Vor einigen Jahren suchte ich einen Augenarzt auf, um meine Augen untersuchen zu lassen, da ich eine neue Brille brauchte. Nach der Untersuchung sagte er mir, dass ich den Grünen Star (Glaukom) hätte, der, wie er meinte, von hohem Blutdruck in den Augen käme. Er gab mir ein Rezept für Augentropfen und sagte, ich müsste diese Medizin von jetzt an immer einnehmen, denn das Glaukom sei unheilbar. Außerdem fügte er hinzu, dass ich erblinden würde, falls ich dieser Behandlung nicht Folge leiste. Zu dem Zeitpunkt hatte sich mein Sehvermögen aber noch nicht verschlechtert. Eine Zeit lang benutzte ich die Medikamente.
Ich war jedoch dankbar für die Heilungen, die ich seit meiner Kindheit durch Christian Science erlebt hatte. Und ich wollte auch in diesem Fall darauf vertrauen, dass Gott mich heilen würde. Daher vereinbarte ich einen Termin mit einem Christian Science Praktiker. „Ich bin bereit die medizinische Behandlung für meine Augen einzustellen, wenn Sie bereit sind mich zu behandeln”, sagte ich zu ihm. Er war sofort bereit. Er erwähnte einige Stellen aus der Bibel und den Büchern von Mary Baker Eddy und bat mich diese zu studieren.
Zwei Erklärungen in M. B. Eddys Buch Wissenschaft und Gesundheit waren besonders hilfreich. Die eine besagt: „Wenn es wahr ist, dass Nerven Empfindung haben, dass Materie Intelligenz besitzt, dass der materielle Organismus die Ursache für das Sehen der Augen und für das Hören der Ohren ist, dann müssen diese Fähigkeiten verloren gehen, wenn der Körper entmaterialisiert wird, denn ihre Unsterblichkeit liegt nicht im Geist; dagegen ist es Tatsache, dass man nur durch Entmaterialisierung und Vergeistigung des Denkens begreifen kann, dass diese Fähigkeiten unsterblich sind” (S. 211).
Eine weitere Erklärung aus Wissenschaft und Gesundheit, die mir volles Vertrauen in Gottes Macht gab, das Sehvermögen wiederherzustellen, war die biblisch inspirierte Beschreibung von Augen auf Seite 586. Sie besagt, dass Augen „geistiges Erkennen” repräsentieren, das „nicht materiell, sondern mental” ist. Für mich hieß das, dass es nicht meine materiellen Augen sind, die tatsächlich sehen. Es ist Gott — Geist —, der sieht, and ich sehe, weil ich das Gemüt, das Geist ist, widerspiegele. Das gilt ewig und für jedermann.
Ich war so dankbar für diese Erkenntnis, die mir wie eine Offenbarung erschien. Der Praktiker lenkte meine Aufmerksamkeit auch auf die Notwendigkeit, das Sehvermögen nicht persönlich zu machen oder als persönlich anzusehen. Ich erkannte, dass wir die Reichweite unseres Sehvermögens einschränken, wenn wir „meine Sehkraft” oder „mein Augenlicht” sagen, anstatt Sehvermögen als ein permanentes, universales Geschenk des Geistes zu verstehen.
Etwa zwei Wochen nach meinem ersten Besuch beim Praktiker war ich überzeugt, dass ich geheilt war. Vier Jahre später ging ich wieder zu einem Augenarzt, der, nachdem er meine Augen untersucht hatte, sagte, dass der Blutdruck in meinen Augen normal war und dass ich keinen Grünen Star hatte.
Ich bin dem Christian Science Praktiker sehr dankbar. Er hat mir wirklich die Augen geöffnet — für die Tatsache, dass Augenlicht gottgegeben ist und daher nicht verloren werden kann. Ich bin auch Mary Baker Eddy für die Entdeckung und Aufzeichnung der Gesetze des geistigen Daseins dankbar.
Neuenstadt, Schweiz
