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Lässt die Heilung auf sich warten? Dann ist es an der Zeit höher zu steigen!

Aus der Februar 1997-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein schwerer Sturm tobte. Fünf Meter hohe Wellen krachten gegen die felsige Küste. Ich war sehr erstaunt, dass die Möwenschwärme, die sich morgens und abends an der Küste tummelten, keinen Schutz gesucht hatten. Sie nutzten einfach die orkanartigen Winde. Statt wie sonst nahe über der Wasseroberfläche zu kreisen, schwangen sich die großen Vögel höher hinauf, weit empor über die tobende See. Sie stellten ihre Flügel in den Wind, ließen sich tragen und glitten sanft und mühelos dahin.

Hätte ich mir die Möwen eher zum Vorbild genommen, wäre mir wahrscheinlich die eine oder andere Reise durch schwere See erspart geblieben.

Besonders an eine Situation erinnere ich mich, wo ein ungelöstes Problem meine Gedanken derart in Anspruch nahm, dass ich kaum an etwas anderes denken konnte. Sicher haben viele von Ihnen schon Ähnliches erlebt. Ich versuchte zu beten — aber immer wieder kehrten meine Gedanken zu dem Problem zurück. In Gedanken spielte ich diese oder jene Lösung durch und überlegte, welche Konsequenzen sie haben könnte. Ich untersuchte, forschte, besprach die Sache mit anderen — aber einen Ausweg sah ich nicht. Vielmehr wurde alles nur noch schlimmer.

Eines Tages rief ich in meiner Verzweiflung einen Lehrer der Christlichen Wissenschaft an. Nie werde ich seine Antwort vergessen: „Meine Liebe, Sie stecken bis über die Ohren in diesem Problem. Kommen Sie da heraus und sehen Sie das Kind Gottes."

Diese liebevollen Worte trafen voll ins Schwarze! Ich wusste, dass ich genau das tun musste. Ich war völlig auf die Schwierigkeit fixiert gewesen, war fast ganz in ihr versunken. Ganz im Gegensatz zu den weisen Möwen hatte ich mich nur an der Wasseroberfläche bewegt, statt mich auf den Schwingen der Gegenwart Gottes zu erheben und in die Freiheit tragen zu lassen!

Wie hätte ich auch Gottes sanfte Gegenwart fühlen, Seine Heilungs- und Trostbotschaften wahrnehmen können, während ich so von den Wogen der drohenden Umstände umspült war und dauernd mit mir selbst (und jedem, der nur zuhören wollte) darüber geredet hatte? Ich war innerlich nicht still genug gewesen, um Gott zu vernehmen. Meine angstvolle Rastlosigkeit hatte die Heilung nur verzögert.

Das Gesetz Gottes treibt uns dauernd an, zu höheren, geistigeren Standpunkten aufzusteigen. Wenn Schwierigkeiten auftauchen, muss es unser Ziel sein, uns dieser göttlichen Macht zum Guten willig zu überlassen.

Nun aber hatte ich erkannt, dass ich aus den Wogen herauskommen musste, und ich stieg im Gebet höher. Ich arbeitete ernsthaft daran, ruhiger zu werden und das Wirken des göttlichen Prinzips, der Liebe, zu fühlen, die zu mir als ihrem geliebten Kind sprach. Und wie viele Beispiele aus der Bibel tauchten plötzlich in meinem aufnahmebereiten Denken auf! Jesus hatte alle Leiden, mit denen er konfrontiert wurde, schnell und vollständig geheilt, ohne lange darüber zu diskutieren oder sich um den Erfolg Sorgen zu machen. Ich konnte mich an niemanden in der Bibel erinnern, dem nicht Hilfe und Heilung zuteil geworden wäre, nachdem er sich von ganzem Herzen an Gott gewandt hatte.

Es gibt in der Heiligen Schrift einen Bericht über den König Joschafat, der, von Feinden bedroht, sich in großer Gefahr befand. Sein Weg zum vollständigen Sieg ist wunderbar lehrreich für uns. Dieser König verschwendet keine Zeit mit Betrachtungen über die Lage, sondern geht mit dem Volk in das „Haus des Herrn", um zu beten und die Hilfe des Herrn zu suchen. Und dann lauscht er auf Gottes Antwort. Er erhält eine überraschende Antwort, die ihm Jahasiël übermittelt: „Nicht ihr werdet dabei kämpfen; tretet nur hin und steht und seht die Hilfe des Herrn, der mit euch ist, Juda und Jerusalem! Fürchtet euch nicht und verzaget nicht!" 2. Chr 20:5, 17. Der König gehorcht. Er ermahnt am nächsten Morgen das Volk, fest auf Gott zu vertrauen, und er ruft die Sänger, „daß sie in heiligem Schmuck Loblieder sängen und vor den Kriegsleuten herzögen". Als sie anfangen, Gott zu danken und zu loben, kehrt sich einer der Feinde gegen den anderen und die Israeliten bleiben völlig unbehelligt.

