Wie Jesus versucht Satan, sich nachahmen zu lassen, aber nicht in derselben Weise und nicht aus denselben Gründen. Er will vor allem andere verführen. Satan als Verführer — nur an ihn erinnert sich die moderne Welt noch, etwas herablassend und etwas mokant selbstverständlich.
Auch Satan bietet sich unserem Begehren als Vorbild an, und offensichtlich fällt es leichter, ihn statt Jesus nachzuahmen, rät er uns doch, uns allen unseren Neigungen hinzugeben, ungeachtet der Moral und ihrer Verbote.
Wer auf diesen höchst liebenswürdigen und höchst modernen Lehrmeister hört, der fühlt sich erst einmal „befreit”, doch dieser Eindruck hält nicht an, denn wer auf Satan hört, geht rasch all dessen verlustig, was vor der konfliktuellen Mimetik schützt. Statt uns vor den uns gestellten Fallen zu warnen, lässt Satan uns hineintappen. Er unterstützt die Vorstellung, die Verbote seien „zu nichts nütze” und ihre Übertretung berge keinerlei Gefahr in sich.
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