Am 4. Februar, dem Jahrestag von Mary Baker Eddys Entdeckung von Christian Science im Jahr 1866, berief der Christian Science Vorstand eine besondere Versammlung ein, um wichtige Ankündigungen zu machen. Die Botschaft des Vorstands wurde vorgetragen von der Vorsitzenden Virginia Harris und dem stellvertretenden Vorsitzenden Walter D. Jones. Obgleich damit die Angestellten der First Church of Christ, Scientist, und der Christian Science Verlagsgesellschaft angesprochen wurden, ist der Inhalt doch von Bedeutung für Menschen überall in der Welt.
Die folgende Zusammenfassung wurde im Christian Science Sentinel veröffentlicht.
„Es ist ein einzigartiger und entscheidender Augenblick in der Menschheitsgeschichte", sagte Vorstandsvorsitzende Virginia Harris. Das 21. Jahrhundert „wird, wie einige Wissenschaftler und Beobachter es nennen, zum, religiösesten Jahrhundert überhaupt', denn eine beispiellose Anzahl von Menschen in den USA und der ganzen Welt sind aktiv auf der Suche nach einem tieferen, spirituellen Lebenssinn. Es ist eine ehrliche, aus tiefstem Herzen kommende Suche, die weit über die Grenzen traditioneller religiöser Institutionen hinausgeht.
Und wegen dieser dringenden Forderung nach spirituellen Antworten in so vielen Bereichen des täglichen Lebens ist dieses Jahrhundert bereit, ja drängt darauf, mehr über Mary Baker Eddy und die praktischen, spirituellen Ideen ihrer Entdeckung — Christian Science — zu hören."
Weiter sagte Harris: „Der Vorstand hat es beim Nachdenken und Beten über diese zukünftigen Generationen als nützlich empfunden, auf das Jahr 2010 vorauszuschauen — das hundertste Todesjahr von Mary Baker Eddy. Dieses Datum dient uns in stillem Gedenken als Meilenstein für die Schritte, die wir unternehmen müssen, um in diesem nächsten Jahrhundert von Christian Science auf die suchenden Herzen einzugehen, die sich nach dem Christus sehnen. Hier sind einige der Fragen mit denen sich der Vorstand befasst hat:
• Was würde Mary Baker Eddy erwarten in Bezug auf den Einfluss, den Christian Science im Jahr 2010 auf die Welt hat?
• Welche Erwartungen hätte sie für die Veröffentlichung und den Verkauf von Wissenschaft und Gesundheit im Jahr 2010? Für die Heilpraxis von Christian Science? Für den Fortschritt ihrer Kirche? Den Erfolg ihrer Verlagsgesellschaft?
• Welche Erwartungen hätte Mrs. Eddy in Bezug auf das Verständnis der Öffentlichkeit von ihrer Rolle als Entdeckerin und Gründerin von Christian Science und als Autorin von Wissenschaft und Gesundheit ?
Diese Fragen haben uns zu Mrs. Eddys Schriften geführt und zu den Sammlungen, die in der Mary Baker Eddy Bibliothek untergebracht sind", sagte Harris. „Wir haben Inspiration und Anleitung empfangen, nachdem wir Seite um Seite gelesen haben. Mrs. Eddys Vision für Christian Science und für ihr Buch war tatsächlich grenzenlos. Und beachtenswert ist auch, dass ihre Vision sich ständig ausweitete! Hören Sie, was sie sagte:
,Das Tausendjährige Reich ist ein Zustand und Stadium geistigen Fortschritts, der von Anbeginn der Zeit vor sich geht. Seine Triebkraft, durch das Kommen von Christian Science erhöht, ist bemerkenswert und wird zunehmen, bis alle Menschen, von dem Kleinsten an bis zu dem Größten, Ihn (die göttliche Liebe) kennen werden und ein Gott und die Brüderschaft der Menschen auf der ganzen Erde erkannt und anerkannt werden.' (Die Erste Kirche Christi, Wissenchaftler, und Verschiedenes, S. 239)
,Ich sehe und sage voraus, dass jede an Wahrheit zunehmende Epoche charakterisiert sein wird durch ein geistigeres Verständnis der Heiligen Schrift, das deren bemerkenswerte Übereinstimmung mit dem Lehrbuch des christlich-wissenschaftlichen Gemüts-Heilens, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift", aufzeigen wird.' (Vermischte Schriften 1883-1896, S. 363–364)
,Wissenschaft und Gesundheit ... ist der Lehrer und Heiler, den jeder braucht. Das Beste, was ihr für unsere Sache tun könnt, ist das Buch in Umlauf zu bringen.' " (L05681, Mary Baker Eddy an Mary V. Blain, 18. Mai 1891, Die Mary Baker Eddy Sammlung)
Harris betonte, dass Mrs. Eddys Vision den Kurs für die Zukunft von Christian Science bestimmt, und fragte dann: „Wie können wir diesen Worten, dieser Vision folgen? Wie lassen wir als Einzelne und als Kirche diese Worte in unsere Herzen einsinken? Wie stellen wir sicher, dass ihre Vision für ihr Buch und für die Wissenschaft, die es darlegt, wirklich der, Nordstern' ist, der unseren Kurs für das 21. Jahrhundert bestimmt? Und wie organisieren und umorganisieren wir regelmäßig unsere Ressourcen, unsere Kräfte und unsere Funktionen als Kirche und Verlagsgesellschaft, damit wir alle zusammen daran arbeiten, ihre Vision für ihr Buch und seine umwandelnde Macht zu erfüllen?"
