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Kirche ist, was wir leben

Aus der Februar 1997-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In seinem ersten Brief wendet sich der Apostel Petrus mit folgenden Worten an eine weit gestreute Gemeinde, nämlich an die Leute von Pontus, Galatien, Kappadozien, der Provinz Asien und Bithynien: „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, daß ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht, die ihr einst, ein Volk' wart, nun aber Gottes Volk' seid, und einst nicht in Gnaden wart, nun aber in Gnaden seid." 1. Petr 2:9, 10.

Auch wenn sich Paulus mit diesen Worten an die Urgemeinde der damaligen Zeit wendet, dürfen auch wir uns aufgerufen fühlen, als „Gottes Volk" Seine Werke zu verkündigen. Zu diesem Zweck wurde die christlich-wissenschaftliche Kirche, die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, gegründet, nämlich um „die Worte und Werke unseres Meisters in Erinnerung zu bringen und dadurch das ursprüngliche Christentum und sein verlorengegangenes Element des Heilens wiedereinzuführen" Handbuch Der Mutterkirche, S. 17., wie Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, es im Kirchenhandbuch formuliert.

Wir können und sollten „Kirche" als göttliche Idee und nicht als weltliche Organisation auffassen.

Das griechische Wort für Kirche kyrikon heißt übersetzt „das zum Herrn gehörige Haus" und kyrikos bedeutet „zum Herrn gehörig". Zum Herrn zu gehören kann das ganze Leben eines Christen prägen. All sein Planen und Handeln wird davon durchdrungen, weil er erkennen kann, dass alle guten, göttlichen Eigenschaften und Fähigkeiten zum Menschen als Gottes Bild und Gleichnis gehören.

Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, und Gesundheit von Mary Baker Eddy, finden wir folgende geistige Erläuterung des Begriffs Kirche: „Der Bau der Wahrheit und Liebe; alles, was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht."Wissenschaft und Gesundheit, S. 583.Wahrheit und Liebe sind für mich ganz klar geistige Begriffe. Kirche ist also eine geistige Idee. Man könnte sagen: Alles, was ein Mensch an göttlichen Wahrheits- und Liebesgedanken hegt und pflegt, ist der Errichtung eines geistigen Baus in seinem Bewusstsein vergleichbar. Als Ausdruck Gottes ist ihm klar, dass die göttliche Quelle, die nur Gutes hervorbringt, Liebe ist. Sie tut sich durch Verständnis, Mitgefühl, Geduld, Sanftmut, Toleranz kund. Absolut unverträglich damit sind für mich Missgunst, Neid, Abweisung, Kälte, Hass. Den Ersteren nachzuleben bedeutet, das ganze tägliche Denken und Tun dem göttlichen Prinzip unterzuordnen. Gott wohlgefällig zu sein ist eine grundsätzliche und bewusste Lebenseinstellung.

Auf diese Weise wird „Kirche" etwas Lebendiges, Inspiriertes. Sie fördert den Fortschritt des Einzelnen und damit der gesamten Menschheit. Die zur Kirche Gehörigen suchen in ihrem Leben einzig den Willen Gottes, der unendlichen Liebe, zu tun und in jedem Mitmenschen das Ebenbild Gottes, d. h. den vollkommenen Menschen, zu sehen und anzuerkennen. So durchzieht die Idee „Kirche" die Familien, die Schulen, die Arbeitsplätze, die sozialen und politischen Zusammenschlüsse, ja die Völker und Nationen der ganzen Erde. Die Organisationsfragen erscheinen im Vergleich dazu als unbedeutend und nicht entscheidend. Sie sind lediglich in dienender Funktion, um „die frohe Botschaft", das Evangelium, angemessen zu bewahren und weiterzugeben. Von daher hat die Kirche ihre Daseinsnotwendigkeit und dauernde Funktion.

Das Kirchenmitglied stellt sich der Aufgabe, sich der Einzigkeit, der Allmacht, der alleinigen Ursächlichkeit Gottes, des all-liebenden Prinzips, immer klarer und eindeutiger bewusst zu werden. Es besteht nachdrücklich auf der Tatsache, dass Er die lebendige, heilende und bewahrende Gottheit ist, die unablässig in ihrer Schöpfung wirkt. Im Neuen Testament wird diese immer wirkende göttliche Gnade durch die wunderbaren Heilungstaten Jesu und der Urchristen veranschaulicht.

