„Wir beten", sagte mir unsere Bibliothekarin, die an einem für uns denkwürdigen Mittwoch zusammen mit einem anderen Kirchenmitglied im Leseraum unserer Christian Science Zweigkirche Dienst tat. Ungefähr zwei Stunden vor Beginn der Mittwochabend-Zeugnisversammlung hatte ich im Leseraum angerufen, um mich nach der Situation um unser Kirchengebäude herum zu erkundigen. Ich fragte: „Sind unsere Fensterscheiben noch heil?" und meine Gesprächspartnerin antwortete kurz und bestimmt: „Aber natürlich!" Es war gut zu wissen, dass die Mitarbeiterinnen im Leseraum auch in einer unruhigen, nicht abschätzbaren Situation nur das Gute erwarteten!
Am späten Nachmittag hatte ich aus dem Rundfunk erfahren, dass vor der Zentrale einer großen Volkspartei eine Kurdendemonstration stattfinden würde. Diese Parteizentrale liegt unserem Kirchengebäude, nur durch eine schmale Straße getrennt, gegenüber. Die Medien verbreiteten Nachrichten von Tendenzen zur Eskalation bei den Demonstranten und von einem großem Polizeiaufgebot in der Innenstadt.
Die Gruppe von Demonstranten wurde ungefähr dreißig Meter vor unserer Kirche am Weitermarschieren gehindert und von der Polizei eingekreist. Es schien, als ob sich das Kirchengebäude mitten im Brennpunkt von Gewalt befand.
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