Nach Mrs. Harris trat Walter Jones ans Podium und gab der Zuhörerschaft Beispiele, wie Mrs. Eddys Vision in der Kirchenorganisation als Ganzes und in der Zuwendung zur Menschheit Ausdruck finden kann. „Im 21. Jahrhundert wird es immer klarer, dass es kein geographisches, Zentrum' von Christian Science gibt", sagte Jones. „Die Welt ist ein globales Dorf. Und Mrs. Eddy erklärte, dass ihre Mission, der ganzen Erde' gilt. Unsere Mission muss genauso expansiv sein und muss auf eine wachsende Vielfalt von Suchern eingehen."
Jones spornte die Angestellten wiederholt an, mit frischem Blick an ihre Arbeit heranzugehen. „Für den Fortschritt jeder Gemeinschaft, jeder Organisation", so sagte er, „ist es notwendig, dass man sich ehrlich die alten Verfahrensweisen anschaut und sich regelmäßig fragt:, Müssen wir so weitermachen wie bisher oder gibt es einen besseren Weg?' " Jones erklärte, die Zeit sei gekommen, dass das Denken der Organisation in Boston weniger auf die einzelnen Abteilungen ausgerichtet ist und mehr auf die Mission und auf das Gemeinwesen. Er betonte, dass Veränderung und Fortschritt von allen religiösen Institutionen verlangt wird und dass es für die Church of Christ, Scientist, wichtig ist, die Speerspitze des Fortschritts zu sein — und die wirksamsten und effektivsten Wege zur Erfüllung ihrer Mission zu finden.
Der Schatzmeister deutete an, dass die Kirche und Verlagsgesellschaft jetzt eine Zeit gründlicher Neueinschätzung, Planung und Rationalisierung beginnen. Dazu gehören auch Maßnahmen, um die Ausgaben ins Gleichgewicht zu bringen mit der gegenwärtigen Höhe der Einnahmen, einschließlich Spenden. Jones sagte, es sei unbedingt erforderlich, dass die Verlagsgesellschaft rentablere Modelle für die Publikationen im 21. Jahrhundert findet, damit sie die Mission der Kirche unterstützen kann, so wie Mrs. Eddy es in ihrem Kirchenhandbuch und Treuhandvertrag verlangte.
Er bemerkte, sie hätte „von ihren Publikationen und ihrer Verlagsgesellschaft erwartet, dass sie robust, rentabel – und finanziell erfolgreich – sind. Und für das vor uns liegende Jahrhundert haben wir die gleichen Erwartungen." Er fügte hinzu: „Der Verwaltungsrat und der Manager der Gesellschaft richten ihre Aktivitäten und Geschäftspraktiken aufeinander aus, damit die Verlagsgesellschaft bis zum Jahr 2008 kostendeckend arbeitet und bis 2009 Profite erzielt." Der Schatzmeister betrachtet dies auch als eine Zeit, wo sich die Christlichen Wissenschaftler überall in der Welt noch mehr mit Gebet und finanzieller Unterstützung für die Mission von Christian Science engagieren müssen.
Zum Abschluss sagte Walter Jones, dass bei allen erforderlichen Veränderungen die wichtigste wahrscheinlich eine Veränderung im Denken ist: „Es geht in Wirklichkeit darum, die Werte des barmherzigen Samariters zu verkörpern, die unser Meister Christus Jesus uns verdeutlichte. Dieses Gleichnis fordert uns auf, mehr Mitgefühl zu zeigen, uns mehr darauf zu konzentrieren andere zu heilen und mit mehr Nächstenliebe auf die geistigen Sucher in der Welt einzugehen."