König Joschafat blieb mental nicht bei dem Problem stehen, sondern betete und ließ sich von Gott eine Lösung offenbaren. Das sollten auch wir tun! Wir sollten die Gemeinschaft mit Gott suchen und uns der heilenden Botschaft Seines Christus öffnen, der uns unseren wahren Status als Gottes Bild — vollkommen und unverändert — verkündet. Christus, Wahrheit, hilft uns zu erkennen, dass unser wahres Sein unsterblich ist, immerdar unberührt von dem sterblichen Bild. Wir sind nie wirklich in ein Problem verstrickt, wir müssen uns nur von der Annahme freimachen, dass wir es sind. Wenn wir mit Gott stille stehen, werden wir spüren und wissen, dass Gott und Mensch untrennbar sind, dass der Mensch eine unzerstörbare geistige Idee ist. In Wahrheit leben wir hoch über den Stürmen des sterblichen Lebens in der Unsterblichkeit. Wenn wir durch Gebet in diesem geistigen Bewusstsein bleiben, werden wir Befreiung erleben und — wie der weise König — beweisen, dass Gott mit uns ist.

Als ich das Bild eines leidenden Sterblichen hinter mir ließ und mein Denken Zum „Schirm des Höchsten" Ps 91:1. erhob, von dem der Psalmist spricht, besserte sich meine Lage sofort. Ich hatte angefangen, mit Gott zu wandeln und mein Bewusstsein mit dem Christus in Einklang zu bringen (was etwas ganz anderes ist, als sich lediglich eine Besserung auszumalen oder auf sie zu hoffen). Ich öffnete dem lebendigen Christus mein Denken und fühlte seine Kraft. Es war, als sei das schwere Gewicht der Verantwortung von mir genommen worden. Innerhalb weniger Tage löste sich das Problem. Die Lösung hatte ich nicht sehen können, als ich bis zum Hals in der Sache drinsteckte. Doch die Ideen waren die ganze Zeit schon da gewesen, mein verstörtes Denken hatte sie nur nicht wahrgenommen.

Warum lassen wir uns eigentlich so sehr in die feindlichen Wogen einer schwierigen Situation hineinziehen? Und dabei ist es manchmal nicht einmal unser eigenes Problem, in dem wir fast versinken! Warum gehen wir nicht augenblicklich zu Gott und lassen uns von den Stürmen der Bedrängnis in heilendem Gebet aufwärts tragen?

Als unser Meister Christus Jesus lehrte, dass wir neu geboren werden müssen aus dem Geist Siehe Joh 3:1-7., wandte er sich gewissermaßen gegen die Neigung, uns beim Beten auf einer zu niedrigen Ebene zu bewegen. Und Paulus sprach von der Notwendigkeit, den alten Menschen abzulegen und den neuen anzuziehen. Siehe Eph 4:17-24. Deuten diese Lehren nicht darauf hin, dass es bessere — geistigere — Methoden gibt, um mit Herausforderungen fertig zu werden? Können wir mit noch so vielen menschlichen Mitteln und Methoden je so geheilt werden, wie Gott, der göttliche Geist, uns heilt?

Was geschieht, wenn wir unser Bewusstsein vergeistigen und mit Gott Gemeinschaft halten? Das wissenschaftliche Gesetz Gottes beginnt heilend in unserem Leben zu wirken. In Wissenschaft und Gesundheit beschreibt Mrs. Eddy, wie dieses Heilen vor sich geht. „Die Christiche Wissenschaft bringt dem Körper das Sonnenlicht der Wahrheit, das kräftigt und reinigt. Die Christliche Wissenschaft wirkt wie ein Reinigungsmittel, das den lrrtum durch Wahrheit neutralisiert. Sie verändert die Absonderungen, vertreibt schlechte Säfte, löst Geschwülste auf, macht starre Muskeln beweglich und heilt kariöse knochen. Die Wirkung dieser Wissenschaft besteht darin, daß sie das menschliche Gemüt so aufrührt, daß es seine Grundlage verändert, von der aus es nun der Harmonie des göttlichen Gemüts Raum geben kann." Wissenschaft und Gesundheit, S. 162.

Das Gesetz Gottes treibt uns dauernd an, zu höheren, geistigeren Standpunkten aufzusteigen. Wenn Schwierigkeiten auftauchen, muss es unser Ziel sein, uns dieser göttlichen Macht zum Guten willig zu überlassen und uns nicht dagegen zu sträuben. Heilung kommt in Sicht, wenn wir uns nicht von den Wogen der Furcht und der Zweifel hin und her treiben lassen, sondern uns auf den Schwingen der göttlichen Liebe darüber erheben.

Naht euch zu Gott,
so naht er sich zu euch.

Jakobus 4:8

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