Bisher hatte ich oft gehört, dass kleine Babys unbeholfen, unfertig und noch unterentwickelt seien. (An die eigenen Kinder in dem Alter erinnerte ich mich nicht mehr so richtig.) Als mein Enkel drei Monate alt war, konnte ich bei einem Besuch beobachten, wie er liebevoll versorgt wurde und alles sehr aufmerksam anschaute. Je länger ich mich mit ihm befasste, desto bewusster wurde mir, wie vollkommen er er war. Seine Bewegungen, seine Mimik, sein Beobachten lehrten mich eine neue Lektion, nämlich dass alle Ausdrucksformen von wahrem Leben unveränderlich sind und immer bestehen.
Ich sah auch, wie schnell das menschliche Denken falsche Denkmuster übernimmt, festhält und für wahr nimmt. Das geistige Denken, das von der vollkommenen Idee des Menschen als Widerspiegelung Gottes ausgeht, wie wir es im ersten Buch Mose lesen können, schließt aber immer alle Eigenschaften Gottes ein. Vollkommenheit ist das Wesen des wahren Menschen. Sie entwickelt sich nicht und nimmt dann irgendwann wieder ab, sondern ist immer gegenwärtig. Diese Vollkommenheit teilt sich mit, sie muss nur erkannt werden. Doch können uns die fünf materiellen Sinne dieses Bild nicht vermitteln.
Viele Phänomene in der Natur belegen das trügerische Wesen der menschlichen Wahrnehmung. Und wie oft haben wir uns vielleicht schon in der Einschätzung eines Menschen geirrt. Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, hinter die Kulissen einer falschen Vorspiegelung zu schauen und das wirkliche Sein des Menschen wahrzunehmen.
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