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Achtung: Geistesblitz

Der Durchblick

Aus der Februar 2003-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wir tun es jeden Morgen ohne dabei groß nachzudenken: wir sehen in den Spiegel. IN DEN Spiegel ist ein sehr korrekter Ausdruck, denn wir schauen uns ja nicht den Spiegel selber an, um zu sehen, wie schön er ist. Um ein Bild zu sehen, muss man eigentlich durch das Glas schauen und den Augen eine tiefere Perspektive bieten, um eine scharfe Form wahrnehmen zu Können. Nicht überraschend.

Aber lassen Sie mich Sie in mein geliebtes Holland führen, wo ich als Kind einen Nachbarjungen hatte, der in einem Wohnwagen lebte. Wir haben nie miteinander gesprochen. Ich erinnere mich an ihn als einen unfreundlichen Typ, der jedes Sylvester Kracher in unseren Briefkasten warf. Mehr weiß ich nicht von ihm. Typisches Beispiel dafür, dass ich nur die Oberfläche sah.

Jetzt nach Ungarn. Ich war mal auf Ferien in Budapest mit meinen Eltern. Wir hatten ein Ferienhäuschen in den Bergen gemietet, es gab einen wunderbaren Swimmingpool in der Näe und in der Stadt ein Luxus-Hotel, wo früher unsere Königin Beatrix ihre Hochzeit mit Prinz Claus gefeiert hat.

Wir haben den Melonenverkauf von Obdachlosen auf den Straßen gesehen. Nackte Fuße auf dem brennenden Beton. Aber ich könnte nicht sagen, wie freundlich das ungarische Volk ist, was sie lieben oder was ihnen wichtig ist. Wir haben nur die Oberfläche gesehen.

Müssen wir unbedingt tiefer sehen, die Menschen wirklich kennen lernen, um die Wahrheit über sie zu entdecken?

Ja. Es sollte uns sogar noch wichtiger sein, als ein scharfes Bild von uns selbst im Spiegel zu haben. Wir nehmen die Leute viel zu oft hässlicher wahr, als sie in Wirklichkeit sind. Interesse für den Nachbar oder das Ferienland gibt einem nicht nur einen viel schöneren Blick auf das Leben und die Welt, sondern ist auch eine Äußerung von Dankbarkeit für die göttliche Schöpfung. Ich habe seitdem erfahren, dass eine Liebe zu Gott eine Liebe zu den Menschen enthält.

Sie kennen vielleicht das Gleichnis Jesu, wo ein König zu seinen treuen Dienern spricht: „Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich ... Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben ... Dann werden die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben? ... Und der König wird antworten und sagen: ... Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan" (Mt 25:34).

Können wir Gott und den Menschen dienen, wenn wir kein Interesse haben, oder keinen Mut, um mal tiefer hineinzuschauen?

Wenn ich morgen früh wieder vor dem Spiegel stehe, werde ich mir vornehmen, dass ich diesen Tag durch die Oberfläche hindurchschauen und meinen Mitmenschen mit mehr Interesse und Liebe begegnen werde.

Lesen Sie den Geistesblitz Nr. 18 im März

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