungen, die in der Welt vor sich gehen?

Friedensstifter sind am Werk — wohl mehr als zuvor. Es gibt mehr Mitgefühl, mehr Gleichberechtigung und Gerechtigkeit. In vieler Weise sind wir weniger eingeschränkt durch die Materie. Wir haben mehr Bewegungsfreiheit, und die Kommunikation ist freier. Die Physiker betrachten die Materie weniger als eine feste, objektive Substanz. Es gibt mehr Intelligenz und weniger Unwissenheit in der Welt und mehr Einheit unter den Völkern.

Das alles sind eindrucksvolle Beweise dafür, daß der Christus am Werk ist. „Christus ist die wahre Idee, die das Gute verkündet", heißt es in Wissenschaft und Gesundheit, „die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewußtsein spricht." Ebd., S. 332. Der geistige Sinn erinnert uns daran, daß das Gute in der Welt vorherrscht. Die Medien deuten eher an, daß die schlechten Dinge das eigentlich Wesentliche sind. Das sind sie aber nicht.

Was ist unsere Rolle bei den Veränderungen, die in der Welt vor sich gehen? Uns nur damit zufriedenzugeben, daß wir regelmäßig zur Kirche gehen? Betrachten Sie einmal folgende verheißungsvolle Bemerkung, die Mrs. Eddy beim Unterricht einer Klasse in der Christlichen Wissenschaft machte: „Wir, heute in diesem Klassenzimmer, sind genug, die Welt zu bekehren, wenn wir ein Gemüt haben; denn dann wird die ganze Welt den Einfluß dieses Gemüts spüren, wie da die Erde wüst und leer war und Gemüt sprach und sie Gestalt annahm." Vermischte Schriften, S. 279. Das ist keine übertriebene Behauptung. Es ist die Vorhersage einer echten Möglichkeit aus dem Munde der wohl geistig scharfsinnigsten Person der modernen Zeit.

Wir heute, die wir diese Zeitschrift lesen, können die Welt dadurch bekehren, daß wir unseren Begriff von der Welt umkehren — daß wir ihn von einem physischen in einen metaphysischen und geistigen Begriff verwandeln. Je mehr unser Begriff von der Erde und ihren Bewohnern geistig erleuchtet ist, um so mehr Heilung bringen wir ihr.

Wir heute, die wir diese Zeitschrift lesen, können die Welt dadurch bekehren, daß wir unseren Begriff von der Welt umkehren — daß wir ihn von einem physischen in einen metaphysischen und geistigen Begriff verwandeln. Wenn wir ein Gemüt haben — wenn wir das ewige Gemüt, Gott, als unser einziges Gemüt und das einzige Gemüt aller annehmen —, dann sehen wir die Welt mehr so, wie das göttliche Gemüt sie sieht. Auf diese Weise spürt die Welt die Berührung des einen allerhabenen Gemüts, nicht bloß die Berührung netter menschlicher Gemüter in freundlichem menschlichem Miteinander.

Wissenschaft und Gesundheit bringt in seiner metaphysischen Auslegung des Begriffs Erde eine dramatische Gegenüberstellung: „Für den materiellen Sinn ist die Erde Materie; für den geistigen Sinn ist sie eine zusammengesetzte Idee." Wissenschaft und Gesundheit, S. 585.Welche „Erde" ist unsere Erde? Die Erde des geistigen Sinnes? Die Erde, die eine wundervolle „zusammengesetzte Idee" und schon „voll Erkenntnis des Herrn" Jes 11:9. ist? Oder geben wir uns zufrieden mit der Erde der materiellen Sinne — der physischen Erde, die so oft ein sterblich verschmutztes Durcheinander ist? Je mehr unser Begriff von der Erde und ihren Bewohnern geistig erleuchtet ist, um so mehr Heilung bringen wir ihr.

Was können Sie und ich tun, um der Menschheit zu helfen, mehr von der natürlichen Anziehungskraft der Dinge des Geistes zu spüren? Wie können wir der Menschheit helfen, das, was die Wissenschaft Christi zu bieten hat, mehr zu schätzen?

So wie wir mehr Anziehungskraft auf jemanden ausüben, den wir großzügig — in seiner wahren Natur als Gleichnis Gottes — sehen, so üben wir auch mehr Anziehungskraft auf eine Welt aus, die wir richtig und großzügig sehen, als auf eine, die wir falsch sehen.

Ein großzügiger Geist der Christlichkeit wird zwangsläufig uns — und alle — ungeheuer bereichern. Solche Christlichkeit allein zieht die Menschen zur Wissenschaft des Seins hin. So wie wir mehr Anziehungskraft auf jemanden ausüben, den wir großzügig — in seiner wahren Natur als Gleichnis Gottes — sehen, so üben wir auch mehr Anziehungskraft auf eine Welt aus, die wir richtig und großzügig sehen, als auf eine, die wir falsch sehen. Wir üben mehr Anziehungskraft auf eine Welt aus, die wir geistig sehen, als auf eine Welt, die wir materiell sehen. Christlichkeit zieht an.

