Wenn jemand anderem etwas Schlimmes zustößt und wir denken, wir selber seien in irgendeiner Weise dafür verantwortlich, dann können wir uns schrecklich fühlen. Wir wollen etwas tun, um die Folgen für den Betreffenden oder für uns selbst zu beseitigen. Aber das Gefühl „Es ist meine Schuld" lähmt uns. In dem Bemühen von diesem Gefühl frei zu werden, könnten wir versucht sein einer anderen Person oder einer Sache die Schuld zuzuschieben.
Als eines unserer Kinder vor einigen Jahren krank wurde, während es Verwandte besuchte, blieb ich in diesem Sumpf von Beschuldigung und Selbstvorwürfen stecken. Doch als ich für das Kind betete, dämmerte es mir, dass ich es hier mit einer Art mentalen Ansteckung zu tun hatte — dem Glauben, dass Verletzungen, Böswilligkeit, Unverantwortlichkeit wie auch Krankheit von einer Person auf die andere übertragen werden können. Ich erkannte, dass ich mir Vorwürfe gemacht hatte, weil ich dieses Kind zusammen mit seiner Schwester zu den Verwandten hatte reisen lassen. Ich hatte Familienmitgliedern vorgeworfen, sie hätten sich in ihrem Gebet nicht genug engagiert, um dem Kind Trost zu bringen. Und ich hatte mir Vorwürfe gemacht, dass ich wohl keine gute Christliche Wissenschaftlerin sei, da die Heilung nicht sofort eingetreten war.
Daraufhin kamen mir die Worte aus Wissenschaft und Gesundheit ins Bewusstsein: „Die Kommunikation geht immer von Gott aus zu Seiner Idee, dem Menschen." Wissenschaft und Gesundheit, S. 284. Ich erkannte ganz klar, dass ich die Auffassung nicht zu akzeptieren brauchte, das Dasein spiele sich in der Materie ab und daher sei das Leben eine Art laterales Zusammenspiel oder eine Interaktion von vielen Menschen und materiellen Elementen. Diese Auffassung wird zwar allgemein akzeptiert, aber sie wird in den eben zitierten Worten eindeutig zurückgewiesen und sie entspricht nicht dem, was die Bibel über das Leben offenbart.
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