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Ist Krankheit Gottes Wille?

Aus der Oktober 1998-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die im menschlichen Denken häufig vorherrschende Meinung geht davon aus, dass Krankheit nahezu unvermeidlicher Bestandteil unseres Lebens ist. Diese Gedankenhaltung mag ihren Ursprung wohl in der Auffassung haben, dass Krankheit als Mittel zur Erziehung der Menschen und als eine Form der Strafe dem göttlichen Willen entstamme.

Viele Krankheiten gelten als gefährlich, wenn sie nicht durch fremde, äußerliche Hilfe beeinflusst werden. Und so scheint es nur natürlich, materielle Hilfsmittel zur Bekämpfung und Behebung von Krankheit anzuwenden.

In der Bibel fallen hingegen folgende Faktoren besonders auf. Erstens: Der erste Schöpfungsbericht des Alten Testaments endet mit der Feststellung: „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ 1. Mose 1:31. Zweitens: In allen vier Evangelien wird berichtet, dass Christus Jesus die Menschen, die zu ihm kamen, von ihren körperlichen und seelischen Gebrechen heilte. Und er tat dies, ohne nach der Entstehungsgeschichte der Erkrankung zu fragen und ohne materielle Heilmittel zu verordnen oder selbst zu verwenden. Er heilte einzig durch die Kraft des göttlichen Geistes. Drittens: Christus Jesus bezeichnete sich als „den Weg“ für die Menschen. Dies bedeutet, es steht jedem offen, sein Verständnis anzunehmen und praktisch anzuwenden.

Gott hat also die Schöpfung gut und vollkommen geschaffen und erhält sie immerzu in dieser Vollkommenheit. Da Krankheit darin nicht vorkommt, kann sie unmöglich ein gottgegebener Bestandteil des Lebens sein. Also muss Gesundheit der eigentlich wahre Zustand des Menschen sein, der ja Gottes höchstes Geschöpf ist. Jesus muss eine höhere Sichtweise auf seine Mitmenschen gehabt haben als andere Menschen. Er hatte wohl verstanden und bedingungslos anerkannt, dass jeder Mensch nur Gottes völlig guten Willen kundtun und so von Krankheit geheilt werden kann. So hat Jesus den Menschen den Weg gewiesen, wie ein jeder seinen harmonischen, gesunden Zustand wiedererlangen kann.

Krank ist nur, so könnte man sagen, was sich von Gottes Willen losgesagt hat, was aufgrund menschengemachter Theorien entstanden ist und allein den äußeren Anschein als Wirklichkeit annimmt. Krankheit und Sünde entspringen beide einem von Gott getrennten Bewusstsein. Unversöhnlichkeit, Minderwertigkeit, Eifersucht, Hass, Rache etc. prägen sich oft am Körper durch Störungen aus. Im Gegensatz hierzu kann das Lauschen auf Gottes Willen und das damit übereinstimmende Denken und Handeln dazu führen, dass anstelle von lieblosen, unvollkommenen Gedankenbildern und Eigenschaften für den Menschen der vollkommen, reine Ausdruck des göttlichen Willens zutage tritt. Das menschliche Denken kommt — zumindest zeitweilig — in Einklang mit dem göttlichen Gesetz, und das führt zu Heilung — ganz gleich, um welche Störung es sich handelte.