Seit Mrs. Eddy dieses ursprüngliche christliche Heilen vor etwas mehr als hundert Jahren wieder entdeckte und die christlich-wissen-schaftliche Kirche gründete, haben unzählige Menschen dieses schützende und wiederherstellende Wirken Gottes in ihrem Leben an Leib und Gemüt erfahren können.

Die in der Kirchengemeinschaft vorgetragenen göttlichen Botschaften hatten meine Gedanken von den Krankheitsvorstellungen abgelenkt und mich zum besseren Verstehen meiner gottgeschaffenen Natur geführt.

Auch ich habe während bald dreißig Jahren immer wieder erlebt, wie mich meine Gebete schnell und sicher von Grippe, Angina, schwerer Magenverstimmung, Herzbeschwerden, Schwermut usw. vollständig heilten, und zwar auf rein geistigem Wege, d. h. stets ohne jegliche Anwendung von Medizin oder materiellen Praktiken.

Vor einiger Zeit hatte ich offensichtlich einen Grippeanfall. Die damit in Verbindung gebrachten Symptome zeigten sich an einem Mittwochnachmittag, also vor der Zeugnisversammlung, in der nach einer Lesung aus Bibel und oben genanntem Buch Wissenschaft und Gesundheit die Besucher über Heilungen berichten können, die sie durch Anwendung der Christlichen Wissenschaft erlebt haben. Ich fühlte mich unbehaglich. Ich überließ mich diesem Körperzustand jedoch nicht, sondern wandte mich unverzüglich der göttlichen Seite zu, indem ich mir das alleinige, harmonische Wirken der göttlichen Liebe in und an mir vergegenwärtigte. Ich wusste mich in diesem Schutze völlig geborgen und wies in der Folge jeden auf den Körper gerichteten Gedanken ab. Hernach lauschte ich im Gottesdienst hingegeben den verkündeten Wahrheitsgedanken und sang die entsprechend dazu ausgewählten Lieder mit. Auf dem Heimweg stellte ich dann erleichtert und dankerfüllt fest, dass sämtliche waren.

Der zweite Teil der schon erwähnten Definition „Kirche" aus dem Lehrbuch lautet: „Die kirche ist Einrichtung, die den Beweis ihrer Nützlichkeit erbringt und die das Menschengeschlecht hebt, das schlafende Verständnis aus materiellen Annahmen zum Erfassen geistiger Ideen und zur Demonstration der göttlichen Wissenschaft erweckt und dadurch Teufel oder Irrtum austreibt und die Kranken heilt.” Ebd. Solch praktische Auswirkungen hatte ich in jenem Mittwochgottesdienst offensichtlich erlebt: Die in der Kirchengemeinschaft vorgetragenen göttlichen Botschaften hatten meine Gedanken von den materiellen, menschengemachten Krankheitsvorstellungen abgelenkt und mich zum besseren Verstehen meiner gottgeschaffenen und von Ihm Natur geführt. Sie hatten mein Bewusstsein erhoben und ließen so meinen gesetzmäßig gesunden, harmonischen Zustand schnell wieder erscheinen. Die gehörten Wahrheiten hatten sich als wahr, wirksam und heilsam und damit als nützlich erwiesen.

Ja, wir können und sollten „Kirche" als göttliche Idee und nicht als weltliche Organisation auffassen. Wenn wir in diesem geistigen Bau tatsächlich jede geistige Eigenschaft, jeden reinen, liebevollen, selbstlosen Gedanken als ein Element von Kirche wertschätzen, leuchtet uns ein, dass wir in jedem Moment an jedem Fleck der Erde mit jedem zusammen Menschen Kirche leben können. Wir erkennen sie als in dem sich Gottes wunderbare Qualitäten ausdrücken und zusammenfinden, um die Menschheit zu segnen. So können wir die „Gemeinschaft der Heiligen" als die vom göttlichen Impuls unwiderstehlich Angetriebenen betrachten. Die Mitglieder solch lebendiger Gemeinden finden ihren Schutz vor dem Unverständnis und der Geringschätzung mancher Mitmenschen in dem göttlichen Prinzip, auf das sie sich stützen und das hinter all ihrem Tun steht. Sie wirken hingebungsvoll und konsequent, um die göttliche Wahrheit und Liebe im täglichen Leben überzeugend auszudrücken und die Menschheit zu So sorgen sie für eine attraktive und aktive kirche. Sie findet ihre Bestätigung durch das, was ihre an Christlichkeit, an heilendem, von Gott inspiriertem Tun, leben.

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