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Immer noch beste Freunde

Aus der November 2003-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Meine Freundin Jaime und ich waren seit der zweiten Klasse die besten Freundinnen. Jaime hatte schon immer eine gute Gesangsstimme und wir konnten beide Gitarre spielen. Ich spielte die Bassstimme und sie die Melodie. Als wir in die siebte Klasse gingen, fingen wir an Stücke zu komponieren. Dann kam noch ein Schlagzeuger dazu und wir gründeten eine Band. Ich hatte das Gefühl, dass wir das perfekte Team waren.

Eines Tages erzählte mir Jaime dann von einer Kirche, zu der sie neuerdings ging, und wie sehr es ihr dort gefiel. Früher war sie nicht sehr religiös gewesen und ich freute mich für sie, dass sie schließlich eine Kirche gefunden hatte.

Nach und nach wurde Jaime immer intoleranter. Sie fing an, ihre religiösen Anschauungen anderen aufzudrängen. Und sie sagte beleidigende Dinge über meinen Glauben — Christian Science. Ich fühlte mich zurückgestoßen. Es kam mir vor, als kennte ich sie überhaupt nicht mehr.

Eines Tages rief ich Jaime an, um einen Probentermin mit ihr für die nächste Woche zu vereinbaren. Sie sagte, dass sie es diese Woche nicht mehr schaffe, vielleicht später. Ich hatte das Gefühl, dass sie etwas vor mir verheimlichte. Schließlich nahm sie all ihren Mut zusammen und sagte mir die Wahrheit. Gott habe ihr gesagt, sie solle die Band verlassen. Das war ein Schock für mich und ich glaubte ihr nicht. Vor allem konnte ich das einfach nicht verstehen. Dass Jaime religiös geworden war, schien sie wirklich glücklich zu machen, aber ich dachte, dass das nicht eine gute Freundschaft entzweien sollte.

Ich hielt mich eine Weile von ihr fern und gründete eine neue Band. Aber ich sah auch ein, dass ich Jaime vergeben musste. Es war nicht richtig, Groll zu hegen.

Ich betete, um ihr vergeben zu können, und der Alltag kehrte wieder ein. In meinen Gebeten dachte ich darüber nach, dass Jaime ein Kind Gottes war. Sie hatte immer versucht, Freude zu verbreiten und freundlich zu anderen zu sein, und das zeigte ihre wahre Natur. Ich wusste, dass ihre Absichten gut waren und dass sie niemals beabsichtigen würde, etwas zu sagen oder zu tun, das meine Gefühle verletzte – oder mir ein schlechtes Gefühl zu vermitteln, so zu Gott zu beten wie ich es tat. Diese Gedanken halfen mir, meinen Groll loszuwerden.

Einige Monate später verabredeten Jaime und ich uns fürs Kino. Sie kam vorher noch bei mir zu Hause vorbei und schließlich redeten wir über alles. Wir merkten beide, dass wir uns gegenseitig mochten, auch wenn wir bei vielen Dingen nicht immer derselben Ansicht waren. Nach diesem Gespräch kam Jaime wieder öfter zu mir zum Gitarrespielen. Heute gibt es die Band nicht mehr, aber wenn wir uns treffen, bringen wir uns manchmal gegenseitig Stücke bei, die wir im Radio hören.

Obwohl Jamie immer noch zu ihrer Kirche geht, versucht sie nicht mehr, andere Leute davon zu überzeugen, dass das, was sie glaubt, richtig ist. Wir respektieren uns nun mehr. Dieses Jahr gehen wir in die zehnte Klasse. Und sind noch immer die besten Freundinnen.

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