Jedes Mal wenn ich auf meiner täglichen Fahrt zwischen London und zu Hause an meiner Bahnstation ankomme, sagen uns die Lautsprecheransagen, dass wir unsere Abfälle mit nach Hause nehmen sollen. Alle Müllbehälter wurden von den Straßen in der Innenstadt Londons sowie aus den Bahnstationen wegen der Bedrohung durch Terrorismus entfernt.
Man kann diese Veränderungen und Dinge wie z. B. Durchsuchungen bei der Abfertigung in Flughäfen leicht als Einschränkung der persönlichen Freiheit empfinden. Doch in Zeiten wie diesen bin ich immer dankbar für eine andere Art der Freiheit. Und das ist die geistige Freiheit, die daher kommt, dass ich weiß, dass Gott mich und alle Menschen liebt. Dieses Gefühl Seiner Liebe gibt mir großen Seelenfrieden und das Vertrauen, dass das Gute, das durch die göttliche Liebe ermächtigt wird, siegen kann und wird, sogar angesichts Terrorismus und drohendem Verlust der persönlichen Freiheit.
Aber es ist nicht genug, nur glücklich und zuversichtlich für sich selbst zu sein. Die ganze Welt braucht Hilfe.
Und diese praktische Hilfe kommt durch ein individuelles und kollektives Engagement, einen positiven Einfluss auf die Welt ausüben zu wollen. Wie kann dies geschehen? Geistige Denker können gemeinsam einem Gegenangriff auf den Terrorismus starten. Sie können ihn zum Stillstand bringen durch das Verständnis, dass Gott bei allen Menschen ist und sie zum guten führt — und dass diese Führung für jeden wahrnehmbar ist.
Und wohin würde ein unendlich liebender Gott wohl führen? Zur Liebe. Es gibt keinen anderen Weg. Das Gegenmittel zu Terror ist göttliche Liebe. Das universale Heilmittel für Hass ist Gottes Liebe. Hass, der mit Terror beginnt und endet, kann durch Einzelne, die willens sind der Macht der göttlichen Liebe zu vertrauen, verringert und sogar gestoppt werden. In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, einem Buch, das wirklich jemanden umwandeln kann, schrieb Mary Baker Eddy: „Lasst uns in geduldigem Gehorsam gegen einen geduldigen Gott daran arbeiten, mit dem universalen Lösungsmittel der Liebe das harte Gestein des Irrtums — Eigenwillen, Selbstrechtfertigung und Eigenliebe — aufzulösen, das gegen die Geistigkeit ankämpft und das Gesetz von Sünde und Tod ist" (S. 242).
Durch dieses Verständnis, das dieses Buch von der Macht Gottes als Liebe vermittelt, kann heute eine neue Weltrevolution gestartet werden. Ich betrachte es gerne als eine „Revolution der Liebe". Mit der Macht der Liebe, die uns unterstützt und dazu führt, bedingungslos zu lieben, kann die Bedrohung des Terrorismus für immer von der Welt ausgelöscht werden. Liebe — unendliche und allmächtige Liebe — wird unweigerlich die Welt von Terror und Hass befreien. Individuelle Gedanken, die der Liebe verpflichtet sind, haben Macht. Und jeder Bürger auf der Welt kann sich entscheiden, diese Macht jetzt in Gang zu setzen.
Es gibt schon Beweise dafür, dass diese Art von individuellem Engagement sich auswirkt. Shane O'Doherty z. B. war das erste ehemalige Mitglied der IRA (Irisch-Republikanische Armee), das sich öffentlich zum Frieden bekannte. Bei seiner Gerichtsverhandlung als IRA-Terrorist stand er seinen unschuldigen Opfern von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Er musste sich anhören, wie es für sie war, die Briefbomben aufzumachen, die er geschickt hatte.
O'Doherty sagte, dass seine Umwandlung begann, während er im Gerichtssaal saß und die unschuldigen Leute sah, die durch seine Taten verletzt worden waren. In seiner Gefängniszelle begann er die Bibel zu lesen. Es berührte ihn zu lesen, dass Jesus auch ein Revolutionär war. Aber Jesus war nicht gewalttätig. Tatsächlich verbot er seinen Jüngern Gewalt anzuwenden. Als O'Doherty dies erkannte, fühlte er die Liebe Christi und die Forderung sich zu ändern.
O'Doherty änderte sich und tat dies auch weiterhin, nachdem er aus dem Gefängnis entlassen wurde. Er begann von Frieden zu sprechen und von einer neuen Zukunft für Irland. Er sagte: „Ich glaube, dass eine Person etwas verändern kann, nur indem sie über Frieden spricht und Zeugnis ablegt. Man mag die Früchte nicht gleich sehen. Man mag sie nicht in drei Monaten sehen. Man mag sie nicht in drei Jahren sehen. Man mag sie nicht in dreißig Jahren sehen. Aber ich glaube, dass frieden kommen wird." (Shane O'Dohertys Geschichte wurde einer Predigt entnommen, die von Rev. Mark Trotter gehalten wurde: www.fum-csd.org/sermons/sr 120599.htm.)
Das Gebet der Liebe braucht jedoch Konsequenz und Beharrlichkeit. Eine Frau z. B., die Jesus einmal darum bat, ihre hoffnungslos kranke Tochter zu heilen, musste erst mit vier Enttäuschungen und Abweisungen fertig werden (s. Mt. 15:22-28). Jede hätte leicht dazu führen können, dass sie es aufgab Jesus um Hilfe zu bitten. Als Erstes schien Jesus sie zu ignorieren. Wie die Bibel sagt, antwortete er ihr überhaupt nicht. Dann wurde sie von den Jüngern Jesu abgewiesen. Sie sagten: „Lass sie doch gehen, denn sie schreit uns nach." Die dritte Enttäuschung widerfuhr ihr, als Jesus ihr sagte: „Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel." Womit er meinte, er könnte ihr nicht helfen. Und schließlich schien Jesus sie abzuweisen, einfach weil sie aus Kanaan und nicht aus Israel war. Er sagte: „Es ist nicht recht, dass man den Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die Hunde."
Aber die Frau ließ sich nicht abweisen. Sie antwortete: „Ja, Herr; aber doch fressen die Hunde von den Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen." Und Jesus sagte: „Frau, dein Glaube ist groß." In diesem Moment wurde ihre Tochter geheilt. Bedenken Sie nur, was sie verpasst hätte, wenn sie nicht darauf beharrt hätte!
Gebet findet in dem Herzen statt, das auf der Liebe beharrt, dem Herzen, das überzeugt ist, dass Liebe immer am Werk ist. Mit solcher Liebe zu Gott und zur Menschheit kann jeder von uns helfen, Kriminalität und Terrorismus entgegenzuwirken. Jeder von uns kann eine Kraft für das Gute werden. Jeder von uns einen geistigen Standpunkt einnehmen, der der Welt Trost und Heilung bringt.
