Lernt Michael Kennen, der die Rolle neben Benny Bogswaggle in dem Disneyfilm The Country Bears im letzten Jahr bekam und auch in Fernsehserien wie Boston Public und Malcolm in the Middle eine der Hauptrollen spielte. Er erzählt uns, wie er mit dem harten Geschäft umgeht, Schauspieler zu sein, und welche Bedeutung sein Glaube für ihn hat.
Also, Michael, wie wurdest du entdeckt?
Als ich ungefähr zwölf war, spielte ich im Theater in meiner Realschule mit. Wir arbeiteten an unserem ersten Stück, einem Discomord-Kriminalstück mit dem Titel Stayin' Al ... Direkt vor der ersten Aufführung bat die Dame, die unsere Theatergruppe leitete und auch die Regisseurin unseres Stückes war, einen Freund, der Manager in Los Angeles war, vorbeizukommen und mich spielen zu sehen. Nach der Vorstellung ging ich mit dem Manager Mittagessen. Er meinte, dass ich Talent hätte und dass er gern für mich arbeiten würde. Also unterschrieb ich bei ihm und innerhalb einer Woche wurde ich zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Einen Monat später machte ich meinen ersten Werbespot und von da an ging es voran.
Wenn du eine Rolle bekommst, wie bereitest du dich normalerweise vor?
Ich lese gerne das ganze Drehbuch, um ein Gefühl für den Charakter zu bekommen — ich versuche mich in den Charakter hineinzufühlen und wirklich der Charakter zu werden. Die meisten Charaktere, die ein Schauspieler spielt, sind eigentlich Leute, die jeder kennt oder zu denen jeder einen Bezug hat, außer dass einige ihrer Merkmale und Charakterzüge in einem Film oder Fernsehdrehbuch mehr betont werden.
Außerdem denke ich gern über die Ideen in dem Buch Wissenschaft und Gesundheit nach. Die Autorin Mary Baker Eddy hat einige tolle Sachen über Arbeit zu sagen. Manchmal spiele ich eine Art Spiel. Ich gehe ins Bett und öffne wahllos eine Seite in dem Buch. Und ich habe gemerkt, dass ich fast jedes Mal, wenn ich das tue, etwas lese, das mir hilft, mit jedem Problem, mit dem ich zu tun habe, fertig zu werden. Das Buch ist toll.
Welche Rollen magst du am liebsten?
Komische Rollen. Ich liebe Komödien. Es ist solch ein Geschenk, Leute glücklich machen zu können. Eine meiner Lieblingsrollen war eigentlich in dem ersten Film eines Collegestudenten mit dem Titel Math and You. Ich denke, man könnte ihn als eine Art schwarze Komödie klassifizieren. Es gab auch lustige Szenen in dem Film, aber er basierte auf dem wirklichen Leben. Eine wirkliche Familie. Es passieren komische Dinge, aber es ist in gewisser Weise auch tragisch. Es geht um die Beziehung zwischen einer Mutter und einem Vater und darum, wie ihr zehn, elf Jahre altes Kind mit der Spannung und dem dauernden Streit im Haus umgeht. In gewisser Weise ist der Junge emotional reifer als seine Eltern. Ich spielte den Jungen und vielleicht mochte ich die Rolle deshalb am liebsten, weil ich das Gefühl hatte, dass ich bei den Leuten etwas bewirken konnte durch Komik und dadurch, dass ich sie zum Nachdenken gebracht habe.
Die Konkurrenz zwischen Schauspielern muss hart sein...
Bei der Schauspielerei gibt es sehr viel Konkurrenz. Ich sehe die selben fünf oder sechs Jungs in meinem Alter, mit ähnlichem Aussehen dauernd Interviews geben. Man könnte sagen, es ist wie eine konkurrierende Clique. Am Anfang hatte ich ein bisschen Angst, weil einige der Jungs schon mehr Schauspielerfahrung hatten. Aber dann fand ich, dass es eine Gelegenheit für mich war, meine Schauspielfähigkeiten zu verbessern. Jeder ist einzigartig und die Konkurrenz half mir, meinen eigenen Stil zu entwickeln, der mich von dem Rest der Schauspieler meines Alters unterschied.
