Für mich ist die Bibel mit ihrem Alten und Neuen Testament ein Buch von unschätzbarem Wert, das mir Gottes gütiges Wirken zum Wohle der Menschen über den Zeitraum von viereinhalbtausend Jahren dokumentiert. Es zeigt mir exemplarisch, wie der Einzelne Gottes Führung erleben kann, wie ihm in Notsituationen und Gefahren geholfen, er vor schädlichen Entscheidungen bewahrt und von Überheblichkeit und falschem Stolz geheilt wird, kurz, wie er durch sein Gottvertrauen sicher durchs Leben geführt wird.
Am Beispiel des jüdischen Volkes zeigt mir das Alte Testament, wie eine ganze Stammesgemeinschaft durch Gott Schutz, Nahrung und sichere Führung findet, d. h. dass dieser Gott nicht nur beim Einzelnen, sondern auch in den übergeordneten Abläufen dieser Welt wirkt. Die für mich herausragenden Gestalten Abraham, Mose, die Propheten, Jesus und Paulus sind mir Vorbilder im Umgang mit Gott. Sie lehren mich Demut, geistige Wachheit und Intelligenz wie auch die Erkenntnis, was wahre Weisheit ist. Bei allen der Genannten hat Gebet eine zentrale Rolle im Leben gespielt, ja ihr Leben offenbart uns die Macht des Gebets. Man könnte sagen, Beten ist das Mittel zur Kommunikation mit Gott. Es setzt das Schweigen der äußeren Sinne und die Stille des Herzens voraus, das demütig und unvoreingenommen lauschend der göttlichen Quelle zugewandt ist.
Aus solch erwartungsvoller Hingabe und Empfänglichkeit sind auch die gottinspirierten Botschaften der Psalmen, der Weisheitssprüche Salomos und der Gleichnisse Jesu entstanden. Und immer erweist sich die Autorität der Bibel durch heilsame Erfahrungen wie auch durch körperliche Heilungen, die ohne materielle Mittel auf rein geistige Weise zustande kommen.
Aus diesem unerschöpflichen Schatz an Intelligenz und Weisheit beziehe ich ständig Anregung und Hilfe bei der Bewältigung von Problemen im Alltag und finde Führung durch schwierige Situationen im Leben. Von ganz besonderer Bedeutung ist mir dabei die Gestalt Christi Jesu von Nazareth. Die folgende Begebenheit gibt mir ein Beispiel, wie Gottverbundenheit sich auch im Angesicht einer größeren aggressiven Menschenmenge schützend auswirken kann: Jesu Aussagen über Gott wurden einmal von großen Teilen seiner Zuhörer als derart provokant, ja ketzerisch und gotteslästerlich empfunden, dass sie ihn steinigen wollten. Er jedoch ging, geschützt durch das intensive Bewusstsein seiner untrennbaren Einheit mit Gott, unbeschadet durch die feindliche Menge hindurch (Joh 10). Ich selber habe erlebt, wie mir drei Mitglieder meiner vorgesetzten Behörde die Arbeits- und Einkommensgrundlage eines Tages zu entziehen versuchten. Ich wurde durch mein Gottvertrauen und Beten vor allen schlimmen Auswirkungen bewahrt, es ergaben sich daraus am Ende sogar noch bessere Betätigungsmöglichkeiten.
Solch eindrückliche Erfahrungen, darunter auch viele körperliche Heilungen auf rein geistigem Wege, haben mich gelehrt, dass Beten in allen Situationen das Beste und Zuverlässigste ist, was wir tun können. Ich weiß, dass ich mich in jeder nur denkbaren Notsituation an Gott wenden und konkrete Hilfe finden kann. Die Bibel kann jeden Leser lehren, wie er bei Katastrophen aller Art, bei Kriminalität und anderen Bedrohungen, bei Armut, Krankheit usw. Schutz und Rettung im Gebet erfahren kann. Das regelmäßige Studium der Bibel, das von der Erwartung frischer, lebendiger Inspiration geprägt ist, liefert uns dabei eine kaum zu überschätzende Grundlage, das zu erfahren, was der Psalmist so wiedergibt: „Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben" (Ps 46:2).
