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Der Satan — einmal anders

Aus der August 2003-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Kürzlich habe ich ein Buch gelesen, das im Berliner „Tagesspiegel” hoch gelobt wurde. „Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz” von dem französischen Literaturwissenschaftler René Girard hat mich sehr beeindruckt und angeregt, mich anschließend intensiv mit Christian Science Literatur zu befassen.

Dem Verfasser geht es darum, die Ursache der Gewalt unter den Menschen aufzudecken und zu zeigen, wie man ihr entkommen kann. Er hält das Neue Testament für das bedeutendste geistesgeschichtliche Produkt der Kulturgeschichte. Die Evangelien, sagt er, brächten eine Wahrheit ans Licht, die für das gesellschaftliche Zusammenleben von entscheidender Bedeutung sei.

Girard hat sich gründlich mit den Mythologien des Altertums befasst und zeigt, wie sich Mythos und Bibel fundamental unterscheiden. Er befasst sich außerdem ausführlich mit Satan oder Teufel, dem, wie er sagt, das moderne Christentum keine Beachtung mehr schenkt.

Obwohl Satan in vielerlei Verkleidungen überall gegenwärtig zu sein scheine, habe er kein stabiles Fundament; er habe überhaupt kein Sein. Satan sei Nachahmer, eine illusorische Personifikation, das Prinzip der systematischen Anklage; sein Reich sei eine Karikatur des Reiches Gottes. Das Christentum zwinge niemanden, in ihm ein existierendes Wesen zu sehen. Um Satan in die Flucht zu schlagen, genüge es, seinen Erpressungsversuchen zu widerstehen. Weit davon entfernt, jemals altmodisch oder überholt zu sein, sei die Religion des Kreuzes mehr denn je die köstliche Perle, deren Erwerb den Verkauf all unseres Besitzes lohne.

Das Buch hat mich angeregt nachzuschlagen, wie oft Mary Baker Eddy die Begriffe Satan und Teufel verwendet hat. 125-mal, habe ich gezählt, einschließlich teuflisch und satanisch. Und 47-mal Mythologie, Mythos usw.

Der Begriff Adam, zu dem es in Wissenschaft und Gesundheit eine ganze Seite gibt, wird beschrieben als „der erste Gott der Mythologie; nicht der Mensch Gottes, der den einen Gott darstellt und Sein eigenes Bild und Gleichnis ist.” Oder zu dem Begriff Materie: „...Mythologie; Sterblichkeit; ein anderer Name für sterbliches Gemüt.”

Satan oder Teufel hat viele Namen: Die alte Schlange, der große Drache, Hinterlist, Verführer, Irrtum, tierischer Magnetismus, die erste Lüge von Begrenzung, Widersacher, das Böse schlechthin oder „ein Glaube an Sünde Krankheit und Tod”, wie es im Glossar von Wissenschaft und Gesundheit steht.

In Vermischte Schriften schreibt Eddy: „Es ist von unendlicher Wichtigkeit für den geistigen Fortschritt des Menschen..., dass die Begriffe Gottheit und Teufel und die Natur von beiden verstanden werden.”

In Nein und Ja gibt sie auf die Frage nach einem persönlichen Teufel eine Antwort, die drei Seiten lang ist. Sie betont dort die Notwendigkeit der Entlarvung des Bösen und sagt: „Es hat niemals einen Augenblick gegeben, da das Böse wirklich war. Da außer Ihm (Gott) keiner ist, kann es nichts Böses geben. Doch es ist nicht genug, diesen großen Gedanken bloß auszusprechen. Wir müssen ihm gemäß leben, bis Gott das Ein und Alles unseres Seins wird.”

Ich war tagelang mit diesem Thema beschäftigt, und mir wurde wieder einmal bewusst, wie weit Eddy mit ihrem Werk und ihren großen Erkenntnissen ihrer Zeit voraus war.


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