Die Chrysanthemen waren zu groß geworden. „Ich muss sie umtopfen”, sagte meine Frau. „Sonst sind sie nicht glücklich.” Der Prozess war problemlos. Die Pflanzen hielten durch ihre Wurzeln die Erde einigermaßen gut fest, so dass fast nichts zu Boden fiel.
„Das war höchste Zeit. Jetzt können sie sich wieder ausbreiten”, war der zufriedene abschließende Kommentar meiner Frau, der mit etwas Wasser aus der Gießkanne für die Chrysanthemen in ihrer neuen, größeren Umgebung begleitet wurde.
Mit einen Mal musste ich denken: Ich bin auch schon öfter „umgetopft” worden, öfter umgezogen. Einmal ein paar Dutzend Kilometer, einmal ein paar Tausend. Aber wichtiger als die Entfernung war eigentlich in jedem Fall das mentale „Umtopfen”, die mentale Veränderung, die den Umzug zur Folge hatte.
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