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Wer ist schuld? Was sagt die Bibel?

Aus der April 2000-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn jemand anderem etwas Schlimmes zustößt und wir denken, wir selber seien in irgendeiner Weise dafür verantwortlich, dann können wir uns schrecklich fühlen. Wir wollen etwas tun, um die Folgen für den Betreffenden oder für uns selbst zu beseitigen. Aber das Gefühl „Es ist meine Schuld" lähmt uns. In dem Bemühen von diesem Gefühl frei zu werden, könnten wir versucht sein einer anderen Person oder einer Sache die Schuld zuzuschieben.

Als eines unserer Kinder vor einigen Jahren krank wurde, während es Verwandte besuchte, blieb ich in diesem Sumpf von Beschuldigung und Selbstvorwürfen stecken. Doch als ich für das Kind betete, dämmerte es mir, dass ich es hier mit einer Art mentalen Ansteckung zu tun hatte — dem Glauben, dass Verletzungen, Böswilligkeit, Unverantwortlichkeit wie auch Krankheit von einer Person auf die andere übertragen werden können. Ich erkannte, dass ich mir Vorwürfe gemacht hatte, weil ich dieses Kind zusammen mit seiner Schwester zu den Verwandten hatte reisen lassen. Ich hatte Familienmitgliedern vorgeworfen, sie hätten sich in ihrem Gebet nicht genug engagiert, um dem Kind Trost zu bringen. Und ich hatte mir Vorwürfe gemacht, dass ich wohl keine gute Christliche Wissenschaftlerin sei, da die Heilung nicht sofort eingetreten war.

Daraufhin kamen mir die Worte aus Wissenschaft und Gesundheit ins Bewusstsein: „Die Kommunikation geht immer von Gott aus zu Seiner Idee, dem Menschen." Wissenschaft und Gesundheit, S. 284. Ich erkannte ganz klar, dass ich die Auffassung nicht zu akzeptieren brauchte, das Dasein spiele sich in der Materie ab und daher sei das Leben eine Art laterales Zusammenspiel oder eine Interaktion von vielen Menschen und materiellen Elementen. Diese Auffassung wird zwar allgemein akzeptiert, aber sie wird in den eben zitierten Worten eindeutig zurückgewiesen und sie entspricht nicht dem, was die Bibel über das Leben offenbart.

Angefangen bei der Genesis und bis hin zur Offenbarung weist uns die Bibel auf die Wirklichkeit des geistigen Lebens hin, das seinen Ursprung in Gott hat. Der Schöpfungsbericht im ersten Buch Mose erklärt das Leben als die geistig mentale Entfaltung der Ideen Gottes, des Gemüts. Diese Ideen sind untrennbar vom Gemüt. Das Kapitel schildert den Menschen als Gottes Bild und Gleichnis, das eine direkte Beziehung zu Gott hat, genauso wie das Spiegelbild in einem Spiegel eine direkte Beziehung zum Original hat. Ideen, die im Gemüt existieren, können niemals aus dem Gemüt herausfallen, noch können sie negative Auswirkungen aufeinander haben, denn sie sind „sehr gut" Siehe 1. Buch Mose 1:31..

Die geistigen Denker zu Zeiten des Alten und Neuen Testaments bewiesen auf unzählige Art und Weise, dass das Leben des Menschen unmittelbar aus Gott hervorgeht und dass diese Wahrheit ein Gesetz des Guten ist, das schädliche, sterblich laterale Tätigkeiten aufhebt. Mose bewies das. Als er die Israeliten aus Ägypten herausführte, ging er mit ihnen auf trockenem Boden durch das Rote Meer, obgleich der materielle Verstand gesagt hätte, das Wasser würde sie verschlingen. Christus Jesus bewies die Gegenwart dieses Gesetzes Gottes, als er die Menschen heilte, Tausende mit ein paar Broten und Fischen speiste, Stürme stillte und Tote auferweckte. Mary Baker Eddy drückt es so aus: „Gottes Gesetz ist in drei Worten enthalten:, Ich bin Alles'; und dieses vollkommene Gesetz ist stets gegenwärtig, um jeden Anspruch eines anderen Gesetzes zurückzuweisen." Nein und Ja, S. 30.