Hast du jemals eine Rolle nicht bekommen, die du sehr gern gehabt hättest?
Ja, das habe ich. Es war eine Rolle in Akte X. Ich habe diese Sendung schon immer gern gemocht. Als ich die Folge sah, in der ich gewesen wäre, fiel mir auf, dass der Junge, den sie ausgesucht hatten, physisch viel größer war als ich. Und ich sah ein, dass ich einfach nicht der Typ war, den sie gesucht hatten. Es war nichts gegen mich persönlich oder meine Schauspielfähigkeiten.
Es ist wirklich nicht leicht, dauernd zu Castings oder zu Interviews zu gehen und sie sagen, ich bin perfekt für die Rolle, und dann eine Woche später oder so wird mir mitgeteilt, dass ich die Rolle doch nicht bekommen habe. Wenn solche Sachen passieren, gibt mir das Gelegenheit, meine Verbindung mit Gott zu verstärken und festzustellen, dass jede Rolle, die ich bekomme, eine Gelegenheit von Gott ist. Die Rolle, die Gott für mich vorgesehen hat, kann mir niemals von einem andern Schauspieler weggenommen werden. Wenn ich eine Rolle nicht bekomme, dann weiß ich, es ist so, weil Gott etwas Besseres für mich hat. Und das gilt für jeden andern auch. Also in gewisser Weise gibt es in Wirklichkeit gar keine Konkurrenz. Jeder von uns hat einen Platz oder eine Rolle in Gottes Plan. Das hilft mir, nicht verbittert darüber zu sein, wenn ich eine Rolle nicht bekomme.
Gibt es Rollen, die du nicht annehmen würdest, weil sie mit deinen Werten in Konflikt stehen?
Es ist interessant, dass du das zur Sprache bringst. Ich denke, es hängt wirklich davon ab, wie ein Schauspieler eine Rolle oder einen Charakter sieht. Es gab immer eine Spur Gutes in fast allen Charakteren, die ich gespielt habe — egal, wie negativ sie auch schienen. Und wenn man das herausgefunden hat, dann ist es leichter, dieser Charakter zu werden, und dann ist es nie ein Problem für mich.
Siehst du einen Zusammenhang zwischen der Disziplin Schauspieler zu sein und der Christian Science zu leben?
Absolut! Einen ganz unmittelbaren. Zuhören können und Anweisungen befolgen ist wichtig — bei beidem, beim Schauspielern und beim Heilen. Ob man nun seinem Regisseur oder dem Schauspielerkollegen am Set zuhört oder im Gebet auf Gott lauscht.
Zum Beispiel?
Als wir Tucker, meine erste Fernsehshow, machten, ging es mir am Tag der Aufnahmen miserabel. Es war eine Anstrengung für mich, bloß aus meinem Wohnwagen zu kommen und zum Set zu gehen. Die Szene, die wir aufnehmen wollten, beinhaltete einiges an Choreographie — nicht nur Sprechen, sondern auch Bewegen, was sehr mühsam für mich war, so wie ich mich fühlte.
Während der Pause ging ich alleine in einen Raum und setzte mich an einen Tisch. Immer wenn ich ein Problem habe, egal was es ist, dann versuche ich wirklich auf Gott zu hören und auf Gedanken, die mir helfen. Ich wusste, dass die Rolle in Tucker etwas war, das ich mir erarbeitet und verdient hatte. Und ich hatte das Gefühl, dass ich das Recht hatte, diesem Gefühl krank zu sein oder allem, was mich davon abhielt, mein Bestes zu geben, zu trotzen. Ich dachte: „Wenn ein vollkommener Gott mich als Sein Bild und Gleichnis gemacht hat, dann gibt es absolut keinen Zeitpunkt, wo ich nicht mein Bestes geben könnte.“
Fünf oder zehn Minuten später wurde ich zum Set zurückgerufen. Und ich fühlte mich perfekt. Ich konnte alles tun, was ich musste und um meine beste Vorstellung zu geben. Das verdanke ich alles Gott.
