Wir stehen Verbrechen gegenüber nicht hilflos da. Im nachfolgenden Bericht, der ursprünglich in der Radioausgabe des Christian Science Herold ausgestrahlt wurde, beschreibt
aus Blumenau, Brasilien, wie sie die Macht des Gebets erfahren hat — für sich selbst und für ihre Umgebung.Vor ungefähr zwanzig Jahren hatte ich die Gelegenheit an einer Ansprache eines erfahrenen Christlichen Wissenschafters teilzunehmen. Er war aus Boston und zu Besuch in Brasilien. Zum Schluss durften wir Fragen stellen. Ich fragte: „Was sieht Gott? Sieht Er das Böse?“ Ich war nämlich in einem Heim geboren, in dem wir uns oft bei irgendwelchen Problemen an die Bibel wandten. Vieles darin verstand ich nicht und manche Texte sahen mir wie Widersprüche aus. Zum Beispiel steht im Matthäus-Evangelium: „Kauft man nicht zwei Sperlinge für einen Groschen? Dennoch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater.“ In unserer portugiesischen Übersetzung heißt es sogar, dass Gott es zulässt, dass ein Vogel zur Erde fällt. Und ich liebe Vögel! Aber es heißt auch in Habakuk: „Deine Augen sind zu rein, als dass du Böses ansehen könntest, und dem Jammer kannst du nicht zusehen!“ Die Erklärung, die der Vortragende darüber gab, stellte mich zufrieden, erhob mein Denken und half mir sehr in meinem Leben.
Wie ich mich erinnere, wurde mir Folgendes gesagt: „Also, du hast ein Kind und es schläft. Mit einem Mal wirft es sich umher. Es träumt, dass es von einem wilden Tier verfolgt wird. Du kannst nicht in seinen Alptraum hineingehen, der ja nur seine Illusion ist, und einen Stock nehmen und das Tier wegjagen. Was du aber in deiner Liebe zu dem Kind tun kannst, ist dich zu ihm setzen, es aufwecken und ihm zeigen, dass in Wirklichkeit gar nichts passiert ist — dass sein Schrecken, dass Furcht und Schmerz nicht einen Moment Realität, Wirklichkeit, Wahrheit waren. So sieht Gott nur Wahres, was in Wirklichkeit geschehen ist — Friede, Ruhe, Harmonie.
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