Eigentlich hatte ich diesen Artikel »Der Eisbrecher« nennen wollen. (Nur habe ich leider kein Foto von einem Eisbrecher.) Ich habe nämlich einmal eine Luftaufnahme von einer Grönland vorgelagerten kleinen Insel im Winter gesehen, die völlig von Packeis eingeschlossen war. Eine schmale Fahrrinne war frei und die wurde von einem Versorgungsschiff genutzt, das die Insel täglich belieferte.
Diese Fahrrinne war natürlich von einem Eisbrecher erzeugt worden. Das Versorgungsschiff war stabil genug, um die eine oder andere Eisscholle auszuhalten, hätte aber nicht die Kraft und Stabilität gehabt, um seine eigene Fahrrinne aufbrechen zu können.
Einen »Eisbrecher« (im übertragenen Sinn) habe ich auch zu Hause. Wenn wir gelegentlich 40 oder auch mal 60 cm Neuschnee über Nacht bekommen, was im Winter in Neu-England immer wieder vorkommt, dann bin ich sehr froh über unsere Schneefräse. Diese Schneemengen wären nur sehr mühsam von Hand zu bewältigen. Meine Schneefräse ist sozusagen mein »Eisbrecher«.
In der Bibel kommt wohl vereinzelt der Begriff »Schnee« vor, aber der Nahe Osten ist natürlich eher heiß und trocken. Trotzdem gibt es in der Bibel eine Fülle von Berichten, in denen Menschen »Eisbrecher« und »Schneefräsen« erlebt haben. Nämlich in der Form von Einflüssen und Kräften, die Hindernisse aus dem Weg geräumt haben, die Bahn geebnet und die Richtung gewiesen haben.
Ein herausragendes Beispiel ist die Wolkenund Feuersäule, die die Kinder Israel durch die Wüste ins Gelobte Land geführt hat. Oder denken wir an die Führer und Pioniere, die mit einem klaren Sinn von der Liebe Gottes inspiriert waren und mutig anderen den Weg geebnet haben: Abraham, Mose, David, Nehemia, Johannes, Paulus, nur um einige zu nennen.
Was hatten diese Menschen gemein? Was befähigte sie, einen »Eisbrecher« zu verkörpern? Ich denke dabei an (Sie können die Liste gern verlängern):
• Gottvertrauen
• Nächstenliebe
• Fester Glaube
• Unerschütterlichkeit angesichts von Widerstand
• Klarheit und
• Übersicht
Man könnte sagen, dass der Geist Gottes (oder der Christus) sie beseelte und ihnen die Kraft gab, die sie für ihre Aufgabe brauchten.
Hatten diese Menschen ein einfaches Leben, weil dieser Geist Gottes ihnen den Weg frei machte? Sicher nicht. Und das ist ermutigend. Wir brauchen also nicht gleich aufzugeben, wenn sich nicht sofort der Weg so auftut, wie wir uns das vorgestellt haben. Es mag sein, dass wir mit einem gesundheitlichen Problem ringen, das trotz hingebungsvollen Gebets nicht zu weichen scheint. Vielleicht suchen wir schon lange eine Arbeitsstelle. Oder eine zwischenmenschliche Beziehung scheint festgefahren.
Entfesseln wir den Eisbrecher in uns. Geben wir nicht auf. Erleben wir, wie die oben angeführten Eigenschaften ihre Kraft entfalten und uns und anderen den Weg bahnen.
Lesen Sie den Geistesblitz Nr. 39 im Februar.
