Es verbreitet sich wie ein Lauffeuer — on-line, am Telefon, in der Schule. Schau dir an, was diese Sonntagsschüler in Wellesley, Massachusetts, über Klatsch zu sagen haben, und den geistigen Standpunkt, den sie einnehmen, um ihn im Keim zu ersticken.
KLATSCH...was ist das Motiv dahinter?
Ich denke, Leute tratschen, um ihr Selbstbewusstsein zu stärken, indem sie andere herabsetzen.
Manchmal ziehen Leute über andere her, weil sie sich selbst unsicher fühlen. Gerüchte werden oft von Leute in die Welt gesetzt, die eifersüchtig sind oder die sich einer Gruppe zugehörig fühlen möchten. Gerüchte entstehen aber auch durch Missverständnisse.
Leute tratschen aus Eifersucht, Ehrgeiz oder aus Überheblichkeit. Wenn man Klatsch und Tratsch liest oder hört, ist es gut, die Motive und den Grund dafür zu überprüfen.
Wenn jemand etwas Negatives über einen anderen weiß, und er gerne tratscht, dann sagt er es jemand anderem, um clever zu wirken.
Wenn Leute Klatsch über eine bekannte Person verbreiten, denken sie, es macht sie beliebt — sie denken, sie bekommen Aufmerksamkeit, weil sie etwas wissen, was alle anderen nicht wissen.
Ich denke, Klatsch ist eine Droge. Einige werden davon abhängig, weil sie denken, dass Klatsch schön ist und ihnen nützt.
Klatsch schadet
Lily: Manchmal beginnt Klatsch mit der Wahrheit. Aber dann verstehen die Leute es falsch und sagen Dinge, die schaden, falsche Dinge.
Sara: Eine meiner Freundinnen dachte, dass sie nicht genug beachtet würde und versuchte sich beliebt zu machen, indem sie andere belauschte. Sie hörte alle möglichen Geheimnisse und verbreitete sie dann. Alle waren total wütend auf sie. Sie war vielleicht vier Minuten beliebt, aber sie verlor eine Menge Freunde. Sie versuchte sich zu entschuldigen, aber sie hatte einige ziemlich schlimme Sachen verbreitet.
Abby: Tratsch schadet normalerweise demjenigen, der damit angefangen hat.
In Frankreich, wo ich herkomme, tratschen die Leute genauso viel wie in den USA. Ich denke Mädchen tratschen mehr als Jungen, aber wenn Jungen über andere herziehen, kann das wirklich weh tun, besonders wenn sie über Mädchen reden. Aber durch Christian Science habe ich viel darüber gelernt, wie man verschiedene Situationen handhabt. Sie hat mich gelehrt, geduldiger, offener und wirklich verständnisvoll zu sein.
„Da geht der Hockey-, Schläger‘“
Madison: Wir haben in der Sonntagsschulklasse eine interessante Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit gefunden, als wir über klatsch sprachen. Sie lautet: „Die Gesellschaft ist ein törichter Geschworener, der nur eine Seite des Falls anhört. Die Gerechtigkeit kommt oft zu spät, um ein Urteil zu erwirken” (S. 238). Für mich heißt das, dass wenn sich Gerüchte ausbreiten, die Leute sie oft als wahr akzeptieren, bevor die Wahrheit eine Chance hat, sich zu zeigen.
Ich hing mit meinen Freunden an der Schultür rum und beobachtete die Leute, die vorbeigingen. Es gab einen neuen Jungen an der Schule, der ein toller Hockeyspieler war. Meine beiden Freunde sagten: „He, da geht der Hockey-,Schläger'. Ich wette, er trinkt ‘ne Menge Bier und ist ein echter Partylöwe.“ Zum Glück hat er sie nicht gehört.
Die Woche darauf hörte ich Kyle, einen Jungen, der mit den Hockeyspielern befreundet ist, sagen: „Kennst du Soundso? Also, er war auf einer Party. Da haben sie ihm Bier angeboten und er hat gesagt:, Nein. Ich trinke nicht. Das passt einfach nicht zu mir.’ “ Da erkannte ich, dass Klischees unfair sind.
An Wochenenden kommen weltweit junge Leute wie die unten auf dem Foto zusammen, um in der Sonntagsschule miteinander über geistige Werte zu sprechen. Sie diskutieren persönliche und weltweit interessierende Dinge und benutzen die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy als Leitfaden, um Probleme zu lösen und geistig zu wachsen.
Wie man die Gerüchteküche STOPPEN kann
Abby: Für mich ist die Lösung Klatsch zu beenden ganz einfach. Man muss einfach nur die Goldene Regel praktizieren. Die Leute behandeln, wie man selber behandelt werden möchte. Ich mag auch diesen moderne Übersetzung des Bibelverses „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet“ aus The Message, die ungefähr so heißt: „Hack nicht auf Leuten rum, stürz dich nicht auf ihre Misserfolge, kritisiere nicht ihre Fehler — es sei denn, du möchtest auch so behandelt werden“ (Mt 7:1).
