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Meine Familie hatte...

Aus der Februar 1997-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Meine Familie hatte sich gerade in Belgien getroffen und wir fuhren am Nachmittag die Autobahn entlang und hatten vor, am frühen Abend irgendwo anzuhalten. Ich hatte die ganze Nacht im Flugzeug verbracht und sagte meiner Frau, ich müsse erst ein bisschen schlafen, während sie den Wagen fuhr.

Einige Zeit darauf träumte ich, dass meine Tochter und ich noch im Flugzeug saßen und dass es abstürzte. Ich war dabei ganz ruhig und dachte nur, dass wir nicht zu Schaden kommen konnten, selbst wenn das Flugzeug in die Tiefe stürzte. Dann wurde mir bewusst, dass wir einen Autounfall hatten; meine Frau war am Steuer eingeschlafen. Als der Wagen still stand, wandte ich mich meiner Frau zu und sagte: „Mach dir keine Sorgen. Es ist alles in Ordnung." Sie sah benommen aus und blutete. Ich guckte auf den Rücksitz, aber unsere Kinder waren nicht da.

Meinen Sohn fand ich verletzt am Straßenrand. Ich sagte zu ihm: „Gott ist dein Leben." Dann eilte ich weiter zu meiner Tochter, die ein ganzes Stück von der Straße weg lag. Sie war bewusstlos.

In diesem Augenblick kam der Gedanke: „Du hast gerade deine ganze Familie verloren." Darauf folgte sofort ein weiterer Gedanke: „Nein, das ist nicht wahr." Dies schien mir eine Botschaft zu sein, die nur von einem liebenden Gott kommen konnte. Ich glaube, dass ich durch mein Studium der Christlichen Wissenschaft dafür empfänglich geworden war.

Es kamen schnell viele Leute herbei und mit ihnen zwei Krankenwagen. Während ich in einem der Krankenwagen mitfuhr, betete ich das Gebet des Herrn. Es war das Einzige, was ich klar denken konnte.

Wir kamen in einem katholischen Krankenhaus in einer nahegelegenen Stadt an, wo das Personal wenig Englisch sprach. Ich fragte mich, ob ich überhaupt etwas über die Christliche Wissenschaft erklären könnte — ob wir medizinische Behandlung ablehnen und uns statt dessen auf Gebet würden verlassen können. Dann wurde mir klar, dass derselbe Gott, an den ich mich wegen der Verletzungen wandte, gewiss auch eine Antwort in dieser Frage bereitstellen würde.

Kurz nach unserer Ankunft erlangte meine Tochter das Bewusstsein wieder und meine Frau kam aus dem Schock heraus. Ich konnte meine Eltern in Amerika erreichen und bat sie, einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft um Hilfe anzurufen. Dabei erwähnte ich insbesondere das Auge meiner Tochter, das stark angeschwollen war.

Die Ärzte reinigten unsere Wunden, machten Röntgenaufnahmen und untersuchten das Auge meiner Tochter. Sie sagten, dass alles in Ordnung sei. Mein Sohn hatte ein gebrochenes Schlüsselbein, aber sie waren der Meinung, es werde sich von selbst einrenken. Wir wurden in einem Flügel des Krankenhauses untergebracht, wo wir ganz unter uns waren und meine Frau, mein Sohn und meine Tochter sich vier Tage ausruhen konnten. Wir wurden sehr freundlich behandelt, und niemand versuchte uns Medikamente aufzudrängen; es bestand einfach nie die Notwendigkeit zu erklären, warum wir uns um Heilung auf Gott verlassen wollten.

Ich war echt erleichtert und freudig überrascht. Während meine Familie sich ausruhte, wanderte ich jeden Tag in großer Dankbarkeit durch die Stadt.

Als wir nach vier Tagen das Krankenhaus verlassen konnten, beschlossen wir, unseren Urlaub in Europa fortzusetzen.

Obwohl ich zuerst gedacht hatte, dass ich überhaupt nicht verletzt worden war, taten mir doch die Glieder weh, und nach unserer Abfahrt mit dem Zug wurde es mit meiner Hüfte jeden Tag schlimmer. Das Gehen war schmerzhaft, doch spürte ich die Schmerzen weniger, wenn ich übertrieben humpelte. Außerdem hatte ich eine Schwellung an der einen Seite.