Es wäre ein großer Fehler, wollten wir zuerst die Welt in Ordnung bringen, bevor wir unser eigenes Haus in Ordnung bringen. Selbstzufriedenheit wäre recht unschön — recht unattraktiv. Tatsache ist, daß wir die Welt anders sehen, wenn wir uns selbst erst einmal geistig mehr zurechtsetzen. Und sobald wir die Welt in einem besseren Licht sehen — und erkennen, was sie verändert —, können wir auch unseren Mitmenschen besser helfen. Das Gedeihen der christlich-wissenschaftlichen Bewegung wird durch die Anerkennung jedes Zeichens des Guten gefördert, das in dieser bewegten Zeit an die Oberfläche tritt.

Ein richtiges Selbstbild ist unerläßlich. Geistig betrachtet ist es wichtiger, „Mensch" — Gottes Offenbarwerdung — zu sein als bloß ein Kirchenmitglied, das auf der Höhe der Zeit ist. Es ist viel besser, der unsterbliche Mensch zu sein als irgendein Sterblicher, der irgendwie abgestempelt ist. Und nur so — durch das Ausdrücken unserer wahren Natur — werden wir im wahrsten und tiefsten Sinne auf der Höhe der Zeit sein.

In Wirklichkeit haben wir gar keine Wahl. Wir müssen sein, was wir sind — wir können nicht sein, was wir nicht sind. Und unser bewußtes „Menschsein" und ein Leben, das so konsequent wie möglich als göttliche Widerspiegelung gelebt wird, müssen zwangsläufig der Welt voranhelfen.

Wir leben in einer Welt, in der es von Neuheiten nur so wimmelt. Daher sind wir mehr denn je gefordert, die in Wissenschaft und Gesundheit erläuterten Ideen und den Stellenwert dieses Buches mit Verständnis wertzuschätzen. Das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft ist nicht einfach ein wunderbar inspiriertes Buch — Papier und Druckerschwärze —, das wir am Ende unserer Arme in den Händen halten. Wir haben eine viel engere Beziehung dazu.

Was heißt das? Da das eine und einzige Sein, das wir haben, völlig geistig und ideell ist, besitzen wir schon jetzt die Geistigkeit, die in Wissenschaft und Gesundheit dargelegt wird. Beim Betrachten der reinen Wahrheit in diesem einzigartigen Buch betrachten wir in gewissem Sinn unser eigenes wahres Sein. Die in dem Buch offenbarten Wirklichkeiten sind immer Teil von uns gewesen und werden es immer sein. Sie waren schon unsere Wirklichkeiten, bevor wir das Buch auch nur zum erstenmal in die Hand nahmen. Und unter Garantie gehören sie auch für immer und ewig zu uns als dem Menschen. Die in dem Buch enthaltenen Ideen sind die Substanz des unsterblichen Seins des Menschen; daher sind sie die Substanz unseres unsterblichen Seins.

Wichtig ist, daß wir Wissenschaft und Gesundheit mit Verständnis und nachdenklich lesen und studieren — daß wir uns nicht nur in den Buchstaben des Buches versenken. Es besteht ein großer Unterschied zwischen „Versenken" und „Taufe", ein großer Unterschied zwischen Untertauchen im Buchstaben der Christlichen Wissenschaft und Untertauchen im Geist. Das letztere ist Taufe! Erkennen wir das, so werden wir nicht lesen und lesen, bis wir wie betäubt sind von den Zeilen und Absätzen auf den Seiten. Wenn wir die Augen nur über die Oberfläche des Buchstabens streichen lassen, könnten wir bei unseren Problemen bloß abstumpfen. Es hilft uns nicht dabei, sie auszuarbeiten. Bloßes Überfliegen der Worte würde wohl wenig mehr bringen als fieberhaften menschlichen Optimismus. Es ist eine Art von Sinnlichkeit, wenn man die Worte nur mit den Augen sieht — anstatt die Ideen mit den Gedanken. Es würde die Geistigkeit nicht erhöhen, sondern würde sie auf Entfernung halten. Mrs. Eddy schreibt: „Wir sollten uns das kindliche Vergnügen verbieten, die Wahrheit mit den Sinnen zu erforschen, denn dies ist weder mit meinen Werken beabsichtigt, noch ist es in der Wissenschaft möglich." Verm., S. 309–310.