Henry: Jesus gab uns ein Beispiel, was wir tun können, auch wenn der Klatsch anscheinend wahr ist. Als er die Leute traf, die gerade eine Frau steinigen wollten, die, wie sie sagten, Ehebruch begangen hatte, war er ganz still. Dann sagte er: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie” (Joh 8:7). Dann vergab er der Frau. Jesus akzeptierte nicht einfach den Stempel, den die Leute dieser Frau aufdrücken wollten. Das zeigt, wie wichtig das ist, wie man auf Abstempelung und Klatsch reagiert. Wie man darauf reagiert, kann die ganze Situation verändern.
In meiner Schule gab es eine Menge Klatsch. Die Schulverwaltung rief schließlich alle zusammen, um das Problem zu lösen. Ihre Lösung war ein ganz einfacher Satz: „Ich vergebe dir.” Wenn man das zu jemandem sagt, der tratscht, dann konfrontiert man ihn und nimmt ihm seine Macht.
Patricia: Als ich letztes Jahr von Frankreich in die USA kam, half mir ein Mädchen, mich zurechtzufinden und mich wohl zu fühlen. Ich vertraute ihr 100%ig. Ich erzählte ihr ALLES. Dann fand ich heraus, dass sie jemandem, den ich mochte, lauter schlechte Sachen und einigen sehr persönlichen Kram über mich erzählt hatte. Ich war so enttäuscht, dass ich eine ganze Nacht weinte. Ich finde es immer noch schwierig, ihr völlig zu vergeben, aber ich arbeite daran. Ich weiß ganz sicher, dass ich gemein zu ihr gewesen wäre, wenn ich nicht in der Sonntagsschule so viel gelernt hätte. Dieses Zitat von Mary Baker Eddy half mir wirklich: „Wir müssen unseren Feinden in allem und durch alles die gleiche Liebe bezeugen wie unseren Freunden, müssen sogar versuchen, ihre Fehler nicht bloßzustellen, sondern ihnen Gutes zu tun, wenn immer sich eine Gelegenheit dazu bietet“ (Vermischte Schriften, S. 11).
Lindsay: Man muss beide, denjenigen, der tratscht, und denjenigen, über den getratscht wird, so lieben, wie sie sind. Gott hat niemals eine gemeine Person oder eine verletzte Person geschaffen. Gott sieht jeden von uns genauso, wie Er uns gemacht hat — gut. Also müssen wir versuchen, uns selbst und andere genauso zu sehen.
Nähere Informationen über eine amerikanische Organisation, die sich dem Zweck verschrieben hat, Klatsch zu stoppen, gibt's bei
WordsCanHeal.org
Abgestempelt? Kennst du das?
Elodie: Eins der Zehn Gebote sagt: „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten” (2. Mose 20:16). Ich denke, ein falscher Zeuge sein bedeutet, etwas Unwahres über jemanden zu denken oder zu sagen oder ihn nicht als Bild und Gleichnis Gottes zu betrachten. Es ist, als wenn man jemandem ein übles Etikett anheftet.
Kürzlich zog ich in einen anderen Staat um bei Freunden zu leben, weil es zwischen mir und meinen Eltern nicht klappte. Zuerst gab es viele falsche Vorstellungen über mich. Einige der Eltern in der Stadt machten sich Sorgen darüber, dass ihre Kinder mit mir zusammen waren. Sogar die Familie, zu der ich zog, wunderte sich ein bisschen über mich, weil meine Eltern mich als böses Kind abgestempelt hatten. Aber ich bin hier jetzt seit mehr als einem Jahr und habe bewiesen, dass dieses Etikett nicht stimmt. Meine neue Familie hat mir vertraut...ganz zu schweigen davon, dass sie mich mit Christian Science bekannt gemacht hat.
Ich lebte in einem Kinderheim, bevor ich im Alter von 10 Jahren adoptiert wurde. Später, als es in der Realschule nicht klappte, sprachen die Lehrer mit meinen Eltern darüber, dass ich auf eine Berufsschule statt aufs Gymnasium gehen sollte. Sie dachten nicht, dass ich es an einer normalen Schule schaffen würde. Ich dachte drüber nach und hatte das Gefühl, dass ich einmal in meinem Leben etwas zu Ende bringen wollte. Meine Eltern unterstützten diese Entscheidung. Sie stempelten mich nicht ab. Es gab Zeiten am Gymnasium, wo ich beinahe aufgegeben hätte, denn die Arbeit war hart. Aber ich beschloss, nicht den leichten Weg zu wählen, so wie ich es in der Vergangenheit getan hatte. Letzten Juni habe ich meinen Abschluss gemacht.
