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Achtung: Geistesblitz

Der Garten

Aus der Mai 2004-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich lebe auf einer kleinen Insel, die man Nord-Amerika nennt. In Neu-England, um genau zu sein. Und unser Wetter hat letztes Jahr viel Anlass zum Klagen gegeben. Es war bis Juni kalt und hat wochenlang geregnet.

All das bedeutete, dass ich nicht viel im Garten machen konnte. Und als der Regen endlich aufhörte und wir ohne Übergang 30º Hitze bekamen, wucherte das Unkraut und die Mücken schwärmten. Aber wenn ich im Garten bin, dann beklage ich mich nicht. Ich denke einfach: „Ich muss hier ein paar Lösungen finden."

Bei Ausjäten stellte ich fest, dass die Erde durch den langen Winter sehr hart geworden war. Ich musste die Erde zuerst aufbrechen, sonst rissen beim Unkraut nur die Blätter ab und ich konnte die Wurzeln nicht herausziehen. Das Unkraut würde schnell zurückwachsen. Mary Baker Eddy schreibt: „Das Unkraut des sterblichen Gemüts wird nicht immer beim ersten Ausjäten vernichtet; es kommt wieder wie die wuchernde Quecke, um den aufkommenden Klee zu ersticken. O törichter Gärtner! Gib acht auf sein Wiedererscheinen und reiße es aus seinem Mutterboden, bis kein Sämling mehr bleibt, der sich ausbreiten — und verrotten — könnte" (Vermischte Schriften, S. 343). Wie lockern wir unseren mentalen Boden auf? Durch eine Bereitschaft, neue Wege zu gehen (sogar bei Kleinigkeiten im Tagesablauf), Selbstbeobachtung, Dankbarkeit — all das bricht Denkstrukturen auf, die der Heilung entgegenstehen.

Die Gärtnerei versprach mir, dass meine winterfesten Stiefmütterchen vom letzten Herbst wiederkommen würden, sonst bekäme ich mein Geld zurück. Als die Stiefmütterchen nicht erschienen, ging ich fast zum Laden zurück. Das ließ mich an Situationen denken, in denen ich mit meinem geistigen Fortschritt frustriert war und die Heilung nicht so schnell eintrat, wie sie sollte. Aber trotzdem geht Wachstum vor sich, auch wenn man es nicht immer sieht. Zu meinem Erstaunen kamen die Stiefmütterchen wieder, nur viel später als ich erwartet hatte.

Obwohl ich viel daran arbeite, kann mein Garten nicht mit Gärten mithalten, die ich in Deutschland oder England gesehen habe. Aber spielt das eine Rolle? Am Eingang ranken zwei Geißblätter. Jemand hat sie mal „mickrig" genannt. Aber eines Tages stand ich etwas abseits und betrachtete sie — und zu meinem Erstaunen erschien plötzlich ein Kolibri und holte sich an beiden Nektar. Ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich einen Kolibri an meiner Haustüre sehen würde. Und die Kolibris kamen den ganzen Sommer.

Sogar ein kleiner Garten oder ein einfaches Gebet — mit Liebe gepflegt — kann Kolibris und atemberaubende Inspiration willkommen heißen.

Das ist ein bisschen von meinem Leben auf unserer kleinen Insel.

Lesen Sie den Geistesblitz Nr. 31 im Juni

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