Am wichtigsten ist es, die in dem Buch enthaltene Wirklichkeit von ganzem Herzen anzunehmen. Und von ganzem Herzen die Wirklichkeit des Buches — der zu Gottes Bild geschaffene Mensch — zu sein.

Sehen wir uns einmal die wunderbaren Möglichkeiten an, wie durch die Anwendung der Christlichen Wissenschaft Veränderungen in der modernen Welt herbeigeführt werden können. Vielleicht ist das Potential viel größer, als man es sich je vorgestellt hat — und das könnte ungeheuer ermutigend sein.

Wie in der Londoner Zeitung The Economist geschildert wird, glaubte der Erfinder des Radios, Marconi, daß „es nur dort eingesetzt werden würde, wo die Kommunikation über Draht unmöglich war — wie von Schiff zu Schiff oder von Schiff zu Land". Was für eine enge Vorstellung von den Möglichkeiten! Marconi, so heißt es in dem Artikel, „dachte nie an weitverbreiteten Funkverkehr zwischen zwei festen Punkten" The Economist, 18. Juni 1994.. Und als der Rundfunk dann kam, hatte man ebenfalls sehr begrenzte Vorstellungen von seinen Möglichkeiten.

Wir können erwarten, daß diese Wissenschaft eine allgemein verständliche und allgemein akzeptierte Methode zur Lösung von globalen Umweltproblemen sein wird.

Könnte es für die göttliche Wissenschaft des Seins viel größere Anwendungsmölichkeiten geben, als wir uns je geträumt haben? Manchmal neigt man dazu, die Anwendung der Christlichen Wissenschaft auf das Heilen der eigenen Person zu beschränken und darauf, Schäden in Familien- und Geschäftsangelegenheiten zu reparieren. Aber wenn wir die Wissenschaft im eigenen Leben immer erfolgreicher anwenden, können wir auch in größerem Maße bereit sein, unsere praktische Betätigung vom persönlichen Bereich auf den öffentlichen Bereich auszudehnen.

Wir dürfen erwarten, daß die göttliche Wissenschaft direkte und wirksame Anwendung beispielsweise auf die Raumfahrt hat. Warum auch nicht? Wir können erwarten, daß diese Wissenschaft eine allgemein verständliche und allgemein akzeptierte Methode zur Lösung von globalen Umweltproblemen sein wird, daß sie Anwendung finder bei weltweiten Wirtschaftskrisen, bei sich epidemieartig ausweitenden Kriegen und bei der Verbrechensbekämpfung. Würde das nicht einen Wandel zum Besseren in der Welt herbeiführen?

Die Kriminalität nimmt in vielen Teilen der Welt bedrohlich zu. Und doch erklärt Wissenschaft und Gesundheit zuversichtlich: „. .. aber diejenigen, die die Christliche Wissenschaft erkennen, werden das Verbrechen im Zaum halten. Sie werden bei der Austreibung des Irrtums mithelfen. Sie werden Gesetz und Ordnung aufrechterhalten und freudig die Gewißheit der endgültigen Vollkommenheit erwarten." Wissenschaft und Gesundheit, S. 96–97. Mrs. Eddys Vision geht also weit über das Reparieren körperlicher Leiden hinaus.

Diese Frau aus Neuengland zeichnete sich durch die enorme Weite ihrer Vision aus. Sie hatte ein kosmisches Verständnis von der Bedeutung der Wissenschaft, die sie entdeckte. Sie schreibt: „Die Christliche Wissenschaft macht Gemüt, Gott, den Sterblichen verständlich. Sie bestimmt in unendlicher Berechnung die Linie, Fläche, den Raum und die vierte Dimension des Geistes." Verm., S. 22. Das ist der große Bereich ihrer Metaphysik; und so wie diese Bezug hat auf das, was nahebei ist, so muß sie auch kosmische Bedeutung und Anwendung haben — mehr als wir uns gegenwärtig träumen lassen.

Wenn wir in der geistigen Gesinnung voranschreiten — nicht zufrieden damit, uns nur „voranzukämpfen" —, bleiben wir nicht länger dem Glauben verhaftet, daß die Christliche Wissenschaft eine Religion sei, die mit einer sich wandelnden menschlichen Zivilisation zurechtkommen muß und vielleicht davon beiseite gedrängt wird. Wir denken dann mehr an die ewige, unumstößliche Wahrheit und die Zerbrechlichkeit veränderlicher sterblicher Annahmen.

Was könnte ermutigender — und nützlicher — sein, als diesen Begriff von einer im Strudel der Zeit-Welt gefangenen Christlichen Wissenschaft fahrenzulassen und ihre zeitlose Bedeutung zu erkennen? Die Wissenschaft offenbart die Wirklichkeit, nämlich die ewige Wahrheit, Gott, und ein unwandelbares, aber sich immer entfaltendes Universum.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Mai 1996

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.