Die heilsamen Auswirkungen solch höherer, geistigerer Betrachtungsweise erlebte einst ein Christlicher Wissenschaftler. Während seines Studiums überfielen ihn Schwermutszustände, wie er sie in seiner Jugendzeit bei einem Familienmitglied erlebt hatte. Nun schien es ihm, als habe er sie geerbt. Glücklicherweise verloren sie sich nach Abschluss der Studien und Antritt eines interessanten Arbeitsplatzes wieder. Einige Jahre später, nachdem der Mann Christian Science kennen gelernt hatte, traten diese Zustände in verstärkter Form wieder auf, so dass er sich oft regelrecht krank fühlte. Aufgrund dessen, was er durch die Wirkung seiner Gebete bereits an Gutem erlebt hatte, wusste er, dass er sich nicht als wehrloses Opfer zu betrachten brauchte. Wenn ihn die Depression niederdrücken wollte, legte er sich hin, um in Ruhe beten zu können. Er wandte sich dabei von ganzem Herzen Gott zu, vertraute sich völlig Seiner Gegenwart, Liebe und Fürsorge an und erwartete alles Wohlbefinden von Ihm. Er sah bald, dass diese Zustände einer falschen, begrenzten Auffassung vom Menschen als krankheits- und vererbungsanfällig entsprangen. Somit identifizierte er sich inbrünstig mit der vollkommenen göttlichen Idee und beanspruchte das Wirken von Gottes vollkommener Absicht für ihn.

Jeweils nach relativ kurzer Zeit des Gebets war eine merkliche Erleichterung zu spüren, und alsbald konnte er sich befreit erheben und seinen Tagespflichten wieder zuversichtlich nachgehen. Er musste über einige Wochen hinweg auf diese Weise für die Heilung beten. Schließlich verlor sich die Schwermut und er vergaß sie einfach. Seine vollständige Heilung wurde dem Mann erst einige Zeit später bewusst.

Viele verschiedene Heilungserfahrungen stärkten ihn in der unerschütterlichen Überzeugung, dass niemand an der anerzogenen, gewohnheitsmäßigen, rein materiellen Betrachtungsweise von Krankheit kleben zu bleiben braucht. Er lernte vielmehr, dass es möglich ist, diese eng begrenzte Sicht auf den Menschen durch ein wachsendes Verständnis des Einsseins mit unserer göttlichen Quelle zu ersetzen. Sie beweisen, dass ein harmonisches Dasein des Menschen in Liebe, Güte, Kraft, Gesundheit, ja Vollkommenheit, wie Jesus es uns vorlebte, eine allen verfügbare gegenwärtige Möglichkeit ist.

Gott hat die Schöpfung gut und vollkommen geschaffen und erhält sie immerzu in dieser Vollkommenheit. Da Krankheit darin nicht vorkommt, kann sie unmöglich ein gottgegebener Bestandteil des Lebens sein.

Solche Umstellung des Denkens erfordert die Bereitschaft, ja das Bedürfnis, sich von altgewohnten Meinungen zu lösen. Sie verheißt ein neues, wahrhaft gesundes Leben voller Erfüllung, Energie und Tatkraft. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin von Christian Science, äußert sich hierzu wie folgt mit Blick auf Jesu Jünger: „Von der Nutzlosigkeit ihrer Bemühungen im Dunkeln überzeugt und durch die Stimme ihres Meisters erweckt, änderten sie ihr Verfahren, wandten sich von den materiellen Dingen ab und warfen ihr Netz auf der rechten Seite aus. Indem sie Christus, Wahrheit, von neuem am Ufer der Zeit erkannten, wurden sie befähigt, sich etwas aus der sterblichen Sinnlichkeit oder aus dem Begrabensein des Gemüts in der Materie zu neuem Leben zu erheben, das Geist ist.“

Lassen auch wir uns von diesem neuen Geist erfassen und brechen wir auf zu der göttlichen Sicht auf Seine Schöpfung! Machen wir von den Möglichkeiten eines Lebens in Einklang mit Gottes Willen vorurteilslos Gebrauch! Erwarten wir, dass Sein vollkommener, unendlich segnender Wille kund wird! Der Christus, die vollkommene, mit göttlicher Macht ausgestattete Idee vom Menschen, die Jesu Wirken zugrunde lag, ist jederzeit und in einem jeden segnend und heilend am Werk. Das „Sehr gut“ über die Gottesschöpfung ist auch heute noch in Wirklichkeit das einzig gültige Maß — es lässt uns und unsere Mitmenschen in einem neuen Licht erstrahlen.

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