Was ist Gebet für dich?
Gebet ist, denke ich, Gott anzurufen, mit Gott zu kommunizieren. Ob es vor dem Schlafengehen ist oder bevor ich in ein wichtiges Interview gehe oder während des stillen Gebets in der Sonntagsschule, es ist eine Möglichkeit für mich, mit Gott zu sprechen und wirklich zuzuhören, was Er mir zu sagen hat. Im Gebet kann ich mit meinen Gedanken allein sein und erkennen, wer ich bin. Damit meine ich, ich überprüfe meine Gedanken und Handlungen, um sicherzugehen, dass sie immer auch zum Wohl des anderen sind und niemandem schaden. Gebet ist etwas, was mich sicher macht, dass es einen Gott gibt und dass Er gegenwärtig ist.
Denkst du, dass unser Schöpfer, Gott, einen guten Plan für jeden von uns hat?
Ja, aber man kann sich nicht einfach zurücklehnen, bloß weil Gott einen guten Plan für einen hat. Man muss erkennen, dass man auch etwas dafür tun muss. Mrs. Eddy sagt in einem ihrer Bücher, Vermischte Schriften: „Der Erfolg im Leben hängt von beharrlicher Anstrengung ab, von der Ausnutzung des Augenblicks mehr als von irgend etwas anderem. Viel Zeit wird vertan, indem man über Nichtiges spricht, nichts Rechtes tut und unentschlossen ist im Hinblick auf das, was man tun sollte. Wenn man in der Zukunft erfolgreich sein möchte, sollte man die Gegenwart aufs äußerste nutzen“ (S. 230).
Das inspiriert mich und hilft mir, die gegenwärtigen Möglichkeiten wirklich zu ergreifen — mir größte Mühe zu geben bei dem, was mir jetzt gegeben ist, denn das wirkt sich auf meine Zukunft aus.
Vielen Dank, Michael. Wir wünschen dir alles Gute für deine Karriere.
Gebet eines Schauspielers
Das ist meine Version vom 23. Psalm. Ich habe einige Worte durch meine eigenen ersetzt. Er hilft mir wirklich bei meiner Schauspielerkarriere, besonders wenn ich wegen einer schwierigen Rolle unsicher bin. – M.M.
Der Herr ist mein Regisseur, mir wird nichts mangeln. Er lässt mich auf einer grünen Aue arbeiten und am stillen Wasser filmen.
Er erneuert meine Arbeitsgemeintschaft. Er führet mich den Weg einer guten Karriere um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte durch das Tal der Arbeitslosigkeit, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Drehbuch und deine Regie trösten mich.
Du bereitest eine Rolle für mich im Angesicht meiner Konkurrenz.
Du gibst mir die Rolle, die richtig ist für mich; ich bin voll beschäftigt.
Sicher werde ich Arbeit haben, und ich werde dem Herrn ewig danken.
Sein Steckbrief
ALTER
17
HEIMATSTADT
Burbank, Kalifornien, USA
SCHULE
Studiert Film im letzten Schuljahr an der John Burroughs High School
LIEBLINGSBUCH
The Great Gatsby
SCHAUSPIELER, DIE ER BEWUNDERT
Jack Nicholson, Tobey Maguire
LIEBLINGSFILM
The Stand (Stephen King)
EINE PERSON (Vergangenheit oder Gegenwart) DIE ER GERN TREFFEN WÜRDE
Abraham Lincoln
FREMDSPRACHEN
Englisch, Spanisch (un poco)
DIE ROLLE, DIE ER IN MALCOLM IN THE MIDDLE SPIELTE
Ronald, ein Barbar (a Goth)
WAS ER AN ANDEREN AM MEISTEN SCHÄTZT
EHRLICHKEIT
FÄHIGKEITEN & HOBBIES
Singen, Tanzen, DJ-ing, Basketball, Schwimmen, Gedichte schreiben
