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Ehepaar mit unterschliedlichen Glaubensbekenntnissen betet für Heilung

Aus der März 2003-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Kind ging ich zur Christian Science Sonntagsschule und eine meiner Lieblingsgeschichten in der Bibel war die von Daniel in der Löwengrube. Doch im Laufe der Jahre hörte ich auf Christian Science zu praktizieren.

Schließlich heiratete ich einen Moslem. Ich fühlte mich durch seine aufrichtige Güte und Liebe zu Gott zu ihm hingezogen. Wir kamen von Anfang an überein, dass wir in religiöser Hinsicht zu unseren verschiedenen Meinungen stehen wollten.

Vor etwa zwei Jahren hatte ich eine Heilung durch das Lesen von Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, und daraufhin befasste ich mich wieder ernsthaft mit Christian Science.

Dann ergab sich bei der Arbeit meines Mannes eine unerfreuliche und bedrohliche Situation. Mehrere Monate lang wurde er auf Bewährung gestellt, weil er bestimmte Projekte nicht rechtzeitig fertig gestellt hatte, obgleich er Unterlagen vorlegte, die seine Unschuld bezeugten. Gleich von Anfang an versicherte ich meinem Mann, dass Gott ihn liebte. Auch erklärte ich ihm, dass ihm nichts Gutes weggenommen werden kann, da er Gottes geliebter Sohn ist. Als ich ihm half, die Unterlagen für seine Verteidigung zusammenzustellen, brachte ich oft die Geschichte von Daniel in der Löwengrube ins Gespräch — die auch im Koran enthalten ist — und stellte einen Bezug zu seiner Lage her. Er hörte mir aufmerksam zu, doch da es in seinem Fall zu keiner Klärung kam, wurden wir beide ziemlich auf die Probe gestellt.

Mir wurde angst und ich war ärgerlich und so bat ich einen Christian Science Praktiker um Hilfe durch Gebet. Ich selbst betete jeden Tag für meinen Mann.

Später zog mein Mann einen Rechtsanwalt zu Rat. Es nicht leicht für uns, von diesem zu hören, dass es aussichtslos sei, unseren Fall vor Gericht zu bringen, und dass mein Mann mit Entlassung rechnen müsse. Ich erinnere mich noch, dass ich damals dachte: „Also dann müssen wir mit unserer Sache vor ein höheres Gericht gehen. Wir müssen sie vor das Gericht Gottes bringen." Ich war erstaunt, wie ruhig ich bei dem Gedanken wurde. Ich blieb auch ruhig, als mein Mann zu einem anderen Rechtsanwalt ging und dieselbe Auskunft erhielt.

Monate vergingen, ohne dass sich Fortschritte zeigten. Mein Mann bewarb sich um eine andere Arbeitsstelle mit einem wesentlich niedrigeren Gehalt, nur um der beschämenden Bewährung zu entgehen. Ich war jedoch sehr stolz darauf, dass er jeden Tag zur Arbeit ging und auch zu Hause gefasst blieb, zumal ich selbst mehrere Male die Geduld verloren hatte. Die andere Beschäftigung kam nicht zustande und es war klar, dass er keine andere Wahl hatte, als die Bewährungszeit durchzustehen. Der Praktiker betete weiterhin für uns und hielt mich dazu an, eine Lösung zu erwarten.

Als ich eines Morgens las und betete, hatte ich plötzlich eine neue Erkenntnis in Bezug auf den Pfingsttag (siehe Apg, 2. Kap.). Ich erkannte, dass Gott, der Geist ist, bewirkte, dass alle damals an ihrem rechten Platz waren und die heilige Botschaft in ihrer eigenen Sprache hörten und auch verstanden, so als ob Gott direkt zu jedem spräche.

Als mein Mann an dem Abend nach Hause kam, freute ich mich immer noch über diese neue Erkenntnis. Er erzählte mir, dass in ein paar Tagen über seine Bewährung entschieden würde und er entweder entlassen werde oder kündigen würde. Ich sagte ihm, ich würde es nehmen, wie es kommt, dass ich es jedoch nicht ohne Gebet tun könnte.

Ich bat ihn noch, selbst mit einen Christian Science Praktiker in Verbindung zu treten. Zu meiner großen Überraschung willigte er ein und nahm durch E-Mail mit einem Praktiker im Ausland Kontakt auf. Er erklärte, dass er Praktizierender Moslem sei. Er hätte im Zusammenhang mit seinem beruflichen Problem über die Geschichte von Daniel in der Löwengrube nachgedacht. Und dann beschrieb er dem Praktiker kurz das Problem, das sich inzwischen über sechs Jahre hingezogen hatte.

