Überall auf der Welt gibt es mehr und mehr Zeichen für ein neues Bewusstsein, dass Geistigkeit in allen Bereichen des Lebens notwendig ist — in den Familien und Gemeinden, im Geschäftsleben, in der Gesundheit und der Gottesanbetung. Und die Menschen streben aktiv nach Erfüllung dieses Sehnens. „Dieses Zeitalter“, so bemerkt Mary Baker Eddy in ihrem Aufsatz „Die Christliche Wissenschaft“, „strebt nach dem vollkommenen Prinzip aller Dinge. . .“ 1 Das Warten der Menschheit ist vorbei. Passivität und Resignation wandeln sich zu tiefgehendem Suchen und Finden. Damit Die Mutterkirche dieses Streben nach einer praktischen Geistigkeit weiter fördern und darauf eingehen kann, ist es erforderlich geworden, die Einrichtungen zu erneuern, die die Erfüllung jener Verheißungen und Prophezeiungen unterstützen, die den Mitgliedern dieser Kirche so viel bedeuten.
Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „In dem Maße, wie eine materielle, theoretische Lebensbasis sich als eine falsche Daseinsauffassung erweist, dämmert dem menschlichen Gedanken das geistige und göttliche Prinzip des Menschen auf und führt ihn dahin„ wo das Kindlein war' — zu der Geburt der neualten Idee, zu dem geistigen Sinn des Seins und alles dessen, was das Leben in sich schließt. Auf ihren Schwingen des Lichts wird Wahrheit die ganze Erde verwandeln und die Finsternis des Irrtums verscheuchen.“ 2
Im Verlauf des letzten Jahrhunderts haben Mitglieder und Freunde dafür gesorgt, dass Die Mutterkirche und alle ihre Tätigkeiten mit den Mitteln und Einrichtungen ausgestattet wurden, die für das Vorwärtsschreiten der Bewegung nötig waren. Um die Jahrhundertwende wurden die Kirchengebäude errichtet. Dreißig Jahre später kam der Bau des Verlagshauses. Und noch mal dreißig Jahre weiter erfolgte der erste Spatenstich für das neue Kirchenzentrum. Jeder dieser Schritte hat die Fähigkeit der Kirche gestärkt, weitreichender zu wirken, Hoffnungen zu wecken und die Wahrheit anzubieten, die die Menschen wiederherstellt und erneuert.
Die jahrzehntelange tägliche Nutzung und das erfrischende, aber bisweilen rauhe Klima Neuenglands haben an den Kirchenbauten und den um sie gruppierten Gebäuden und Anlagen deutliche Spuren hinterlassen. Die meisten elektrischen, Heizungsund Belüftungsanlagen haben ihre normale Lebensdauer inzwischen überschritten; strukturelle Elemente müssen verstärkt werden; die Bauvorschriften, einschließlich Sicherheitsbestimmungen, sind strenger geworden. Diese Faktoren weisen alle darauf hin, dass der Zeitpunkt für eine umfassende Renovierung und Instandsetzung aller unserer Gebäude und Einrichtungen gekommen ist.
1991 wurde mit der Restaurierung des Originalgebäudes Der Mutterkirche und des Erweiterungsbaus begonnen und ein Großteil dieser Arbeit (mehr als die Hälfte), einschließlich Reparaturen am Dach, an der Steinfassade und an den Fenstern, ist inzwischen abgeschlossen. Die restliche, hauptsächlich im Innern zu vollendende Arbeit wird unter diesem neuen, breiter angelegten Programm fortgesetzt, das jetzt angekündigt wird.
Das neue Restaurations- und Renovierungsprogramm umfasst alle Aspekte der Arbeit und zerfällt in zwei große Bereiche. Erstens: die Restaurierung des Orginal- und Erweiterungsgebäudes, der drei früheren Wohnhäuser von Mrs. Eddy (in Lynn, in Chestnut Hill und in der Commonwealth Avenue in Boston) und öffentliche Ausstellungsräume, wo Besucher über den wichtigen Service und die Verlagstätigkeiten informiert werden, die hier stattfinden. Zweitens: die Arbeitsplätze und Büros, von denen aus die Christian Science Verlagsgesellschaft und die Abteilungen der Kirchenverwaltung das ganze Spektrum der evangelischen und missionsbedingten Verpflichtungen Der Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, unterstützen.
Innerhalb dieser beiden Bereiche sind von unseren Mitarbeitern in Zusammenarbeit mit beratenden Bauingenieuren und Architekten mehrere Prioritäten bestimmt worden.