Alle menschlichen Probleme, mit denen wir uns herumschlagen, sind im Wesentlichen auf diesen grundlegenden irrigen Glauben zurückzuführen, dass das Leben sich in der Materie und unter Sterblichen abspiele. Diese falsche Anschauung sagt, wir reichten Krankheiten untereinander hin und her. Sie möchte uns dazu bringen uns für das, was wir uns zugezogen haben, gegenseitig zu beschuldigen und die furchterregende Nachricht — und damit auch die Furcht und das Gefühl der Anfälligkeit — weiter zu verbreiten. Da Gott aber Leben ist und da alles Sein die Entfaltung Seiner Ideen ist, stammt alles, was Gottes Ideen bekommen, von Gott und ist gut. Krankheit kann nicht durch Materie oder materielle Gemüter verbreitet werden. Und die Furcht davor hört auf, wenn wir falsche Beschuldigungen aufgeben und Gottes Herrschaft über alles anerkennen.

Wie befreiend ist die geistig radikale Erklärung von Christian Science, dass das wirkliche Leben keine Zusammensetzung aus sterblichen Molekülen, sondern die unendliche Manifestation Gottes, des Gemüts, ist. Wir sind die eigentlichen Ideen Gottes. Wir sind sicher in Seiner Umarmung, immer von Ihm gestärkt, aufrechterhalten und regiert.

Das Licht wirklichen Seins wandelt zunehmend unser gegenwärtiges verschwommenes Verständnis um, wenn wir uns Gott unterordnen und aufhören an einem von Gott getrennten persönlichen Gemüt und Dasein festzuhalten. Das heißt, dass wir mit Gott in Einklang sind, und die Folge davon ist Heilung — wie es in der oben erwähnten Situation mit meiner Tochter geschah.

Als ich in jener Nacht betete, spürte ich mit neuer Gewissheit, dass das wahre Sein geistig ist, dass es von Gott ausgeht und eins ist mit Ihm. Alle Beschuldigungen und Schuldgefühle wurden zum Schweigen gebracht. Ich fühlte mich veranlasst noch einmal die Bibellektion für jene Woche zu lesen, die im Christian Science Vierteljahresheft angegeben ist. Sie enthielt die Geschichte von Hagar und Ismael, die von Abrahams Familie in die Wüste geschickt wurden, wo ihnen der Tod bevorstand. Ich las einen Vers, der meinem Herzen Heilung brachte: „Da erhörte Gott die Stimme des Knaben. Und der Engel Gottes rief Hagar vom Himmel her und sprach: Was ist dir, Hagar? Fürchte dich nicht; denn Gott hat gehört die Stimme des Knaben, der dort liegt." 1. Mose 21:17. Ich dachte: Gott stillt die Not des Kindes direkt, nicht auf dem Weg über Hagar. Gott sorgt also auch direkt für unsere Tochter und sie braucht nicht über mich oder jemand anders zu ihrem harmonischen Sein zurückzufinden. Meine Aufgabe bestand darin, an dieser geistigen Tatsache der direkten Beziehung des Menschen zu Gott festzuhalten. Mit absoluter Überzeugung wusste ich, dass das Kind in Sicherheit war. Am nächsten Tag hörte ich von meinen Töchtern, dass sie einen fröhlichen Tag verbrachten. Das Problem wurde nie wieder erwähnt. Es gab keine weiteren Beschwerden und alle Symptome verschwanden schnell.

Gebet, die Gemeinschaft mit Gott, hebt unsere Vorstellung vom Leben zunehmend und dauerhaft über das ständige Bombardement eines vermeintlich sterblichen Lebens hinaus — hin zum göttlichen Leben. Wir lernen mehr über die Herrschaft, die wir hier und jetzt haben, und erleben Schritt für Schritt, wie das Gesetz des Guten Schlechtes aus unserer Erfahrung ausschließt. Dies beseitigt die Frage der Schuld, es beseitigt alles, was irgendeiner Form von Ansteckung Ursache, Gesetz oder Wirklichkeit verleiht. Wir fühlen die heilende Befreiung, die durch die Erkenntnis der Unschuld aller Ideen Gottes eintritt. Das Sein ist der direkte Ausdruck des Gemüts und Gott allein ist verantwortlich für die unendliche Güte des Seins.

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