Meine Familie sagte, mein übertriebenes Humpeln sei ihnen peinlich. Zuerst ärgerte ich mich, dass sie meine Beschwerden nicht ernst nahmen. Dann fragte ich mich: „Genieße ich vielleicht irgendwie das Humpeln oder die Aufmerksamkeit der anderen? Ich wusste, dass ich die ganze Sache im Gebet anpacken musste. Sofort nachdem ich anfing zu beten, verschwanden die Schmerzen vollständig und ich konnte wieder normal gehen. Ich war augenblicklich von der schmerzhaften Hüfte geheilt.

Gegen Ende der Reise rannten wir die Straße hinunter zum Fluss, um ein Rundfahrtschiff zu erreichen. Ich war vorsichtig beim Laufen, denn es hatte leicht geregnet und das Kopfsteinpflaster war glatt. Doch als ich das Deck erreichte, rutschte ich aus — die Füße flogen so hoch wie mein Kopf und ich schlug hart auf dem metallenen Boden auf. Die Leute an Bord standen alle auf und guckten. Beim Fallen war mein erster Gedanke: „Hoffentlich stoße ich mich nicht an der Seite, die geschwollen ist." Unmittelbar darauf kam ein etwas ungewöhnlicher Gedanke: „Nein, das kann nur gut für mich sein." Ich erkannte, dass der zweite Gedanke seinen Ursprung in Gott hatte. Ich stand auf, wischte das Wasser ab und genoss die Rundfahrt. Als ich mich an dem Abend auszog, stellte ich fest, dass von der Schwellung an der Seite keine Spur mehr zu sehen war. Es war eine gute Erfahrung, bewies sie doch die Unwirklichkeit der Verletzung und ihrer Auswirkungen angesichts von Gebet — angesichts der Erkenntnis von Gottes Allgegenwart.

Ich habe durch die Christliche Wissenschaft viele Heilungen erlebt.

Das Gute, das wir in den Minuten und Stunden nach dem Autounfall erlebten, geschah alles ganz natürlich. Wer den Ablauf der Ereignisse beobachtet hat, könnte vielleicht denken: „Die haben einfach großes Glück gehabt." Es wäre leicht zu sagen: „Schön, dass ihr euch im Gebet an Gott gewandt habt, aber die Verletzungen sind ja von Anfang an gar nicht so schwer gewesen."

Doch die zwei augenblicklichen Heilungen auf der weiteren Reise halfen mir zu erkennen, dass, auch wenn wir in gewisser Weise ganz natürlich Gutes erfahren, das doch kein Grund ist, Gott außen vor zu lassen. Selbst die einfache Erklärung „Es ist alles in Ordnung" hat die unendliche Macht Gottes — Sein Wort — hinter sich.

Eine wichtige Stelle in Wissenschaft und Gesundheit lautet: „Wenn sich ein Unfall ereignet, denkst du oder rufst du aus:, Ich habe mich verletzt!'. . .

Nun kehre den Vorgang um. Erkläre, daß du nicht verletzt worden bist, und verstehe den Grund weshalb, und es wird sich herausstellen, daß die nachfolgenden guten Wirkungen im genauen Verhältnis zu deiner Nichtannahme von der Physik stehen und zu deiner Treue gegen die göttliche Metaphysik — zu deinem Vertrauen, daß Gott alles ist, wie die Bibel von Ihm sagt" (S. 397). Vor dem Autounfall hatte ich verschiedene „kleinere" Unfälle gehabt — war beim Sport vom Ball getroffen worden, war gestolpert und hingefallen, hatte etwas Heißes angefasst und so weiter. Wenn ich wachsam war, mich sofort an die Macht Gottes als das Wort gewandt und erklärt habe: „Ich bin nicht verletzt, weil Gott die Herrschaft hat und nur Gutes schickt", habe ich erlebt, dass die Schmerzen sehr schnell verschwanden. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, nicht zu denken oder zu sagen: „Ich bin verletzt", sondern das Gegenteil zu behaupten. Ich glaube, die Übung, die ich darin hatte, war auf der Reise ein großer Segen für unsere Familie.

Ich habe durch die Christliche Wissenschaft viele Heilungen erlebt, auch einige, bei denen ich schnell von einer physischen Störung frei geworden bin durch das Verständnis: „Ich bin gesund." Ich habe gelernt, mich zu fragen, was der Ursprung der Gedanken ist, die ich manchmal denke. Wir müssen unterscheiden, ob die Gedanken von Gott kommen — und wenn ja, sollten wir sie annehmen — oder ob sie nicht von Gott kommen. In letzterem Fall sollten wir sie zurückweisen, wie Jesus es tat, als er der Versuchung entgegnete: „Weg mit dir, Satan!" (Mt 4:10).


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