• Struktur: Verstärkung oder Erneuerung bestimmter struktureller Elemente wie Dächer, Balkone, Fenster, Fugen, Säulen-vorbauten und Betonformen; Reinigung und Reparatur der Außenmauern.
• Anlagen: Anpassung der elektrischen, Heizungsund Belüftungsanlagen u. ä. an neue staatliche und örtliche Vorschriften; Einbau von Feuerlöschanlagen und anderen Schutzvorrichtungen; Erneuerung der Heizungs-, Belüftungs- und Klimaanlagen.
• Arbeitsräume: Umbau der 30 bis 60 Jahre alten Büros, Versammlungsräume und der Umgebung, in der die Angestellten ihre Tätigkeiten ausführen; neue Raumverteilung für eine produktivere Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen.
• Informationen und Ausstellungen für Besucher: Aufmerksam und bereitwillig den vielen Tausend Mitgliedern und Besuchern die Türen zu öffnen und ihnen die Geschichte und Zukunft der hier ausgeführten Tätigkeiten nahe zu bringen.
Das Büro des Schatzmeisters wird die Mitglieder in den nächsten fünf Jahren über den Fortschritt dieses 55,5-Millionen-Dollar-Projekts auf dem Laufenden halten. Eine ausführlichere Beschreibung der notwendigen Arbeiten — und in welcher Reihenfolge sie ausgeführt wird — geht demnächst an alle Mitgliederhaushalte zusammen mit Informationen, wie der Einzelne sich daran beteiligen kann.
Gründliche Überlegungen sind angestellt worden, wie diese Arbeit gegenwärtig durchgeführt werden kann. Unsere Kirche hat im auslaufenden 20. und beginnenden 21. Jahrhundert große missionsbedingte Anforderungen und Gelegenheiten vor sich. Die finanzielle Lage Der Mutterkirche, über die jedes Jahr auf der Jahresversammlung berichtet wird, ist sicher und stabil. In jedem der vergangenen vier Jahre haben wir ein bescheidenes Mehr an Einnahmen gegenüber den Ausgaben gehabt, auch schon vor Erhalt einiger besonders großer Vermächtnisse. Die finanzielle Hochrechnung für die nächsten fünf Jahre deutet darauf hin, dass diese Betriebsmittel weiter zur Verfügung stehen werden. Um die Mittel flüssig zu halten, hoffen wir, dass das Restaurations- und Renovierungsprogramm besonders unterstützt wird, und zwar zusätzlich zu den selbstlosen Spenden, die Mitglieder und Freunde den laufenden Tätigkeiten Der Mutterkirche zukommen lassen.
Die Reparatur der Gebäude ist nicht bloß ein angenehmer Selbstzweck. Es gibt gesetzliche Vorschriften zu erfüllen und notwendige Sicherheitsvorkehrungen und infrastrukturelle Maßnahmen zu treffen. Doch diejenigen, die gegenwärtig das Verwalteramt innehaben, verstehen, dass unser Arbeitsplatz, diese Einrichtungen, ja unser Gesicht in der Öffentlichkeit, weiterhin in gutem Zustand sein muss. Unsere Kirche, unsere Gebäude sind wichtig, aber sie sind nicht pompös und dienen nicht uns selbst. Ihre Schönheit liegt in ihrer geistigen Nützlichkeit, in dem, was hier für die Männer, Frauen und Kinder vollbracht wird, die zu wissen verdienen, dass es ein offenbartes geistiges Hilfsmittel gibt — das Christus-Heilen, den Tröster —, das ihren tiefsten Bedürfnissen gerecht wird.
Wir geben sorgsam diesen Bedarf bekannt und laden Sie dankbar ein, sich an diesem Programm zu beteiligen.
„Die Tatsache bleibt bestehen, daß das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft das Universum umwandelt.“
(Vermischte Schriften,
S. 372)
„Ein Merkmal der Arbeit interessierte mich besonders. Ich stellte fest, daß alles wie durch Zauber vorwärtsging, sobald die Arbeiter zuzugeben begannen, daß die Arbeiter geschafft werden konnte; das menschliche Gemüt gab seine Zustimmung. Dies lehrte mich, daß ich willens sein sollte, Gott wirken zu lassen. Ich habe oft unter der großen Kuppel gestanden, in der dunklen Stille der Nacht, und gadacht:, Was kann denn Gott nicht tun?' (Wissenschaft und Gesundheit, S. 135.)“
(Aus einem Brief an Mrs. Eddy
von James J. Rome, 30. Juni 1906
— Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, S. 61)