Der Praktiker reagierte sofort liebevoll darauf. Er wies meinen Mann per E-Mail an, keinen Hass auf den Mitarbeiter, der ihm diese Schwierigkeiten bereitet hatte, aufkommen zu lassen, und dass er jedesmal, wenn ihm die Entscheidung wegen seiner Bewährung Sorgen machte, wie Daniel seine Unschuld geltend machen sollte. Das und auch seine Liebe zu Gott würde ihn beschützen. Er sollte von der Erwartung ausgehen, dass jener Mitarbeiter auf seine Liebe reagieren würde.

Am Tag der Entscheidung betete ich buchstäblich ununterbrochen. Ich hatte keine Furcht. In Gedanken hielt ich an meiner neuen Erkenntnis vom Pfingsttag fest und erklärte im Stillen, dass alle Beteiligten die Botschaft von der Unschuld meines Mannes und von Gottes Liebe zu allen Seinen Kindern hören mussten. Auch dachte ich den ganzen Tag an Mrs. Eddys Erklärung auf Seite 571 in Wissenschaft und Gesundheit: „Bist du mit der Vollständigen Rüstung der Liebe bekleidet, kann menschlicher Hass dich nicht erreichen.” Das ist eine klare Anweisung, nicht Selbstmitleid, Sorgen, Groll, Frustriertheit und Furcht einzulassen.

Am Abend kam mein Mann nach Hause und sagte mir, dass die Bewährung aufgehoben worden war. Außerdem hatte der Mitarbeiter, der zuvor die schwersten Vorwürfe gegen ihn erhoben hatte, seinen Standpunkt geändert und war am stärksten für meinen Mann eingetreten. Dann sagte mir mein Mann, dass er nach diesem Treffen zu dem Mitarbeiter gegangen sei und ihm seine Freundschaft angeboten habe.

Ich war erstaunt, wie gelassen mein Mann unter Beschuss geblieben war, und ich war sehr dankbar für den Beweis, dass er Gottes heilende Botschaft gehört und auf sie reagiert hatte. Damit war sein Problem gelöst.

Man müsste denken, dass ich nun zufrieden war. Stattdessen erlag ich der Versuchung, Groll gegen jenen Mitarbeiter zu hegen, und zwar so sehr, dass ich Bauchschmerzen bekam und ein paar Tage kaum schlafen konnte. Als ich eines Nachts betete und Gott bat, mir zu helfen meinen Nächsten zu lieben, fühlte ich schließlich, wie Gottes Liebe mich sanft umschloss. Und als ich diese Liebe annahm, verschwand der Hass, den ich empfunden hatte, und auch die Schmerzen, und ich schlief ruhig ein.

Unsere Geschichte zeigt mir, dass „Gott die Person nicht ansieht”, sondern dass Er der Weg zur allgemeinen Erlösung ist. Und wir sind tief dankbar, dass wir durch Christian Science die Verheißung der Engel verwirklichen können: „Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.”




Ich möchte das Zeugnis meiner Frau bestätigen. Obgleich wir verschiedenen Religionen angehören, haben wir beide eine große Liebe zu dem einen Gott.

Für mich als Moslem ist Gebet mehr als nur eine Bitte an Gott um Hilfe, auch wenn das ein wichtiger Teil ist. Gebet bedeutet sein ganzes Sein Gott unterordnen. Im Koran gibt es 99 Namen für Gott, die Seine Hauptmerkmale beschreiben, wie z. B. Gnade, Großzügigkeit, Freundlichkeit, Liebe zu den Menschen, Allmacht usw. Aber es gibt nicht 99 Götter. Diese 99 Attribute beschreiben den einen und einzigen Gott.

Meine Frau und ich haben angesichts meiner beruflichen Lage über diese Attribute gesprochen. Die Bibel und der Koran enthalten viele der gleichen Geschichten. Daher verstand ich, was der Praktiker mir sagte, dass meine Unschuld mich beschützen würde, so wie sie Daniel beschützt hatte. Es war die Mission des Propheten Mohammed, die Menschen zur richtigen Anbetung des einen Gottes zu führen — und das ist auch die Botschaft von Moses und von Jesus. Auch lehrt der Islam, dass man seinen Feinden vergeben muss und dass wenn man die Leute freundlich behandelt — selbst die, die dich hassen — sie es sich anders überlegen und deine Freunde werden können. Die Macht Gottes ist so groß, dass sie Harmonie herbeiführt. Ich habe versucht dieses Verständnis in die Praxis umzusetzen. Durch meinen Gehorsam und mein Gebet hat Gott mir geholfen meine Schwierigkeiten zu überwinden.

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