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Arbeitslos — wirklich?

Aus der März 2003-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Kind habe ich im Wald manchmal einem Ameisenhaufen zugeschaut. Erstaunlich, wie die hinund herrennen. Ununterbrochen. Zu zigtausenden. Wenn man denen einen Stock in den Weg legt, laufen die sofort darum herum und darüber hinweg und setzen ihren Weg unbeirrt fort. Wie einem Gesetz folgend. Ich stelle mir bildlich vor, ich sähe einen solchen Ameisenhaufen, und am Rande stehen ein paar hundert Ameisen, die nur so dabeistehen, aber nichts tun. Ich frage sie: „Was macht ihr denn?”, und sie antworten: „Wir sind arbeitslos.”

Das ist nur aus der Fantasie und klingt vielleicht sogar lustig. Ich weiß selbst, dass es für jemanden, der keine Arbeit hat, alles andere als lustig ist. Aber kann uns dieser Vergleich nicht dennoch zu einer etwas anderen Betrachtung des Themas führen? So, wie es keine arbeitslosen Ameisen gibt, gibt es im Reich Gottes keine arbeitslosen Menschen. Eine provozierende Aussage, nicht wahr?

Arbeit gehört zum Leben, weil sich die notwendigen Dinge nicht von selbst tun. Weil Leben mit Sinn erfüllt ist, eine göttliche Quelle hat und somit auch Nützlichkeit einschließt.

Weshalb erleben sich dann nicht alle Arbeitslosen als jemand, der ebenfalls an diesem natürlichen Rhythmus teil hat? Weshalb gibt es Arbeitslosigkeit? Vor sehr vielen Jahren hatte ich einmal für einige Wochen keine Arbeit. Da ich sehr an der Bibel interessiert bin, setzte ich mich hin und studierte darin. Ich las die Anfangsbücher, die fünf Bücher Mose. Außerdem dachte ich über Leben und seine Funktionen nach.

Dabei dämmerte mir auf, dass Leben nicht einfach ein abstrakter Begriff ist. Durch Christian Science erkannte ich, dass Leben seinen Ursprung in Gott hat. Und dass deshalb alle Funktionen, Abläufe und Tätigkeiten gesetzmäßig in Ihm begründet sind. Kann man sich Gott untätig vorstellen? Ich kam bei meinem Studium über die 5 Bücher Mose gar nicht hinaus. Dann hatte ich auch schon wieder Arbeit.

Damit will ich nicht sagen: Lest die 5 Bücher Mose, und ihr habt Arbeit. Das wäre zu einfach. Aber den Sinn von Arbeit mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten, kann durchaus Veränderung im Erleben bewirken. Statt zu zählen wie viele Menschen sich für eine freie Stelle bewerben, könnten Sie überlegen, welche Qualitäten Sie für den Arbeitgeber zu verwirklichen beabsichtigen. Und Sie könnten schauen, welche wertvollen Dienste oder Produkte die Firma für ihre Kunden anbietet. Welche Fähigkeiten kommen zum Tragen? Und wo ist ihre eigentliche Quelle?

Nehmen wir ein Beispiel. Was ist der Sinn von Geld? Hinter Geld steckt ein erworbener Wert, eine Sinngebung, ein Inhalt. Es kann wiederum in Wert — in einer anderen Form — umgetauscht werden. Jemand hatte den Wert, der in Geld verfügbar ist, durch Tätigkeit erworben und gibt ihn gegen einen Gegenwert weiter. In eine Dienstleistung, in Nahrung oder Ähnliches. Geld ist also kein abstraktes Ding an sich, sondern steht in einem bestimmten Zusammenhang. So ist es mit der Arbeit. Was ist ihr Sinn? Arbeiten heißt sich am Schaffen von Werten zu beteiligen, am Erzeugen von Nützlichkeit. Ein Schreiner baut einen Schrank, ein Käufer kauft und bezahlt diesen mit einem Gegenwert, den er besitzt, mit dem Wert an geleisteter Arbeit. Der Einfachheit halber werden Werte in Geldscheine und Münzen umgewandelt. Aber der Schein ist nicht der Wert, sondern die dahinterstehende Leistung. Der gebaute Schrank.

Genauso ist es mit Arbeit. Sie ist nicht einfach eine monotone tägliche Beschäftigung, von der man abends müde heimkehrt. Sie ist ein Beitrag an gemeinsam geleisteter und ausgedrückter Nützlichkeit. Den damit erworbenen Wert kann ich „verkaufen”, oder tauschen in einen anderen Wert. Die Ameise läuft nicht einfach, weil sie sonst nichts zu tun hat oder weil sie joggen will, sondern weil sie eine Aufgabe hat, die für alle von Nutzen ist. Ihr Beitrag am gemeinsamen Bau.

Was steckt nun hinter all diesem Tun? Das ist die große Frage. In Christian Science kann man zu der Einsicht kommen, dass Gott, der Allmächtige, Ausgangspunkt aller Tätigkeit ist. Er ist die einzige Ursache. Der Mensch, die Tiere, das Universum spiegeln Gott wider. In ihrem Tun und ihren Funktionen drücken sie die umsichtige und weise Tätigkeit Gottes aus. Gott regiert alles. Wir sind nicht verpflichtet der menschenerdachten Version zuzustimmen, dass sich Milliarden Menschen einzeln selbst regieren, ohne Zusammenhang, ohne Sinn, völlig zufällig. Statt dessen können wir diese göttliche Allmacht, die alles regiert, erkennen und uns ihr zuwenden. In der Betrachtung des Lebens als sinn- und zusammenhanglose materielle Vorgänge und Abläufe liegt zum Teil die Ursache für das Problem der Arbeitslosigkeit. Wenden wir uns jedoch der göttlichen Ursache als Ausgangspunkt für die Lösung zu, können Sinn und Zweck des Lebens sichtbar werden.

Das eigene Leben aus diesem Blickwinkel zu betrachten, ist für viele sicher ungewohnt. Aber diese ungewohnte Sichtweise könnte ebenso zu ganz ungeahnten Entwicklungen führen für Ihre Arbeit!

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