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Verlorenes Werkzeug

Aus der Februar 2003-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In meinem Beruf hatte ich oft Gelegenheit, über den Wert und die Bedeutung von Werkzeugen nachzudenken. Werkzeug ist nicht nur ein hammer oder eine Zange. Werkzeug ist heute auch ein Auto oder ein Computer. Für den Kaufmann ist Geld oder ein Laden ein Werkzeug. Das Werkzeug dient ihnen zum Broterwerb. Also ist eigentlich auch ein Arbeitsplatz ein Werkzeug.

So betrachtet haben viele Menschen ihr Werkzeug, ihren Arbeitsplatz verloren. Die Bibel schildert im 2. Buch könige, wie ein Mann sein Werkzeug und damit seinen Arbeitsplatz verloren hat.

Ein Mann wollte einen Baum fällen. Da fiel ihm das Eisen, vermutlich eine Axt, ins Wasser. Und er schrie:„O weh, mein Herr! Und dazu ist’s noch entliehen.”

Welch gewaltiger Verlust! Der Mann Hatte nicht nur das Werkzeug, er hatte mit ihm auch seine gesellschaftliche Stellung verloren. Das war aber noch nicht alles. Zu dem verlust des Werkzeuges kamen ja noch die Schulden hinzu. Dieses Eisen war geliehenes Kapital, es hatte einen ungeheuren Wert. Er konnte nicht in den nächsten Baumarkt gehen und sich ein neues kaufen.

Doch unser Mann aus der Bibel hatte es gut. Der Mann Gottes war bei ihm. Der fragte nur: „Wo ist’s hingefallen?” Und als er ihm die Stelle zeigte, schnitt er einen Stock ab und stieß dahin. Da schwamm das Eisen.

Also, da muss ich ja mal einen langen Gedankenstrich machen — schwimmendes Eisen? Gibt es das denn?

Ich erlebte, was im Psalm 119:18 steht: „Öffne mir die Augen, dass ich sehe die Wunder an deinem Gesetz.” Ich konnte „schwimmendes Eisen” sehen. Lesen Sie dazu meine Geschichte.

Mir ist die Bedeutung der Psalmenworte klarer geworden: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln”. Das verlorene Werkzeug, der verlorene Arbeitsplatz ist wieder aufgetaucht.

Als junger Mann gründete ich, um Geld zu verdienen, eine Firma, Der Erfolg war nicht gerade berauschend. Ich hatte viel Arbeit, viel zu ackern. Und doch reichte es nicht.

Meine Lebensumstände änderten sich erst, als ich Christian Science kennenlernte. Ich bat einen Christian Science Praktiker, mir inspirierende Gedanken für meine Arbeit zu geben. Der sagte mir damals: „Arbeiten Sie doch nicht um Geld zu verdienen! Arbeiten Sie, um ihre Kunden mit guter Ware zu versorgen. Ihnen ist von Gott eine Idee gegeben worden. Arbeiten Sie um diese Idee in die Tat umzusetzen.” Von dem Zeitpunkt an entwickelte sich meine Firma hervorragend. Ich verdiente gutes Geld und hatte viel Arbeit, die mir Spaß machte. Schließlich hatte ich so viel Arbeit, dass ich mir die Zeit nicht mehr nahm, mich regelmäßig mit Gott und Christian Science zu befassen.

Nach wenigen Jahren wohnte ich mit meiner Familie in einem sehr schönen Haus mit einem großen Garten. Da begann auf dem Höhepunkt meiner beruflichen Laufbahn meine Firma abzubröckeln. Meine Söhne waren inzwischen auch mit im Geschäft. Wir machten zwar weiter große Umsätze, die Zahl der Mitarbeiter stieg. Aber wir verdienten kein Geld mehr. Die Firma schlitterte in die roten Zahlen. So begannen wir von den nicht unbeträchtlichen Reserven zu leben. Trotz all meines Fachwissens und des Einsatzes modernster Technik begann das Geschäft, mein Werkzeug, sozusagen langsam zu versinken.

Nun begann ich mich wieder intensiv mit Christian Science zu beschäftigen. Ich lernte viel über Gott, wurde Mitglied der Kirche. Und ich vertiefte meine Kenntnisse in einem Kurs über die göttlichen Gesetze und ihre praktische Anwendung, der Christian Science Klassenunterricht genannt wird. Jedoch sank mein Werkzeug immer tiefer.

In dieser Phase der Entwicklung verlor ich meine Frau und wurde selbst schwer krank. Es vergingen noch einmal zwei Jahre. Jeder Versuch, die Firma zu retten, schlug fehl. Manch eine Hoffnung zerschlug sich. Unser schönes Haus konnte verkauft werden. Aber es blieb immer noch Restschuld.

Ich erlebte, wie das Eisen vollständig versunken war.

Noch einmal vergingen Jahre voller Unruhe. Aber die göttliche Liebe war immer bei mir. Die Worte von Mary Baker Eddy aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift hatten mir oft Halt gegeben: „Die göttliche Liebe hat immer jeden menschlichen Bedarf gestillt und wird ihn immer stillen”. Und ein Gedanke aus der Bibel, voller Verheißung: „Und ich will euch die Jahre erstatten, deren Ertrag die Heuschrecken gefressen haben.” (Joel 2:25)

Schließlich begann das Eisen, meine Aktivität, neu an der Oberfläche zu erscheinen. Nach und nach ordnete sich mein Leben wieder. Nur in einer ganz anderen Form. Alles ist auf meine jetzigen Bedürfnisse zugeschnitten. Der Bibelvers „Er weidet mich auf einer grünen Aue” ist buchstäblich wahr geworden. Ich wohne glücklich und zufrieden in ländlicher Umgebung und habe reichlich nützliche Betätigung. Nun kann ich mit Gewissheit sagen, dass sogar ein verloren gegangenes Werkzeug, wie die Axt aus dem 2. Buch der Könige, nicht für immer untergeht, sondern dass Gottes Macht uns hilft, das Werkzeug wieder zu entdecken und zu nutzen.


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